pedokanonen") Anlaß gab. Ein solcher Apparat, der mittelst Luftdruck oder Schieß- pulver ins Wasser hinabgeschossen wird, läßt sich leicht unterbringen und bedarf demgemäß keiner besonderen Vorkehrungen. Eine Torpedokanone besteht im Wesent- lichen aus einem großen Messingrohr, in welches der Torpedo hineingeschoben wird, und einem Gestell, in welchem sich in der Regel auch ein Vorrath von Preßluft befindet, der zur Abgabe von neuen Schüssen ausreicht. Die einfachste Art der Lancirung ist wohl die nach dem Vorgange Whitehead's, der sich eines
[Abbildung]
Fig. 518.
Lancirung eines Torpedos mittelst Schießpulver.
Führungsrohres bedient, das über Bord ins Wasser gelassen wird, worauf der Torpedo, ohne Anwendung von Druck, lediglich durch die Wirkung seines Motors abläuft (Fig. 515).
Der Oberwasser-Lancirapparat ist nicht ohne Mängel. Wenn nach dem Schuß der Torpedo auf das Wasser trifft, taucht er zu tief und wird dann durch den Horizontal-Steuerapparat so kräftig in die Höhe getrieben, daß er mitunter mehreremale über Wasser kommt und erst nach einiger Zeit sich so weit beruhigt, um die ihm vorgezeichnete Tauchtiefe einzuhalten. Es leuchtet ein, daß bei diesem Vorgange sich bedenkliche Seitenabweichungen in der Lancirrichtung ergeben können.
Die Submarinen Kampfmittel.
pedokanonen«) Anlaß gab. Ein ſolcher Apparat, der mittelſt Luftdruck oder Schieß- pulver ins Waſſer hinabgeſchoſſen wird, läßt ſich leicht unterbringen und bedarf demgemäß keiner beſonderen Vorkehrungen. Eine Torpedokanone beſteht im Weſent- lichen aus einem großen Meſſingrohr, in welches der Torpedo hineingeſchoben wird, und einem Geſtell, in welchem ſich in der Regel auch ein Vorrath von Preßluft befindet, der zur Abgabe von neuen Schüſſen ausreicht. Die einfachſte Art der Lancirung iſt wohl die nach dem Vorgange Whitehead's, der ſich eines
[Abbildung]
Fig. 518.
Lancirung eines Torpedos mittelſt Schießpulver.
Führungsrohres bedient, das über Bord ins Waſſer gelaſſen wird, worauf der Torpedo, ohne Anwendung von Druck, lediglich durch die Wirkung ſeines Motors abläuft (Fig. 515).
Der Oberwaſſer-Lancirapparat iſt nicht ohne Mängel. Wenn nach dem Schuß der Torpedo auf das Waſſer trifft, taucht er zu tief und wird dann durch den Horizontal-Steuerapparat ſo kräftig in die Höhe getrieben, daß er mitunter mehreremale über Waſſer kommt und erſt nach einiger Zeit ſich ſo weit beruhigt, um die ihm vorgezeichnete Tauchtiefe einzuhalten. Es leuchtet ein, daß bei dieſem Vorgange ſich bedenkliche Seitenabweichungen in der Lancirrichtung ergeben können.
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Die Submarinen Kampfmittel.
pedokanonen«) Anlaß gab. Ein ſolcher Apparat, der mittelſt Luftdruck oder Schieß-
pulver ins Waſſer hinabgeſchoſſen wird, läßt ſich leicht unterbringen und bedarf
demgemäß keiner beſonderen Vorkehrungen. Eine Torpedokanone beſteht im Weſent-
lichen aus einem großen Meſſingrohr, in welches der Torpedo hineingeſchoben
wird, und einem Geſtell, in welchem ſich in der Regel auch ein Vorrath von
Preßluft befindet, der zur Abgabe von neuen Schüſſen ausreicht. Die einfachſte
Art der Lancirung iſt wohl die nach dem Vorgange Whitehead's, der ſich eines
[Abbildung Fig. 518. Lancirung eines Torpedos mittelſt Schießpulver.]
Führungsrohres bedient, das über Bord ins Waſſer gelaſſen wird, worauf der
Torpedo, ohne Anwendung von Druck, lediglich durch die Wirkung ſeines Motors
abläuft (Fig. 515).
Der Oberwaſſer-Lancirapparat iſt nicht ohne Mängel. Wenn nach dem
Schuß der Torpedo auf das Waſſer trifft, taucht er zu tief und wird dann durch
den Horizontal-Steuerapparat ſo kräftig in die Höhe getrieben, daß er mitunter
mehreremale über Waſſer kommt und erſt nach einiger Zeit ſich ſo weit beruhigt,
um die ihm vorgezeichnete Tauchtiefe einzuhalten. Es leuchtet ein, daß bei dieſem
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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 661. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/735>, abgerufen am 22.11.2024.
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