Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

Bild:
<< vorherige Seite


Das Geschützwesen.
Calibers. Zu dem vorbedachten Zwecke wendet man daher Projectile an, welche
mit einem sogenannten "Zeitzünder" versehen sind, d. h. einer an der Spitze des
Geschosses angebrachten Vorrichtung, durch welche das Projectil in dem beim Zielen
vorausberechneten Momente zur Explosion gebracht wird. Es ist dies die Zünder-
granate
. Zur Erhöhung der Wirkung wendet man in neuester Zeit als Spreng-
[Abbildung] Fig. 551.

Glattes Mörserrohr.

[Abbildung] Fig. 553.

Profil der Bohrung mit Wechsel-
zügen.


[Abbildung]
[Abbildung]

Eiserne Spitzbombe ohne
Mantel.

[Abbildung] Fig. 554.

Spitzhohlgeschoß (Spitzbombe).


ladung vielfach statt des gewöhnlichen Schwarzpulvers brisante Sprengstoffe an,
welche den einzelnen Sprengstücken eine so bedeutende lebende Kraft vermitteln, daß
sie senkrecht zur Schußrichtung, ja selbst nach rückwärts getrieben werden. Dadurch
wird jede Deckung geradezu illusorisch.

Neben der Granate, mit Zeit- oder Anschlagzünder, ist als besonders wirk-
sames Geschoß das Shrapnel zu nennen. Es unterscheidet sich von der vor-
genannten Geschoßgattung dadurch, daß das Innere außer der Sprengladung noch


Das Geſchützweſen.
Calibers. Zu dem vorbedachten Zwecke wendet man daher Projectile an, welche
mit einem ſogenannten »Zeitzünder« verſehen ſind, d. h. einer an der Spitze des
Geſchoſſes angebrachten Vorrichtung, durch welche das Projectil in dem beim Zielen
vorausberechneten Momente zur Exploſion gebracht wird. Es iſt dies die Zünder-
granate
. Zur Erhöhung der Wirkung wendet man in neueſter Zeit als Spreng-
[Abbildung] Fig. 551.

Glattes Mörſerrohr.

[Abbildung] Fig. 553.

Profil der Bohrung mit Wechſel-
zügen.


[Abbildung]
[Abbildung]

Eiſerne Spitzbombe ohne
Mantel.

[Abbildung] Fig. 554.

Spitzhohlgeſchoß (Spitzbombe).


ladung vielfach ſtatt des gewöhnlichen Schwarzpulvers briſante Sprengſtoffe an,
welche den einzelnen Sprengſtücken eine ſo bedeutende lebende Kraft vermitteln, daß
ſie ſenkrecht zur Schußrichtung, ja ſelbſt nach rückwärts getrieben werden. Dadurch
wird jede Deckung geradezu illuſoriſch.

Neben der Granate, mit Zeit- oder Anſchlagzünder, iſt als beſonders wirk-
ſames Geſchoß das Shrapnel zu nennen. Es unterſcheidet ſich von der vor-
genannten Geſchoßgattung dadurch, daß das Innere außer der Sprengladung noch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0771" n="697"/><lb/>
<fw place="top" type="header">Das Ge&#x017F;chützwe&#x017F;en.</fw><lb/>
Calibers. Zu dem vorbedachten Zwecke wendet man daher Projectile an, welche<lb/>
mit einem &#x017F;ogenannten »Zeitzünder« ver&#x017F;ehen &#x017F;ind, d. h. einer an der Spitze des<lb/>
Ge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;es angebrachten Vorrichtung, durch welche das Projectil in dem beim Zielen<lb/>
vorausberechneten Momente zur Explo&#x017F;ion gebracht wird. Es i&#x017F;t dies die <hi rendition="#g">Zünder-<lb/>
granate</hi>. Zur Erhöhung der Wirkung wendet man in neue&#x017F;ter Zeit als Spreng-<lb/><figure><head>Fig. 551.</head><p> Glattes Mör&#x017F;errohr.</p></figure>
<figure><head>Fig. 553.</head><p> Profil der Bohrung mit Wech&#x017F;el-<lb/>
zügen.</p></figure><lb/><figure/><figure><p> Ei&#x017F;erne Spitzbombe ohne<lb/>
Mantel.</p></figure>  <figure><head>Fig. 554.</head><p> Spitzhohlge&#x017F;choß (Spitzbombe).</p></figure><lb/>
ladung vielfach &#x017F;tatt des gewöhnlichen Schwarzpulvers bri&#x017F;ante Spreng&#x017F;toffe an,<lb/>
welche den einzelnen Spreng&#x017F;tücken eine &#x017F;o bedeutende lebende Kraft vermitteln, daß<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;enkrecht zur Schußrichtung, ja &#x017F;elb&#x017F;t nach rückwärts getrieben werden. Dadurch<lb/>
wird jede Deckung geradezu illu&#x017F;ori&#x017F;ch.</p><lb/>
            <p>Neben der Granate, mit Zeit- oder An&#x017F;chlagzünder, i&#x017F;t als be&#x017F;onders wirk-<lb/>
&#x017F;ames Ge&#x017F;choß das <hi rendition="#g">Shrapnel</hi> zu nennen. Es unter&#x017F;cheidet &#x017F;ich von der vor-<lb/>
genannten Ge&#x017F;choßgattung dadurch, daß das Innere außer der Sprengladung noch<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[697/0771] Das Geſchützweſen. Calibers. Zu dem vorbedachten Zwecke wendet man daher Projectile an, welche mit einem ſogenannten »Zeitzünder« verſehen ſind, d. h. einer an der Spitze des Geſchoſſes angebrachten Vorrichtung, durch welche das Projectil in dem beim Zielen vorausberechneten Momente zur Exploſion gebracht wird. Es iſt dies die Zünder- granate. Zur Erhöhung der Wirkung wendet man in neueſter Zeit als Spreng- [Abbildung Fig. 551. Glattes Mörſerrohr.] [Abbildung Fig. 553. Profil der Bohrung mit Wechſel- zügen.] [Abbildung] [Abbildung Eiſerne Spitzbombe ohne Mantel.] [Abbildung Fig. 554. Spitzhohlgeſchoß (Spitzbombe).] ladung vielfach ſtatt des gewöhnlichen Schwarzpulvers briſante Sprengſtoffe an, welche den einzelnen Sprengſtücken eine ſo bedeutende lebende Kraft vermitteln, daß ſie ſenkrecht zur Schußrichtung, ja ſelbſt nach rückwärts getrieben werden. Dadurch wird jede Deckung geradezu illuſoriſch. Neben der Granate, mit Zeit- oder Anſchlagzünder, iſt als beſonders wirk- ſames Geſchoß das Shrapnel zu nennen. Es unterſcheidet ſich von der vor- genannten Geſchoßgattung dadurch, daß das Innere außer der Sprengladung noch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/771
Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 697. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/771>, abgerufen am 22.11.2024.