petirgewehr Modell 1892 (Caliber 6.5 Millimeter), das holländische Repetirgewehr Modell 1893 und das italienische Repetirgewehr Modell 1891 (Caliber 6.5 Milli- meter), letzteres System Paravicino, Carcano und Mannlicher.
Der zweite Typus der modernen Repetirgewehre
[Abbildung]
Fig. 662.
Magazin im Kasten geladen, Zubringer gespannt.
[Abbildung]
Fig. 661.
Fixer Kasten und fixer Zubringer.
[Abbildung]
Fig. 660.
Magazin.
[Abbildung]
Repetirgewehr, System Mannlicher (Armeegewehr). Ks Kasten, Kb Kastenboden, h Magazinhalter, Zh Zubringer, Zb Zubringerplatte, Zhf Zubringerfeder, Zf Zubringerplattenfeder.
ist jener der abstreifbaren Magazine, oder kurzweg das Abstreifsystem. Bei demselben wird der zu ladende Repetirvorrath in einem Ladestreifen oder einer Ladeschiene verwahrt und ist diese Vorrichtung gerade groß genug, um die Patronen in ihrer Lage übereinander zu fixiren. Der Ladestreifen wird bei geöffnetem Verschlusse über dem Kasten so aufgesetzt, daß durch einen Druck auf die Patronensäule in der Richtung nach abwärts die Patronen aus dem Lade- streifen in den Kasten gedrückt werden, wobei der Zubringer gespannt wird. Der dieser Art entleerte Ladestreifen kann versorgt und erneuert gefüllt werden. Das Herausschleudern der Patronen wird durch einen federnden, ringartigen oder schaufelartigen Theil verhindert.
Nach diesem Systeme sind derzeit folgende Armeegewehre eingeführt: das russische 3'''-Gewehr Modell 1891 (Caliber 7.6 Millimeter, System Mohsin), das türkische Repetirgewehr Modell 1890 (Caliber 7.6 Millimeter, System Mauser), das spanische Repetirgewehr Modell 1893 (Caliber 7 Millimeter, System Mauser), das belgische Repetirgewehr Modell 1889 (Caliber 7.6 Millimeter, System Mauser), das schweizerische Repetirgewehr Modell 1889 (Caliber 7.5 Millimeter, System Schmidt und Rubin). Das Abstreifsystem hat den Vortheil, daß die Ladestreifen wenig umfangreich, daher leicht sein können, der Mann trägt in Folge dessen nicht so viel todte Last in den Patronentaschen. Doch ist bei diesem System das Laden nicht so einfach. Auch werden mehrere Patronen (meist fünf) nicht mit einem Griff, sondern rasch hintereinander geladen.
Vor einiger Zeit hat Maxim, gestützt auf seine Erfahrungen mit dem Schnellfeuergeschütz (siehe dieses S. 729) einen Selbstlader, also ein selbstthätiges Repetirgewehr, construirt, von dem jedoch seitdem nichts verlautet hat. Dies erscheint begreiflich, da alle Schnellschießerei aus naheliegenden Gründen ihre Grenze hat. Das Maxim'sche
51*
Die Handfeuerwaffen.
petirgewehr Modell 1892 (Caliber 6‧5 Millimeter), das holländiſche Repetirgewehr Modell 1893 und das italieniſche Repetirgewehr Modell 1891 (Caliber 6‧5 Milli- meter), letzteres Syſtem Paravicino, Carcano und Mannlicher.
Der zweite Typus der modernen Repetirgewehre
[Abbildung]
Fig. 662.
iſt jener der abſtreifbaren Magazine, oder kurzweg das Abſtreifſyſtem. Bei demſelben wird der zu ladende Repetirvorrath in einem Ladeſtreifen oder einer Ladeſchiene verwahrt und iſt dieſe Vorrichtung gerade groß genug, um die Patronen in ihrer Lage übereinander zu fixiren. Der Ladeſtreifen wird bei geöffnetem Verſchluſſe über dem Kaſten ſo aufgeſetzt, daß durch einen Druck auf die Patronenſäule in der Richtung nach abwärts die Patronen aus dem Lade- ſtreifen in den Kaſten gedrückt werden, wobei der Zubringer geſpannt wird. Der dieſer Art entleerte Ladeſtreifen kann verſorgt und erneuert gefüllt werden. Das Herausſchleudern der Patronen wird durch einen federnden, ringartigen oder ſchaufelartigen Theil verhindert.
Nach dieſem Syſteme ſind derzeit folgende Armeegewehre eingeführt: das ruſſiſche 3‘‘‘-Gewehr Modell 1891 (Caliber 7‧6 Millimeter, Syſtem Mohſin), das türkiſche Repetirgewehr Modell 1890 (Caliber 7‧6 Millimeter, Syſtem Mauſer), das ſpaniſche Repetirgewehr Modell 1893 (Caliber 7 Millimeter, Syſtem Mauſer), das belgiſche Repetirgewehr Modell 1889 (Caliber 7‧6 Millimeter, Syſtem Mauſer), das ſchweizeriſche Repetirgewehr Modell 1889 (Caliber 7‧5 Millimeter, Syſtem Schmidt und Rubin). Das Abſtreifſyſtem hat den Vortheil, daß die Ladeſtreifen wenig umfangreich, daher leicht ſein können, der Mann trägt in Folge deſſen nicht ſo viel todte Laſt in den Patronentaſchen. Doch iſt bei dieſem Syſtem das Laden nicht ſo einfach. Auch werden mehrere Patronen (meiſt fünf) nicht mit einem Griff, ſondern raſch hintereinander geladen.
Vor einiger Zeit hat Maxim, geſtützt auf ſeine Erfahrungen mit dem Schnellfeuergeſchütz (ſiehe dieſes S. 729) einen Selbſtlader, alſo ein ſelbſtthätiges Repetirgewehr, conſtruirt, von dem jedoch ſeitdem nichts verlautet hat. Dies erſcheint begreiflich, da alle Schnellſchießerei aus naheliegenden Gründen ihre Grenze hat. Das Maxim'ſche
51*
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0885"n="803"/><fwplace="top"type="header">Die Handfeuerwaffen.</fw><lb/>
petirgewehr Modell 1892 (Caliber 6‧5 Millimeter), das holländiſche Repetirgewehr<lb/>
Modell 1893 und das italieniſche Repetirgewehr Modell 1891 (Caliber 6‧5 Milli-<lb/>
meter), letzteres Syſtem <hirendition="#g">Paravicino</hi>, <hirendition="#g">Carcano</hi> und <hirendition="#g">Mannlicher</hi>.</p><lb/><p>Der zweite Typus der modernen Repetirgewehre <figure><head>Fig. 662.</head><p> Magazin im Kaſten geladen,<lb/>
Zubringer geſpannt.</p></figure><lb/><figure><head>Fig. 661.</head><p> Fixer Kaſten und fixer Zubringer.</p></figure><lb/><figure><head>Fig. 660.</head><p> Magazin.</p></figure><lb/><figure><head>Repetirgewehr, Syſtem Mannlicher (Armeegewehr).<lb/><hirendition="#aq">Ks</hi> Kaſten, <hirendition="#aq">Kb</hi> Kaſtenboden, <hirendition="#aq">h</hi> Magazinhalter, <hirendition="#aq">Zh</hi> Zubringer, <hirendition="#aq">Zb</hi> Zubringerplatte, <hirendition="#aq">Zhf</hi> Zubringerfeder, <hirendition="#aq">Zf</hi> Zubringerplattenfeder.</head></figure><lb/>
iſt jener der abſtreifbaren Magazine, oder kurzweg<lb/>
das <hirendition="#g">Abſtreifſyſtem</hi>. Bei demſelben wird der zu<lb/>
ladende Repetirvorrath in einem Ladeſtreifen oder<lb/>
einer Ladeſchiene verwahrt und iſt dieſe Vorrichtung<lb/>
gerade groß genug, um die Patronen in ihrer Lage<lb/>
übereinander zu fixiren. Der Ladeſtreifen wird bei<lb/>
geöffnetem Verſchluſſe über dem Kaſten ſo aufgeſetzt,<lb/>
daß durch einen Druck auf die Patronenſäule in der<lb/>
Richtung nach abwärts die Patronen aus dem Lade-<lb/>ſtreifen in den Kaſten gedrückt werden, wobei der<lb/>
Zubringer geſpannt wird. Der dieſer Art entleerte<lb/>
Ladeſtreifen kann verſorgt und erneuert gefüllt werden.<lb/>
Das Herausſchleudern der Patronen wird durch<lb/>
einen federnden, ringartigen oder ſchaufelartigen Theil<lb/>
verhindert.</p><lb/><p>Nach dieſem Syſteme ſind derzeit folgende<lb/>
Armeegewehre eingeführt: das <hirendition="#g">ruſſiſche</hi> 3‘‘‘-Gewehr<lb/>
Modell 1891 (Caliber 7‧6 Millimeter, Syſtem<lb/><hirendition="#g">Mohſin</hi>), das <hirendition="#g">türkiſche</hi> Repetirgewehr Modell<lb/>
1890 (Caliber 7‧6 Millimeter, Syſtem <hirendition="#g">Mauſer</hi>),<lb/>
das <hirendition="#g">ſpaniſche</hi> Repetirgewehr Modell 1893 (Caliber<lb/>
7 Millimeter, Syſtem <hirendition="#g">Mauſer</hi>), das <hirendition="#g">belgiſche</hi><lb/>
Repetirgewehr Modell 1889 (Caliber 7‧6 Millimeter,<lb/>
Syſtem <hirendition="#g">Mauſer</hi>), das <hirendition="#g">ſchweizeriſche</hi> Repetirgewehr<lb/>
Modell 1889 (Caliber 7‧5 Millimeter, Syſtem <hirendition="#g">Schmidt</hi><lb/>
und <hirendition="#g">Rubin</hi>). Das Abſtreifſyſtem hat den Vortheil,<lb/>
daß die Ladeſtreifen wenig umfangreich, daher leicht<lb/>ſein können, der Mann trägt in Folge deſſen nicht ſo viel<lb/>
todte Laſt in den Patronentaſchen. Doch iſt bei dieſem<lb/>
Syſtem das Laden nicht ſo einfach. Auch werden<lb/>
mehrere Patronen (meiſt fünf) nicht mit einem Griff,<lb/>ſondern raſch hintereinander geladen.</p><lb/><p>Vor einiger Zeit hat <hirendition="#g">Maxim</hi>, geſtützt auf<lb/>ſeine Erfahrungen mit dem Schnellfeuergeſchütz (ſiehe<lb/>
dieſes S. 729) einen Selbſtlader, alſo ein <hirendition="#g">ſelbſtthätiges Repetirgewehr</hi>,<lb/>
conſtruirt, von dem jedoch ſeitdem nichts verlautet hat. Dies erſcheint begreiflich,<lb/>
da alle Schnellſchießerei aus naheliegenden Gründen ihre Grenze hat. Das Maxim'ſche<lb/><fwplace="bottom"type="sig">51*</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[803/0885]
Die Handfeuerwaffen.
petirgewehr Modell 1892 (Caliber 6‧5 Millimeter), das holländiſche Repetirgewehr
Modell 1893 und das italieniſche Repetirgewehr Modell 1891 (Caliber 6‧5 Milli-
meter), letzteres Syſtem Paravicino, Carcano und Mannlicher.
Der zweite Typus der modernen Repetirgewehre
[Abbildung Fig. 662. Magazin im Kaſten geladen,
Zubringer geſpannt.]
[Abbildung Fig. 661. Fixer Kaſten und fixer Zubringer.]
[Abbildung Fig. 660. Magazin.]
[Abbildung Repetirgewehr, Syſtem Mannlicher (Armeegewehr).
Ks Kaſten, Kb Kaſtenboden, h Magazinhalter, Zh Zubringer, Zb Zubringerplatte, Zhf Zubringerfeder, Zf Zubringerplattenfeder.]
iſt jener der abſtreifbaren Magazine, oder kurzweg
das Abſtreifſyſtem. Bei demſelben wird der zu
ladende Repetirvorrath in einem Ladeſtreifen oder
einer Ladeſchiene verwahrt und iſt dieſe Vorrichtung
gerade groß genug, um die Patronen in ihrer Lage
übereinander zu fixiren. Der Ladeſtreifen wird bei
geöffnetem Verſchluſſe über dem Kaſten ſo aufgeſetzt,
daß durch einen Druck auf die Patronenſäule in der
Richtung nach abwärts die Patronen aus dem Lade-
ſtreifen in den Kaſten gedrückt werden, wobei der
Zubringer geſpannt wird. Der dieſer Art entleerte
Ladeſtreifen kann verſorgt und erneuert gefüllt werden.
Das Herausſchleudern der Patronen wird durch
einen federnden, ringartigen oder ſchaufelartigen Theil
verhindert.
Nach dieſem Syſteme ſind derzeit folgende
Armeegewehre eingeführt: das ruſſiſche 3‘‘‘-Gewehr
Modell 1891 (Caliber 7‧6 Millimeter, Syſtem
Mohſin), das türkiſche Repetirgewehr Modell
1890 (Caliber 7‧6 Millimeter, Syſtem Mauſer),
das ſpaniſche Repetirgewehr Modell 1893 (Caliber
7 Millimeter, Syſtem Mauſer), das belgiſche
Repetirgewehr Modell 1889 (Caliber 7‧6 Millimeter,
Syſtem Mauſer), das ſchweizeriſche Repetirgewehr
Modell 1889 (Caliber 7‧5 Millimeter, Syſtem Schmidt
und Rubin). Das Abſtreifſyſtem hat den Vortheil,
daß die Ladeſtreifen wenig umfangreich, daher leicht
ſein können, der Mann trägt in Folge deſſen nicht ſo viel
todte Laſt in den Patronentaſchen. Doch iſt bei dieſem
Syſtem das Laden nicht ſo einfach. Auch werden
mehrere Patronen (meiſt fünf) nicht mit einem Griff,
ſondern raſch hintereinander geladen.
Vor einiger Zeit hat Maxim, geſtützt auf
ſeine Erfahrungen mit dem Schnellfeuergeſchütz (ſiehe
dieſes S. 729) einen Selbſtlader, alſo ein ſelbſtthätiges Repetirgewehr,
conſtruirt, von dem jedoch ſeitdem nichts verlautet hat. Dies erſcheint begreiflich,
da alle Schnellſchießerei aus naheliegenden Gründen ihre Grenze hat. Das Maxim'ſche
51*
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 803. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/885>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.