Die fraglichen Untersuchungen beziehen sich auf die Erprobung der ver- schiedenen Pulvergattungen, auf die Messung der Gasspannungen in den Rohren der Feuerwaffen und auf die Messung der Anfangsgeschwindigkeit der Geschosse. Für die Pulverproben giebt es verschiedene Apparate, so daß man der Feuerwaffe hierzu nicht nöthig hat. Eine derartige Vorrichtung ist die Hebelprobe von Wagner, welche in Fig 672 abgebildet ist. Um den Drehpunkt f einer Säule c ist ein Winkelhebel drehbar angeordnet, dessen eines Ende das Gegengewicht g, dessen anderes Ende am Hebelarme e einen kleinen Mörser m trägt. Die Verlängerung dieses Hebelarmes geht in einen Zeiger t aus, welcher längs des Gradbogens d spielt. Will man die Pulverprobe anstellen, so wird in den Mörser eine bestimmte
[Abbildung]
Fig. 674.
Gasspannungsmesser für Geschütze (Uchatius).
[Abbildung]
Fig. 675.
Gasspannungsmesser für Gewehre (Crusher).
Menge des betreffenden Präparates gebracht und entzündet. In Folge des Rück- stoßes auf den Boden des Mörsers wird dieser sammt dem Hebelarme c und dem Zeiger t nach abwärts gedrückt, wobei das Gegengewicht den Ausschlag mäßigt. Da der Gradbogen gezähnt ist, bleibt der Zeiger t auf jenem Punkte stehen, bis wohin der Hebel ausgeschlagen hat. Es heißt dann: "Das Pulver schlägt 14 Grad."
Wie man sieht, ermöglicht dieser Apparat nur vergleichende Pulverproben. Eine Vorrichtung, welche absolute Messungsdaten ergiebt, ist die Pulverprobe von Uchatius, welche gestattet, von einem Präparate die ballistische (impulsive) und die brisante (explosive) Wirkung zu messen. Der Apparat ist in Fig. 673 dargestellt. Auf einem Unterlagstische P ist ein Postament A aufgeschraubt, welches seinerseits die Säule B trägt. An letzterer ist um den Punkt h drehbar der Hebelarm hg angebracht, der einerseits den am Zahnradgradbogen schleifenden Federzeiger i trägt, andererseits in den Receptor g endet. Der Blechmantel k dient lediglich zur
Dritter Abſchnitt.
Die fraglichen Unterſuchungen beziehen ſich auf die Erprobung der ver- ſchiedenen Pulvergattungen, auf die Meſſung der Gasſpannungen in den Rohren der Feuerwaffen und auf die Meſſung der Anfangsgeſchwindigkeit der Geſchoſſe. Für die Pulverproben giebt es verſchiedene Apparate, ſo daß man der Feuerwaffe hierzu nicht nöthig hat. Eine derartige Vorrichtung iſt die Hebelprobe von Wagner, welche in Fig 672 abgebildet iſt. Um den Drehpunkt f einer Säule c iſt ein Winkelhebel drehbar angeordnet, deſſen eines Ende das Gegengewicht g, deſſen anderes Ende am Hebelarme e einen kleinen Mörſer m trägt. Die Verlängerung dieſes Hebelarmes geht in einen Zeiger t aus, welcher längs des Gradbogens d ſpielt. Will man die Pulverprobe anſtellen, ſo wird in den Mörſer eine beſtimmte
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Fig. 674.
Gasſpannungsmeſſer für Geſchütze (Uchatius).
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Fig. 675.
Gasſpannungsmeſſer für Gewehre (Cruſher).
Menge des betreffenden Präparates gebracht und entzündet. In Folge des Rück- ſtoßes auf den Boden des Mörſers wird dieſer ſammt dem Hebelarme c und dem Zeiger t nach abwärts gedrückt, wobei das Gegengewicht den Ausſchlag mäßigt. Da der Gradbogen gezähnt iſt, bleibt der Zeiger t auf jenem Punkte ſtehen, bis wohin der Hebel ausgeſchlagen hat. Es heißt dann: »Das Pulver ſchlägt 14 Grad.«
Wie man ſieht, ermöglicht dieſer Apparat nur vergleichende Pulverproben. Eine Vorrichtung, welche abſolute Meſſungsdaten ergiebt, iſt die Pulverprobe von Uchatius, welche geſtattet, von einem Präparate die balliſtiſche (impulſive) und die briſante (exploſive) Wirkung zu meſſen. Der Apparat iſt in Fig. 673 dargeſtellt. Auf einem Unterlagstiſche P iſt ein Poſtament A aufgeſchraubt, welches ſeinerſeits die Säule B trägt. An letzterer iſt um den Punkt h drehbar der Hebelarm hg angebracht, der einerſeits den am Zahnradgradbogen ſchleifenden Federzeiger i trägt, andererſeits in den Receptor g endet. Der Blechmantel k dient lediglich zur
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Dritter Abſchnitt.
Die fraglichen Unterſuchungen beziehen ſich auf die Erprobung der ver-
ſchiedenen Pulvergattungen, auf die Meſſung der Gasſpannungen in den Rohren
der Feuerwaffen und auf die Meſſung der Anfangsgeſchwindigkeit der Geſchoſſe.
Für die Pulverproben giebt es verſchiedene Apparate, ſo daß man der Feuerwaffe
hierzu nicht nöthig hat. Eine derartige Vorrichtung iſt die Hebelprobe von
Wagner, welche in Fig 672 abgebildet iſt. Um den Drehpunkt f einer Säule c iſt
ein Winkelhebel drehbar angeordnet, deſſen eines Ende das Gegengewicht g, deſſen
anderes Ende am Hebelarme e einen kleinen Mörſer m trägt. Die Verlängerung
dieſes Hebelarmes geht in einen Zeiger t aus, welcher längs des Gradbogens d
ſpielt. Will man die Pulverprobe anſtellen, ſo wird in den Mörſer eine beſtimmte
[Abbildung Fig. 674. Gasſpannungsmeſſer für Geſchütze (Uchatius).]
[Abbildung Fig. 675. Gasſpannungsmeſſer für Gewehre (Cruſher).]
Menge des betreffenden Präparates gebracht und entzündet. In Folge des Rück-
ſtoßes auf den Boden des Mörſers wird dieſer ſammt dem Hebelarme c und
dem Zeiger t nach abwärts gedrückt, wobei das Gegengewicht den Ausſchlag
mäßigt. Da der Gradbogen gezähnt iſt, bleibt der Zeiger t auf jenem Punkte
ſtehen, bis wohin der Hebel ausgeſchlagen hat. Es heißt dann: »Das Pulver
ſchlägt 14 Grad.«
Wie man ſieht, ermöglicht dieſer Apparat nur vergleichende Pulverproben.
Eine Vorrichtung, welche abſolute Meſſungsdaten ergiebt, iſt die Pulverprobe von
Uchatius, welche geſtattet, von einem Präparate die balliſtiſche (impulſive) und
die briſante (exploſive) Wirkung zu meſſen. Der Apparat iſt in Fig. 673 dargeſtellt.
Auf einem Unterlagstiſche P iſt ein Poſtament A aufgeſchraubt, welches ſeinerſeits
die Säule B trägt. An letzterer iſt um den Punkt h drehbar der Hebelarm hg
angebracht, der einerſeits den am Zahnradgradbogen ſchleifenden Federzeiger i
trägt, andererſeits in den Receptor g endet. Der Blechmantel k dient lediglich zur
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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 812. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/894>, abgerufen am 22.11.2024.
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