Schwenckfeld, Caspar: Hirschbergischen Warmen Bades/ in Schlesien vnter dem Riesen Gebürge gelegen/ Kurtze vnd einfältige Beschreibung. Hirschberg, 1619.Vom Hirschbergischen Das er einen Schwefel habe/ wel- Den vermischten Kyß mit Vitri- Daß Bitumen/ Erd Bech oder Endlich-
Vom Hirſchbergiſchen Das er einen Schwefel habe/ wel- Den vermiſchten Kyß mit Vitri- Daß Bitumen/ Erd Bech oder Endlich-
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Vom Hirſchbergiſchen
Das er einen Schwefel habe/ wel-
cher Spiritualiſch vnd Lufftig/ muß ein je-
der bekennen/ daß es beim Brunnen reucht/
Es were dann die Naſe verſtopfft/ oder der
Geruch verterbet. Lufftig iſt er/ Dieweil
er durch fuͤhren oder Kochen/ mehrentheils
bald verrauchet/ doch wird etwas von dem
Geruch in dem Saltz/ wie oben gemeldet/
geſpuͤret.
Den vermiſchten Kyß mit Vitri-
ol/ Alaun/ Berg Saltz vnd Eyſen/ zeigen
die auffſchieſſenden Blaſen/ die Farbe/ der
vermiſchte Geſchmack/ ſo wol der Effect
vnd Wirckung. Denn er den jenigen/ welche
erſt hienein ſitzen/ den Leib gewaltig zuſam-
men zeucht. Vber diß/ nicht weit darvon im
Schreiber Aw vnd Rieſengrunde bricht ein
ſehr Schwefelichter Kyß/ aus welchem vor
etlichen Jahren Alaun vnd Kupfferwaſſer
iſt geſotten worden. Schmiedeberg da der
reiche Eyſen Stein gefellet/ iſt auch nicht
weit abgelegen. So werden auch ſubtile klei-
ne gediegene Eyſengraͤuplin in dem ver-
miſchten Geſteine gefunden.
Daß Bitumen/ Erd Bech oder
Erd Wachs/ oder der Boͤrnſtein/ wie es et-
liche nennen/ giebt der Tackt/ der Geruch/
das Haupt vnd Augenwehe/ welche durch
die ſubtilen Duͤnſte deß Bituminis cauſiret
vnd erwecket werden.
Endlich-
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