nach der Stellung des Schiebers, abwechselnd durch die Canäle bald vor, bald hinter den Kolben, ihn auf diese Weise vor- und zurückbewegend. Der Abfluß des Wassers erfolgt entweder durch den Canal a oder durch die im Bilde rechts sicht- bare (hier durch den Schieber geschlossene) Oeffnung in den Hohlraum B der Grundplatte. Um die mit der Kolbenbewegung verbundenen Stöße zu paralysiren, ist das Zuflußrohr mit dem Windkessel W verbunden. So oft nun die Absperrung der Canäle erfolgt, drückt das einströmende Wasser die Luft im oberen Theile des Windkessels zusammen, während sie sich beim Oeffnen der Canäle wieder ausdehnt. Da in diesem Motor das Wasser nur durch Druck und nicht durch den Stoß wirkt, ist der Gang derselben ein sehr ruhiger und gleichmäßiger. Der zu erreichende Nutz- effect ist 80 bis 90 Procent.
Der Wassermotor von Ph. Mayer (Fig. 192) unterscheidet sich von anderen Constructionen dieser Art vornehmlich dadurch, daß er mit verschiedener Füllung arbeitet, daher den vorhandenen Wasserdruck völlig ausnützt und nur die der jeweilig erforderlichen Kraftäußerung entsprechende Wassermenge verbraucht. Die Veränderung der Füllung läßt sich innerhalb der Grenzen von 10 bis 80 Procent reguliren, zu welchem Zwecke die von den Dampfmaschinen her bekannte Vor- richtung (Regulator) in Wirksamkeit tritt. Maschinen dieses Typus können in Ab- messungen bis zu 150 Pferdekräften Leistungsfähigkeit gebaut werden. Durch An- ordnung mehrerer derselben und Cumulirung ihrer Kraftäußerung können ganz bedeutende Effecte erzielt werden.
Während bei den Wasserrädern und Turbinen die freie Stoßkraft des Wassers, bei den eben beschriebenen Motoren die natürliche Druckkraft motorisch wirken, wird bei einer dritten Art von Maschinen das Wasser künstlich comprimirt. Auf diesem letzteren Principe beruhen alle hydraulischen maschinellen Einrichtungen, welche in Großbetrieben die weitgehendste Verwendung finden. Wir erinnern nur an die Einrichtung der großen Schmiedepressen im Krupp'schen Etablissement, an die hydraulischen Nietvorrichtungen u. s. w.
Ein weiteres zum maschinellen Betriebe ausgenütztes Agens ist die Luft. Conform den Wasserrädern ist hier das Windrad die einfachste, lediglich auf die Wirkung der Luftströmung beruhende Construction, welche zunächst in Betracht kommt. Die Windräder werden vorzugsweise in Verbindung mit Wasserpumpen gebracht, doch hat man sie neuerdings -- in größten Dimensionen ausgeführt -- mit Erfolg für die Inbetriebsetzung von Dynamos in Anwendung gebracht. Die beigegebene Abbildung (Fig. 193) zeigt eine solche von Corcoran (Jersey) für die "Lewis Electric Company" ausgeführte Windmühle, welche bei starker Luft- strömung drei Pferdestärken entwickelt. Um die Spannung trotz der bei verschiedener Windstärke sehr verschiedenen Tourenzahl möglichst constant zu erhalten, ist die Maschine als Compoundmaschine derart ausgeführt, daß die Nebenschlußwickelung auf den Feldmagneten und die Serienwickelung auf denselben gegen einander ge- schaltet sind. Diese Regulirung ist so empfindlich, daß bei einem Wechsel der Touren-
Dritter Abſchnitt.
nach der Stellung des Schiebers, abwechſelnd durch die Canäle bald vor, bald hinter den Kolben, ihn auf dieſe Weiſe vor- und zurückbewegend. Der Abfluß des Waſſers erfolgt entweder durch den Canal a oder durch die im Bilde rechts ſicht- bare (hier durch den Schieber geſchloſſene) Oeffnung in den Hohlraum B der Grundplatte. Um die mit der Kolbenbewegung verbundenen Stöße zu paralyſiren, iſt das Zuflußrohr mit dem Windkeſſel W verbunden. So oft nun die Abſperrung der Canäle erfolgt, drückt das einſtrömende Waſſer die Luft im oberen Theile des Windkeſſels zuſammen, während ſie ſich beim Oeffnen der Canäle wieder ausdehnt. Da in dieſem Motor das Waſſer nur durch Druck und nicht durch den Stoß wirkt, iſt der Gang derſelben ein ſehr ruhiger und gleichmäßiger. Der zu erreichende Nutz- effect iſt 80 bis 90 Procent.
Der Waſſermotor von Ph. Mayer (Fig. 192) unterſcheidet ſich von anderen Conſtructionen dieſer Art vornehmlich dadurch, daß er mit verſchiedener Füllung arbeitet, daher den vorhandenen Waſſerdruck völlig ausnützt und nur die der jeweilig erforderlichen Kraftäußerung entſprechende Waſſermenge verbraucht. Die Veränderung der Füllung läßt ſich innerhalb der Grenzen von 10 bis 80 Procent reguliren, zu welchem Zwecke die von den Dampfmaſchinen her bekannte Vor- richtung (Regulator) in Wirkſamkeit tritt. Maſchinen dieſes Typus können in Ab- meſſungen bis zu 150 Pferdekräften Leiſtungsfähigkeit gebaut werden. Durch An- ordnung mehrerer derſelben und Cumulirung ihrer Kraftäußerung können ganz bedeutende Effecte erzielt werden.
Während bei den Waſſerrädern und Turbinen die freie Stoßkraft des Waſſers, bei den eben beſchriebenen Motoren die natürliche Druckkraft motoriſch wirken, wird bei einer dritten Art von Maſchinen das Waſſer künſtlich comprimirt. Auf dieſem letzteren Principe beruhen alle hydrauliſchen maſchinellen Einrichtungen, welche in Großbetrieben die weitgehendſte Verwendung finden. Wir erinnern nur an die Einrichtung der großen Schmiedepreſſen im Krupp'ſchen Etabliſſement, an die hydrauliſchen Nietvorrichtungen u. ſ. w.
Ein weiteres zum maſchinellen Betriebe ausgenütztes Agens iſt die Luft. Conform den Waſſerrädern iſt hier das Windrad die einfachſte, lediglich auf die Wirkung der Luftſtrömung beruhende Conſtruction, welche zunächſt in Betracht kommt. Die Windräder werden vorzugsweiſe in Verbindung mit Waſſerpumpen gebracht, doch hat man ſie neuerdings — in größten Dimenſionen ausgeführt — mit Erfolg für die Inbetriebſetzung von Dynamos in Anwendung gebracht. Die beigegebene Abbildung (Fig. 193) zeigt eine ſolche von Corcoran (Jerſey) für die »Lewis Electric Company« ausgeführte Windmühle, welche bei ſtarker Luft- ſtrömung drei Pferdeſtärken entwickelt. Um die Spannung trotz der bei verſchiedener Windſtärke ſehr verſchiedenen Tourenzahl möglichſt conſtant zu erhalten, iſt die Maſchine als Compoundmaſchine derart ausgeführt, daß die Nebenſchlußwickelung auf den Feldmagneten und die Serienwickelung auf denſelben gegen einander ge- ſchaltet ſind. Dieſe Regulirung iſt ſo empfindlich, daß bei einem Wechſel der Touren-
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Dritter Abſchnitt.
nach der Stellung des Schiebers, abwechſelnd durch die Canäle bald vor, bald
hinter den Kolben, ihn auf dieſe Weiſe vor- und zurückbewegend. Der Abfluß des
Waſſers erfolgt entweder durch den Canal a oder durch die im Bilde rechts ſicht-
bare (hier durch den Schieber geſchloſſene) Oeffnung in den Hohlraum B der
Grundplatte. Um die mit der Kolbenbewegung verbundenen Stöße zu paralyſiren,
iſt das Zuflußrohr mit dem Windkeſſel W verbunden. So oft nun die Abſperrung
der Canäle erfolgt, drückt das einſtrömende Waſſer die Luft im oberen Theile des
Windkeſſels zuſammen, während ſie ſich beim Oeffnen der Canäle wieder ausdehnt.
Da in dieſem Motor das Waſſer nur durch Druck und nicht durch den Stoß wirkt,
iſt der Gang derſelben ein ſehr ruhiger und gleichmäßiger. Der zu erreichende Nutz-
effect iſt 80 bis 90 Procent.
Der Waſſermotor von Ph. Mayer (Fig. 192) unterſcheidet ſich von anderen
Conſtructionen dieſer Art vornehmlich dadurch, daß er mit verſchiedener Füllung
arbeitet, daher den vorhandenen Waſſerdruck völlig ausnützt und nur die der
jeweilig erforderlichen Kraftäußerung entſprechende Waſſermenge verbraucht. Die
Veränderung der Füllung läßt ſich innerhalb der Grenzen von 10 bis 80 Procent
reguliren, zu welchem Zwecke die von den Dampfmaſchinen her bekannte Vor-
richtung (Regulator) in Wirkſamkeit tritt. Maſchinen dieſes Typus können in Ab-
meſſungen bis zu 150 Pferdekräften Leiſtungsfähigkeit gebaut werden. Durch An-
ordnung mehrerer derſelben und Cumulirung ihrer Kraftäußerung können ganz
bedeutende Effecte erzielt werden.
Während bei den Waſſerrädern und Turbinen die freie Stoßkraft des Waſſers,
bei den eben beſchriebenen Motoren die natürliche Druckkraft motoriſch wirken,
wird bei einer dritten Art von Maſchinen das Waſſer künſtlich comprimirt. Auf
dieſem letzteren Principe beruhen alle hydrauliſchen maſchinellen Einrichtungen,
welche in Großbetrieben die weitgehendſte Verwendung finden. Wir erinnern nur
an die Einrichtung der großen Schmiedepreſſen im Krupp'ſchen Etabliſſement, an
die hydrauliſchen Nietvorrichtungen u. ſ. w.
Ein weiteres zum maſchinellen Betriebe ausgenütztes Agens iſt die Luft.
Conform den Waſſerrädern iſt hier das Windrad die einfachſte, lediglich auf die
Wirkung der Luftſtrömung beruhende Conſtruction, welche zunächſt in Betracht
kommt. Die Windräder werden vorzugsweiſe in Verbindung mit Waſſerpumpen
gebracht, doch hat man ſie neuerdings — in größten Dimenſionen ausgeführt —
mit Erfolg für die Inbetriebſetzung von Dynamos in Anwendung gebracht. Die
beigegebene Abbildung (Fig. 193) zeigt eine ſolche von Corcoran (Jerſey) für die
»Lewis Electric Company« ausgeführte Windmühle, welche bei ſtarker Luft-
ſtrömung drei Pferdeſtärken entwickelt. Um die Spannung trotz der bei verſchiedener
Windſtärke ſehr verſchiedenen Tourenzahl möglichſt conſtant zu erhalten, iſt die
Maſchine als Compoundmaſchine derart ausgeführt, daß die Nebenſchlußwickelung
auf den Feldmagneten und die Serienwickelung auf denſelben gegen einander ge-
ſchaltet ſind. Dieſe Regulirung iſt ſo empfindlich, daß bei einem Wechſel der Touren-
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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/266>, abgerufen am 22.11.2024.
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