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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

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Die Motorwagen.
Voiturette nicht anzuhängen, sondern voranzustellen, also einen sogenannten "Avant-
Train" herzustellen. Derselbe besteht aus einem auf zwei durch eine Lenkachse
verbundenen Rädern montirten Sitz. Um dieses Vehikel mit dem Motorcycle zu
verbinden, muß das Vorderrad des letzteren entfernt werden, worauf die Voiturette
mittelst ihrer beiden Verbindungsstangen mit dem rückwärtigen Theile des Drei-
rades in Zusammenschluß gebracht wird.

Da das automobile Tricycle in Bezug auf Bequemlichkeit -- oder richtiger
Unbequemlichkeit -- auf gleicher Höhe mit dem herkömmlichen Vehikel dieser Art
steht, war vorauszusehen, daß früher oder später eine Übergangstype, welche vom
Monocycle zum Quadricycle und großen Motorcycle hinüberleitet, auf den Plan
treten werde. Die Veranlassung zu einer solchen Construction lag ja nahe genug.

[Abbildung] Fig. 783.

Quadricycle mit in einen Koffer umgewandeltem Avant-Train-Sitz.

In Fig. 779 ist ein solches Fahrzeug abgebildet. Sein Constructeur ist Noe
Boyer.
Bei diesem, von seinem Erfinder "Tri-Voiturette" genannten Automobil
erfolgt der Antrieb wie bei einem Dreirade durch einige Pedaltritte. Der für eine
Person bestimmte, sehr bequem untergebrachte Sitz hängt auf C-förmigen Federn,
und wird der Fahrende durch den Wagenkasten vor dem aufgeschleuderten Straßen-
unrath geschützt. Zum Schutze der Beine dient eine Lederdecke. Die Lenkung erfolgt
durch ein Steuerrad. Ferner ist die Tri-Voiturette mit einer Hand- und Fußbremse
versehen. Die diversen Hebel sind sehr vortheilhaft und handlich angebracht. Das
ganze zierliche Gefährte ist auf einem Gestelle von vorzüglichen Stahlrohren
aufgebaut.

Den bisher besprochenen automobilen Dreirädern ist als Princip gemeinsam,
daß sie durch den Pedalantrieb nicht nur in Bewegung gesetzt, sondern auch, wenn
der Motor aus irgend einem Grunde die Arbeit versagt, durch den Pedalantrieb

Die Motorwagen.
Voiturette nicht anzuhängen, ſondern voranzuſtellen, alſo einen ſogenannten »Avant-
Train« herzuſtellen. Derſelbe beſteht aus einem auf zwei durch eine Lenkachſe
verbundenen Rädern montirten Sitz. Um dieſes Vehikel mit dem Motorcycle zu
verbinden, muß das Vorderrad des letzteren entfernt werden, worauf die Voiturette
mittelſt ihrer beiden Verbindungsſtangen mit dem rückwärtigen Theile des Drei-
rades in Zuſammenſchluß gebracht wird.

Da das automobile Tricycle in Bezug auf Bequemlichkeit — oder richtiger
Unbequemlichkeit — auf gleicher Höhe mit dem herkömmlichen Vehikel dieſer Art
ſteht, war vorauszuſehen, daß früher oder ſpäter eine Übergangstype, welche vom
Monocycle zum Quadricycle und großen Motorcycle hinüberleitet, auf den Plan
treten werde. Die Veranlaſſung zu einer ſolchen Conſtruction lag ja nahe genug.

[Abbildung] Fig. 783.

Quadricycle mit in einen Koffer umgewandeltem Avant-Train-Sitz.

In Fig. 779 iſt ein ſolches Fahrzeug abgebildet. Sein Conſtructeur iſt Noé
Boyer.
Bei dieſem, von ſeinem Erfinder »Tri-Voiturette« genannten Automobil
erfolgt der Antrieb wie bei einem Dreirade durch einige Pedaltritte. Der für eine
Perſon beſtimmte, ſehr bequem untergebrachte Sitz hängt auf C-förmigen Federn,
und wird der Fahrende durch den Wagenkaſten vor dem aufgeſchleuderten Straßen-
unrath geſchützt. Zum Schutze der Beine dient eine Lederdecke. Die Lenkung erfolgt
durch ein Steuerrad. Ferner iſt die Tri-Voiturette mit einer Hand- und Fußbremſe
verſehen. Die diverſen Hebel ſind ſehr vortheilhaft und handlich angebracht. Das
ganze zierliche Gefährte iſt auf einem Geſtelle von vorzüglichen Stahlrohren
aufgebaut.

Den bisher beſprochenen automobilen Dreirädern iſt als Princip gemeinſam,
daß ſie durch den Pedalantrieb nicht nur in Bewegung geſetzt, ſondern auch, wenn
der Motor aus irgend einem Grunde die Arbeit verſagt, durch den Pedalantrieb

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[893/0975] Die Motorwagen. Voiturette nicht anzuhängen, ſondern voranzuſtellen, alſo einen ſogenannten »Avant- Train« herzuſtellen. Derſelbe beſteht aus einem auf zwei durch eine Lenkachſe verbundenen Rädern montirten Sitz. Um dieſes Vehikel mit dem Motorcycle zu verbinden, muß das Vorderrad des letzteren entfernt werden, worauf die Voiturette mittelſt ihrer beiden Verbindungsſtangen mit dem rückwärtigen Theile des Drei- rades in Zuſammenſchluß gebracht wird. Da das automobile Tricycle in Bezug auf Bequemlichkeit — oder richtiger Unbequemlichkeit — auf gleicher Höhe mit dem herkömmlichen Vehikel dieſer Art ſteht, war vorauszuſehen, daß früher oder ſpäter eine Übergangstype, welche vom Monocycle zum Quadricycle und großen Motorcycle hinüberleitet, auf den Plan treten werde. Die Veranlaſſung zu einer ſolchen Conſtruction lag ja nahe genug. [Abbildung Fig. 783. Quadricycle mit in einen Koffer umgewandeltem Avant-Train-Sitz.] In Fig. 779 iſt ein ſolches Fahrzeug abgebildet. Sein Conſtructeur iſt Noé Boyer.Bei dieſem, von ſeinem Erfinder »Tri-Voiturette« genannten Automobil erfolgt der Antrieb wie bei einem Dreirade durch einige Pedaltritte. Der für eine Perſon beſtimmte, ſehr bequem untergebrachte Sitz hängt auf C-förmigen Federn, und wird der Fahrende durch den Wagenkaſten vor dem aufgeſchleuderten Straßen- unrath geſchützt. Zum Schutze der Beine dient eine Lederdecke. Die Lenkung erfolgt durch ein Steuerrad. Ferner iſt die Tri-Voiturette mit einer Hand- und Fußbremſe verſehen. Die diverſen Hebel ſind ſehr vortheilhaft und handlich angebracht. Das ganze zierliche Gefährte iſt auf einem Geſtelle von vorzüglichen Stahlrohren aufgebaut. Den bisher beſprochenen automobilen Dreirädern iſt als Princip gemeinſam, daß ſie durch den Pedalantrieb nicht nur in Bewegung geſetzt, ſondern auch, wenn der Motor aus irgend einem Grunde die Arbeit verſagt, durch den Pedalantrieb

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Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 893. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/975>, abgerufen am 23.11.2024.