Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

Bild:
<< vorherige Seite

Die motorischen Einrichtungen.
erfahren. Hier ist (vergl. Fig. 165, S. 206) in dem Flammrohr des Unterkessels (V)
ein Rost unter 44 bis 48° Gewicht angebracht (R) und in seiner oberen Hälfte
mit querlaufenden Roststäben nach Art des Treppenrostes versehen. Unter diesem
Roste befindet sich der Aschenfall (T) und [Abbildung] Fig. 175.

Planrost.


[Abbildung] Fig. 176.

Treppenrost.

[Abbildung] Fig. 177.

Bolzanorost.

darunter der Boden (T1) der sogenannten
"Vorlage", in welcher der Unterkessel
eingebettet ist. Das Brennmaterial wird
durch die Gosse (G) eingebracht, und
zwar so reichlich, daß damit der ganze
Feuerraum bedeckt ist und keine Luft
durch die Rostspalten eindringen kann.

Als Feuerbrücke dient der Rand
(U) des Flammrohres, über welcher die
Flammen und Feuergase in die Züge (Z)
einströmen, während durch eine Oeffnung
oberhalb der Gosse gleichzeitig Luft ein-
dringt, wobei durch eine Klappe regu-
lirend vorgegangen werden kann. Auf
diese Weise wird eine vollkommene Ver-
brennung erreicht. Um auch unter den
Rost Luft einlassen zu können, schließt
der Aschenraum nach außen mit einer
Thüre (H) ab. Beim Anfeuern ist es
nothwendig, daß das Brennmaterial auf
dem Roste zurückgehalten wird, was durch
eine am unteren Ende desselben ange-
brachte Klappe erreicht wird.

Der "Etagenrost" vereinigt die
Vortheile des Planrostes und des
Treppenrostes und vermeidet die Nach-
theile desselben. Hierher gehört auch der
sogenannte "Bolzanorost" (Fig. 177),
die beste Anordnung dieser Art. Er besteht
aus drei Rosten, welche stufenförmig über-
einander angeordnet sind (R, R1, R2) und
von welchen die beiden oberen Planroste
sind, deren Stäbe auf Rostbalken (B, B1)
ruhen. Sie sind, um nicht überzukippen, durch Bleche (D, D1) ausbalancirt. Die
Beschickung erfolgt durch die Gosse (G), wobei es auf den obersten Rost fällt und
sich an der vorhandenen Gluth entzündet. Der Rauch streicht über das helle Feuer
der darunterliegenden Rosttheile und verbrennt. Jeder zweite Roststab des obersten

Die motoriſchen Einrichtungen.
erfahren. Hier iſt (vergl. Fig. 165, S. 206) in dem Flammrohr des Unterkeſſels (V)
ein Roſt unter 44 bis 48° Gewicht angebracht (R) und in ſeiner oberen Hälfte
mit querlaufenden Roſtſtäben nach Art des Treppenroſtes verſehen. Unter dieſem
Roſte befindet ſich der Aſchenfall (T) und [Abbildung] Fig. 175.

Planroſt.


[Abbildung] Fig. 176.

Treppenroſt.

[Abbildung] Fig. 177.

Bolzanoroſt.

darunter der Boden (T1) der ſogenannten
»Vorlage«, in welcher der Unterkeſſel
eingebettet iſt. Das Brennmaterial wird
durch die Goſſe (G) eingebracht, und
zwar ſo reichlich, daß damit der ganze
Feuerraum bedeckt iſt und keine Luft
durch die Roſtſpalten eindringen kann.

Als Feuerbrücke dient der Rand
(U) des Flammrohres, über welcher die
Flammen und Feuergaſe in die Züge (Z)
einſtrömen, während durch eine Oeffnung
oberhalb der Goſſe gleichzeitig Luft ein-
dringt, wobei durch eine Klappe regu-
lirend vorgegangen werden kann. Auf
dieſe Weiſe wird eine vollkommene Ver-
brennung erreicht. Um auch unter den
Roſt Luft einlaſſen zu können, ſchließt
der Aſchenraum nach außen mit einer
Thüre (H) ab. Beim Anfeuern iſt es
nothwendig, daß das Brennmaterial auf
dem Roſte zurückgehalten wird, was durch
eine am unteren Ende desſelben ange-
brachte Klappe erreicht wird.

Der »Etagenroſt« vereinigt die
Vortheile des Planroſtes und des
Treppenroſtes und vermeidet die Nach-
theile desſelben. Hierher gehört auch der
ſogenannte »Bolzanoroſt« (Fig. 177),
die beſte Anordnung dieſer Art. Er beſteht
aus drei Roſten, welche ſtufenförmig über-
einander angeordnet ſind (R, R1, R2) und
von welchen die beiden oberen Planroſte
ſind, deren Stäbe auf Roſtbalken (B, B1)
ruhen. Sie ſind, um nicht überzukippen, durch Bleche (D, D1) ausbalancirt. Die
Beſchickung erfolgt durch die Goſſe (G), wobei es auf den oberſten Roſt fällt und
ſich an der vorhandenen Gluth entzündet. Der Rauch ſtreicht über das helle Feuer
der darunterliegenden Roſttheile und verbrennt. Jeder zweite Roſtſtab des oberſten

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0247" n="215"/><fw place="top" type="header">Die motori&#x017F;chen Einrichtungen.</fw><lb/>
erfahren. Hier i&#x017F;t (vergl. Fig. 165, S. 206) in dem Flammrohr des Unterke&#x017F;&#x017F;els <hi rendition="#aq">(V)</hi><lb/>
ein Ro&#x017F;t unter 44 bis 48° Gewicht angebracht <hi rendition="#aq">(R)</hi> und in &#x017F;einer oberen Hälfte<lb/>
mit querlaufenden Ro&#x017F;t&#x017F;täben nach Art des Treppenro&#x017F;tes ver&#x017F;ehen. Unter die&#x017F;em<lb/>
Ro&#x017F;te befindet &#x017F;ich der A&#x017F;chenfall <hi rendition="#aq">(T)</hi> und  <figure><head>Fig. 175.</head><p> Planro&#x017F;t.</p></figure><lb/><figure><head>Fig. 176.</head><p> Treppenro&#x017F;t.</p></figure><lb/><figure><head>Fig. 177.</head><p> Bolzanoro&#x017F;t.</p></figure><lb/>
darunter der Boden <hi rendition="#aq">(T<hi rendition="#sub">1</hi>)</hi> der &#x017F;ogenannten<lb/>
»Vorlage«, in welcher der Unterke&#x017F;&#x017F;el<lb/>
eingebettet i&#x017F;t. Das Brennmaterial wird<lb/>
durch die Go&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">(G)</hi> eingebracht, und<lb/>
zwar &#x017F;o reichlich, daß damit der ganze<lb/>
Feuerraum bedeckt i&#x017F;t und keine Luft<lb/>
durch die Ro&#x017F;t&#x017F;palten eindringen kann.</p><lb/>
            <p>Als Feuerbrücke dient der Rand<lb/><hi rendition="#aq">(U)</hi> des Flammrohres, über welcher die<lb/>
Flammen und Feuerga&#x017F;e in die Züge <hi rendition="#aq">(Z)</hi><lb/>
ein&#x017F;trömen, während durch eine Oeffnung<lb/>
oberhalb der Go&#x017F;&#x017F;e gleichzeitig Luft ein-<lb/>
dringt, wobei durch eine Klappe regu-<lb/>
lirend vorgegangen werden kann. Auf<lb/>
die&#x017F;e Wei&#x017F;e wird eine vollkommene Ver-<lb/>
brennung erreicht. Um auch unter den<lb/>
Ro&#x017F;t Luft einla&#x017F;&#x017F;en zu können, &#x017F;chließt<lb/>
der A&#x017F;chenraum nach außen mit einer<lb/>
Thüre <hi rendition="#aq">(H)</hi> ab. Beim Anfeuern i&#x017F;t es<lb/>
nothwendig, daß das Brennmaterial auf<lb/>
dem Ro&#x017F;te zurückgehalten wird, was durch<lb/>
eine am unteren Ende des&#x017F;elben ange-<lb/>
brachte Klappe erreicht wird.</p><lb/>
            <p>Der »Etagenro&#x017F;t« vereinigt die<lb/>
Vortheile des Planro&#x017F;tes und des<lb/>
Treppenro&#x017F;tes und vermeidet die Nach-<lb/>
theile des&#x017F;elben. Hierher gehört auch der<lb/>
&#x017F;ogenannte »Bolzanoro&#x017F;t« (Fig. 177),<lb/>
die be&#x017F;te Anordnung die&#x017F;er Art. Er be&#x017F;teht<lb/>
aus drei Ro&#x017F;ten, welche &#x017F;tufenförmig über-<lb/>
einander angeordnet &#x017F;ind <hi rendition="#aq">(R, R</hi><hi rendition="#sub">1</hi>, <hi rendition="#aq">R</hi><hi rendition="#sub">2</hi>) und<lb/>
von welchen die beiden oberen Planro&#x017F;te<lb/>
&#x017F;ind, deren Stäbe auf Ro&#x017F;tbalken (<hi rendition="#aq">B, B</hi><hi rendition="#sub">1</hi>)<lb/>
ruhen. Sie &#x017F;ind, um nicht überzukippen, durch Bleche (<hi rendition="#aq">D, D</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) ausbalancirt. Die<lb/>
Be&#x017F;chickung erfolgt durch die Go&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">(G)</hi>, wobei es auf den ober&#x017F;ten Ro&#x017F;t fällt und<lb/>
&#x017F;ich an der vorhandenen Gluth entzündet. Der Rauch &#x017F;treicht über das helle Feuer<lb/>
der darunterliegenden Ro&#x017F;ttheile und verbrennt. Jeder zweite Ro&#x017F;t&#x017F;tab des ober&#x017F;ten<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[215/0247] Die motoriſchen Einrichtungen. erfahren. Hier iſt (vergl. Fig. 165, S. 206) in dem Flammrohr des Unterkeſſels (V) ein Roſt unter 44 bis 48° Gewicht angebracht (R) und in ſeiner oberen Hälfte mit querlaufenden Roſtſtäben nach Art des Treppenroſtes verſehen. Unter dieſem Roſte befindet ſich der Aſchenfall (T) und [Abbildung Fig. 175. Planroſt.] [Abbildung Fig. 176. Treppenroſt.] [Abbildung Fig. 177. Bolzanoroſt.] darunter der Boden (T1) der ſogenannten »Vorlage«, in welcher der Unterkeſſel eingebettet iſt. Das Brennmaterial wird durch die Goſſe (G) eingebracht, und zwar ſo reichlich, daß damit der ganze Feuerraum bedeckt iſt und keine Luft durch die Roſtſpalten eindringen kann. Als Feuerbrücke dient der Rand (U) des Flammrohres, über welcher die Flammen und Feuergaſe in die Züge (Z) einſtrömen, während durch eine Oeffnung oberhalb der Goſſe gleichzeitig Luft ein- dringt, wobei durch eine Klappe regu- lirend vorgegangen werden kann. Auf dieſe Weiſe wird eine vollkommene Ver- brennung erreicht. Um auch unter den Roſt Luft einlaſſen zu können, ſchließt der Aſchenraum nach außen mit einer Thüre (H) ab. Beim Anfeuern iſt es nothwendig, daß das Brennmaterial auf dem Roſte zurückgehalten wird, was durch eine am unteren Ende desſelben ange- brachte Klappe erreicht wird. Der »Etagenroſt« vereinigt die Vortheile des Planroſtes und des Treppenroſtes und vermeidet die Nach- theile desſelben. Hierher gehört auch der ſogenannte »Bolzanoroſt« (Fig. 177), die beſte Anordnung dieſer Art. Er beſteht aus drei Roſten, welche ſtufenförmig über- einander angeordnet ſind (R, R1, R2) und von welchen die beiden oberen Planroſte ſind, deren Stäbe auf Roſtbalken (B, B1) ruhen. Sie ſind, um nicht überzukippen, durch Bleche (D, D1) ausbalancirt. Die Beſchickung erfolgt durch die Goſſe (G), wobei es auf den oberſten Roſt fällt und ſich an der vorhandenen Gluth entzündet. Der Rauch ſtreicht über das helle Feuer der darunterliegenden Roſttheile und verbrennt. Jeder zweite Roſtſtab des oberſten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/247
Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/247>, abgerufen am 23.11.2024.