Schwenckfeld, Caspar: Hirschbergischen Warmen Bades/ in Schlesien vnter dem Riesen Gebürge gelegen/ Kurtze vnd einfältige Beschreibung. Hirschberg, 1619.warmen Brunnen. zähen Schleim/ födert die verhaltene Mo-natzeit/ vnd vertreibet Geelesucht. Jn Bä- dern heilet es die Krätze der Haut. Abergläu- bische Weiber brauchen es vor Zäuberey. Grantze/ Heidnisch Bienkraut/ Le- Kleine Grantze/ Ledum Silesia- Grösch-
warmen Brunnen. zaͤhen Schleim/ foͤdert die verhaltene Mo-natzeit/ vnd vertreibet Geeleſucht. Jn Baͤ- dern heilet es die Kraͤtze der Haut. Aberglaͤu- biſche Weiber brauchen es vor Zaͤuberey. Grantze/ Heidniſch Bienkraut/ Le- Kleine Grantze/ Ledum Sileſia- Groͤſch-
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warmen Brunnen.
zaͤhen Schleim/ foͤdert die verhaltene Mo-
natzeit/ vnd vertreibet Geeleſucht. Jn Baͤ-
dern heilet es die Kraͤtze der Haut. Aberglaͤu-
biſche Weiber brauchen es vor Zaͤuberey.
Grantze/ Heidniſch Bienkraut/
Le-
lum Sileſiacum. Roſmarinus ſylvaticus.
Jſt ein ſtaudecht Kraut/ dem Roßmarin
nicht vngleich/ eines ſehr ſtarcken Geruchs.
Vberall gemein in Heiden/ Waͤlden/ Gebuͤr-
gen/ an faulen bruͤchigen Stellen. Gruͤnet
Winter vnd Sommer. Wenn es verbluͤhet/
treibet es bald auffs kuͤnfftige Jahr rothgel-
be ſchupechte Knoͤpfflin/ aus welchen folgen-
den Julium/ wenn ſie auffſpringen/ viel ſchoͤ-
ne weiſſe wolriechende Bluͤmlin ſchieſſen/
daraus ein kleiner Samen in kleinen knoͤpff-
lin folget. Wird zun Baͤdern vor die Rau-
de vnd Kraͤtze gebrauchet/ Staͤrcket vnd
erwaͤrmet die kalten Glieder/ ſtillet die lauf-
fende Gicht darmit gerieben/ foͤdert die ver-
haltene Menſtrua/ Vnd zertreibet kalte
Schwulſt der Schenckel. Zun Kleidern
geleget/ vertreibet die Motten in ſelbigen.
Die Zeidler in Heiden Pſlegen die Beuten
darmit zureiben.
Kleine Grantze/
Ledum Sileſia-
cum minus. Jſt kleiner/ ohne Geruch/ vnd
gar ſeltzam/ bringet Leibfarbene Bluͤmlin/ im
Julio auff der Jſer Wieſe.
Groͤſch-
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