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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

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Zweiter Abschnitt.

Eine andere Methode besteht in der Betonirung des Baugrundes. Zu diesem
Zwecke wird der Raum des künftigen Pfeilerfundamentes umpfählt und der Bau-
grund so lange ausgebaggert, bis man auf eine tragfähige Schicht stößt. Ist dieses
Resultat erst in bedeutender Tiefe zu erreichen, so empfiehlt es sich, einen Pfahlrost
einzurammen und darauf den Betonblock, welcher das mächtige Fundament bilden
soll, aufzuschütten, und zwar bis zu einer Höhe, welche den niedrigsten Wasserstand
noch nicht erreicht. Alsdann wird rings um den Betonkern ein Fangdamm her-
gestellt, das Wasser innerhalb desselben ausgepumpt und der eigentliche Pfeilerbau
begonnen. Nachträglich wird der Fangdamm selbstverständlich wieder abgetragen.

[Abbildung] Fig. 284.

Im Caisson.

Alle diese Methoden entsprechen indeß nicht, wenn es sich um besonders
schwierige, in große Tiefe reichende Fundirungen handelt. Um diese durchführen zu
können, wählt man entweder die "Brunnenfundirung" oder die "pneumatische
Fundirung". Im Principe sind sich beide Methoden insoferne gleich, als es sich
hier um das Absenken hohler Fundamentkörper handelt. Bei der Brunnenfundirung
handelt es sich um ein aus Ziegeln aufgeführtes Mauerwerk von rundem oder
viereckigem Querschnitt, welches versenkt wird. Dieser Brunnen ist an beiden Enden
offen, so daß er mit Beginn der Ausbaggerung des Baugrundes beständig nachsinkt,
bis die tragfähige Schicht erreicht ist. Nun wird die Betonunterlage unter Wasser
hergestellt, und wenn dieselbe erhärtet ist, letzteres ausgepumpt. Innerhalb des
Brunnens erfolgt alsdann die Ausführung des Mauerwerkes. Bei starken Pfeilern

Zweiter Abſchnitt.

Eine andere Methode beſteht in der Betonirung des Baugrundes. Zu dieſem
Zwecke wird der Raum des künftigen Pfeilerfundamentes umpfählt und der Bau-
grund ſo lange ausgebaggert, bis man auf eine tragfähige Schicht ſtößt. Iſt dieſes
Reſultat erſt in bedeutender Tiefe zu erreichen, ſo empfiehlt es ſich, einen Pfahlroſt
einzurammen und darauf den Betonblock, welcher das mächtige Fundament bilden
ſoll, aufzuſchütten, und zwar bis zu einer Höhe, welche den niedrigſten Waſſerſtand
noch nicht erreicht. Alsdann wird rings um den Betonkern ein Fangdamm her-
geſtellt, das Waſſer innerhalb desſelben ausgepumpt und der eigentliche Pfeilerbau
begonnen. Nachträglich wird der Fangdamm ſelbſtverſtändlich wieder abgetragen.

[Abbildung] Fig. 284.

Im Caiſſon.

Alle dieſe Methoden entſprechen indeß nicht, wenn es ſich um beſonders
ſchwierige, in große Tiefe reichende Fundirungen handelt. Um dieſe durchführen zu
können, wählt man entweder die »Brunnenfundirung« oder die »pneumatiſche
Fundirung«. Im Principe ſind ſich beide Methoden inſoferne gleich, als es ſich
hier um das Abſenken hohler Fundamentkörper handelt. Bei der Brunnenfundirung
handelt es ſich um ein aus Ziegeln aufgeführtes Mauerwerk von rundem oder
viereckigem Querſchnitt, welches verſenkt wird. Dieſer Brunnen iſt an beiden Enden
offen, ſo daß er mit Beginn der Ausbaggerung des Baugrundes beſtändig nachſinkt,
bis die tragfähige Schicht erreicht iſt. Nun wird die Betonunterlage unter Waſſer
hergeſtellt, und wenn dieſelbe erhärtet iſt, letzteres ausgepumpt. Innerhalb des
Brunnens erfolgt alsdann die Ausführung des Mauerwerkes. Bei ſtarken Pfeilern

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[352/0394] Zweiter Abſchnitt. Eine andere Methode beſteht in der Betonirung des Baugrundes. Zu dieſem Zwecke wird der Raum des künftigen Pfeilerfundamentes umpfählt und der Bau- grund ſo lange ausgebaggert, bis man auf eine tragfähige Schicht ſtößt. Iſt dieſes Reſultat erſt in bedeutender Tiefe zu erreichen, ſo empfiehlt es ſich, einen Pfahlroſt einzurammen und darauf den Betonblock, welcher das mächtige Fundament bilden ſoll, aufzuſchütten, und zwar bis zu einer Höhe, welche den niedrigſten Waſſerſtand noch nicht erreicht. Alsdann wird rings um den Betonkern ein Fangdamm her- geſtellt, das Waſſer innerhalb desſelben ausgepumpt und der eigentliche Pfeilerbau begonnen. Nachträglich wird der Fangdamm ſelbſtverſtändlich wieder abgetragen. [Abbildung Fig. 284. Im Caiſſon.] Alle dieſe Methoden entſprechen indeß nicht, wenn es ſich um beſonders ſchwierige, in große Tiefe reichende Fundirungen handelt. Um dieſe durchführen zu können, wählt man entweder die »Brunnenfundirung« oder die »pneumatiſche Fundirung«. Im Principe ſind ſich beide Methoden inſoferne gleich, als es ſich hier um das Abſenken hohler Fundamentkörper handelt. Bei der Brunnenfundirung handelt es ſich um ein aus Ziegeln aufgeführtes Mauerwerk von rundem oder viereckigem Querſchnitt, welches verſenkt wird. Dieſer Brunnen iſt an beiden Enden offen, ſo daß er mit Beginn der Ausbaggerung des Baugrundes beſtändig nachſinkt, bis die tragfähige Schicht erreicht iſt. Nun wird die Betonunterlage unter Waſſer hergeſtellt, und wenn dieſelbe erhärtet iſt, letzteres ausgepumpt. Innerhalb des Brunnens erfolgt alsdann die Ausführung des Mauerwerkes. Bei ſtarken Pfeilern

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Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/394>, abgerufen am 22.11.2024.