Sie sind also relativ schwer und ihre Fortbewegung ist ziemlich langsam. Um das große Gewicht zu verringern, hat man an der verbesserten Construction an Stelle des schweren Holzrahmens ein leichtes Eisengerippe gesetzt. Die Draisine ist mit guten Federn und kräftigen Bremsen versehen und auch auf großen Steigungen sehr leistungsfähig.
Die in Fig. 746 dargestellte Draisine mit Zahnrad und Hebel ist ameri- kanischen Ursprunges. Die Treiber stehen auf der rückwärtigen Plattform des Fahrzeuges und setzen durch leicht bewegliche Hebel ein Zahnrad in Umdrehung, das in ein zweites, auf der vorderen Ruderachse aufgekeiltes Zahnrad eingreift.
[Abbildung]
Fig. 743.
Modernes Dreirad.
Durch die Benützung eiserner Röhren für die einzelnen Theile des Rahmens, für die Hebel und ihre Gestelle u. s. w. wiegt dieses Vehikel, das drei Personen auf- nehmen kann, nur 250 Kilogramm. Einige amerikanische Eisenbahnverwaltungen haben Draisinen dieses Systems, aber größer dimensionirt, im Gebrauche, welche zehn Personen mit ihren Werkzeugen aufnehmen können. Man erkennt ohneweiters, wie viel Zeit durch die schnelle Beförderung der Arbeiter an die von den Stationen oft weit entfernten Arbeitsstellen erspart wird. Weitere Verbesserungen dieses Typs bestehen in Stahlblechrädern oder Stahlrädern mit einem Kern aus comprimirtem Papier und Holz.
Fig. 747 veranschaulicht die sogenannte "finnländische Draisine", welche auf vielen russischen Eisenbahnlinien im Gebrauche steht. Sie kann außer dem Treiber
Erſter Abſchnitt.
Sie ſind alſo relativ ſchwer und ihre Fortbewegung iſt ziemlich langſam. Um das große Gewicht zu verringern, hat man an der verbeſſerten Conſtruction an Stelle des ſchweren Holzrahmens ein leichtes Eiſengerippe geſetzt. Die Draiſine iſt mit guten Federn und kräftigen Bremſen verſehen und auch auf großen Steigungen ſehr leiſtungsfähig.
Die in Fig. 746 dargeſtellte Draiſine mit Zahnrad und Hebel iſt ameri- kaniſchen Urſprunges. Die Treiber ſtehen auf der rückwärtigen Plattform des Fahrzeuges und ſetzen durch leicht bewegliche Hebel ein Zahnrad in Umdrehung, das in ein zweites, auf der vorderen Ruderachſe aufgekeiltes Zahnrad eingreift.
[Abbildung]
Fig. 743.
Modernes Dreirad.
Durch die Benützung eiſerner Röhren für die einzelnen Theile des Rahmens, für die Hebel und ihre Geſtelle u. ſ. w. wiegt dieſes Vehikel, das drei Perſonen auf- nehmen kann, nur 250 Kilogramm. Einige amerikaniſche Eiſenbahnverwaltungen haben Draiſinen dieſes Syſtems, aber größer dimenſionirt, im Gebrauche, welche zehn Perſonen mit ihren Werkzeugen aufnehmen können. Man erkennt ohneweiters, wie viel Zeit durch die ſchnelle Beförderung der Arbeiter an die von den Stationen oft weit entfernten Arbeitsſtellen erſpart wird. Weitere Verbeſſerungen dieſes Typs beſtehen in Stahlblechrädern oder Stahlrädern mit einem Kern aus comprimirtem Papier und Holz.
Fig. 747 veranſchaulicht die ſogenannte »finnländiſche Draiſine«, welche auf vielen ruſſiſchen Eiſenbahnlinien im Gebrauche ſteht. Sie kann außer dem Treiber
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0932"n="850"/><fwplace="top"type="header">Erſter Abſchnitt.</fw><lb/>
Sie ſind alſo relativ ſchwer und ihre Fortbewegung iſt ziemlich langſam. Um<lb/>
das große Gewicht zu verringern, hat man an der verbeſſerten Conſtruction an<lb/>
Stelle des ſchweren Holzrahmens ein leichtes Eiſengerippe geſetzt. Die Draiſine<lb/>
iſt mit guten Federn und kräftigen Bremſen verſehen und auch auf großen<lb/>
Steigungen ſehr leiſtungsfähig.</p><lb/><p>Die in Fig. 746 dargeſtellte Draiſine mit Zahnrad und Hebel iſt ameri-<lb/>
kaniſchen Urſprunges. Die Treiber ſtehen auf der rückwärtigen Plattform des<lb/>
Fahrzeuges und ſetzen durch leicht bewegliche Hebel ein Zahnrad in Umdrehung,<lb/>
das in ein zweites, auf der vorderen Ruderachſe aufgekeiltes Zahnrad eingreift.<lb/><figure><head>Fig. 743.</head><p> Modernes Dreirad.</p></figure><lb/>
Durch die Benützung eiſerner Röhren für die einzelnen Theile des Rahmens, für<lb/>
die Hebel und ihre Geſtelle u. ſ. w. wiegt dieſes Vehikel, das drei Perſonen auf-<lb/>
nehmen kann, nur 250 Kilogramm. Einige amerikaniſche Eiſenbahnverwaltungen<lb/>
haben Draiſinen dieſes Syſtems, aber größer dimenſionirt, im Gebrauche, welche<lb/>
zehn Perſonen mit ihren Werkzeugen aufnehmen können. Man erkennt ohneweiters,<lb/>
wie viel Zeit durch die ſchnelle Beförderung der Arbeiter an die von den Stationen<lb/>
oft weit entfernten Arbeitsſtellen erſpart wird. Weitere Verbeſſerungen dieſes Typs<lb/>
beſtehen in Stahlblechrädern oder Stahlrädern mit einem Kern aus comprimirtem<lb/>
Papier und Holz.</p><lb/><p>Fig. 747 veranſchaulicht die ſogenannte »finnländiſche Draiſine«, welche auf<lb/>
vielen ruſſiſchen Eiſenbahnlinien im Gebrauche ſteht. Sie kann außer dem Treiber<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[850/0932]
Erſter Abſchnitt.
Sie ſind alſo relativ ſchwer und ihre Fortbewegung iſt ziemlich langſam. Um
das große Gewicht zu verringern, hat man an der verbeſſerten Conſtruction an
Stelle des ſchweren Holzrahmens ein leichtes Eiſengerippe geſetzt. Die Draiſine
iſt mit guten Federn und kräftigen Bremſen verſehen und auch auf großen
Steigungen ſehr leiſtungsfähig.
Die in Fig. 746 dargeſtellte Draiſine mit Zahnrad und Hebel iſt ameri-
kaniſchen Urſprunges. Die Treiber ſtehen auf der rückwärtigen Plattform des
Fahrzeuges und ſetzen durch leicht bewegliche Hebel ein Zahnrad in Umdrehung,
das in ein zweites, auf der vorderen Ruderachſe aufgekeiltes Zahnrad eingreift.
[Abbildung Fig. 743. Modernes Dreirad.]
Durch die Benützung eiſerner Röhren für die einzelnen Theile des Rahmens, für
die Hebel und ihre Geſtelle u. ſ. w. wiegt dieſes Vehikel, das drei Perſonen auf-
nehmen kann, nur 250 Kilogramm. Einige amerikaniſche Eiſenbahnverwaltungen
haben Draiſinen dieſes Syſtems, aber größer dimenſionirt, im Gebrauche, welche
zehn Perſonen mit ihren Werkzeugen aufnehmen können. Man erkennt ohneweiters,
wie viel Zeit durch die ſchnelle Beförderung der Arbeiter an die von den Stationen
oft weit entfernten Arbeitsſtellen erſpart wird. Weitere Verbeſſerungen dieſes Typs
beſtehen in Stahlblechrädern oder Stahlrädern mit einem Kern aus comprimirtem
Papier und Holz.
Fig. 747 veranſchaulicht die ſogenannte »finnländiſche Draiſine«, welche auf
vielen ruſſiſchen Eiſenbahnlinien im Gebrauche ſteht. Sie kann außer dem Treiber
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 850. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/932>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.