Mechanische Einrichtungen in Eisenhütten und Werkstätten.
Tyres, Räderpaaren, Locomotivrädern. Sie werden demgemäß als Räderdreh- bänke bezeichnet.
Drehbänke, welche derart eingerichtet sind, daß das Abdrehen sowohl zwischen Spitzen als auf dem Wege des Freidrehens besorgt werden kann, führen die Be- zeichnung "Drehbänke mit verschiebbarer Wange", weil das Eckstück, auf welchem diesfalls Support und Reitstock angebracht sind, meist durch Zahnstege verschiebbar angeordnet wird.
Sollen unrunde, vom Kreise abweichende Querschnitte durch Drehen erzeugt werden, so bedient man sich des Ovaldrehwerkes, bei welchem das Werkstück während des Drehens seitlich verschoben wird. Auf dem Spindelstocke ist eine
[Abbildung]
Fig. 140.
Plandrehbank.
Scheibe festgeschraubt, welche zwischen zwei unterschnittenen Leisten einen Schieber trägt, auf dem erst das Werkstück festgemacht ist. Der Schieber ragt beiderseits über die Scheibe heraus und tangirt ebenso einen an der Docke festgemachten Ring, der nach Belieben excentrisch zur Drehachse verstellt werden kann. So wird das auf dem Schieber feste Werkstück während des Drehens verschoben und sein Querschnitt gestaltet sich zur Ellipse.
Etwas analoges bildet die sogenannte Passigdrehbank, bei der sich das Werkstück in der Längsrichtung verschiebt. Dies wird durch eine Feder bewirkt, welche die Drehachse in ihrer Verlängerung zu verschieben strebt und in einer Scheibe Widerstand findet, gegen die sich das andere Achsenende lehnt. Diese Scheibe steht excentrisch, ist drehbar, kann auch gegen die Drehachse geneigt gestellt oder auf ihrer Ebene wellenförmig modellirt sein.
Mechaniſche Einrichtungen in Eiſenhütten und Werkſtätten.
Tyres, Räderpaaren, Locomotivrädern. Sie werden demgemäß als Räderdreh- bänke bezeichnet.
Drehbänke, welche derart eingerichtet ſind, daß das Abdrehen ſowohl zwiſchen Spitzen als auf dem Wege des Freidrehens beſorgt werden kann, führen die Be- zeichnung »Drehbänke mit verſchiebbarer Wange«, weil das Eckſtück, auf welchem diesfalls Support und Reitſtock angebracht ſind, meiſt durch Zahnſtege verſchiebbar angeordnet wird.
Sollen unrunde, vom Kreiſe abweichende Querſchnitte durch Drehen erzeugt werden, ſo bedient man ſich des Ovaldrehwerkes, bei welchem das Werkſtück während des Drehens ſeitlich verſchoben wird. Auf dem Spindelſtocke iſt eine
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Fig. 140.
Plandrehbank.
Scheibe feſtgeſchraubt, welche zwiſchen zwei unterſchnittenen Leiſten einen Schieber trägt, auf dem erſt das Werkſtück feſtgemacht iſt. Der Schieber ragt beiderſeits über die Scheibe heraus und tangirt ebenſo einen an der Docke feſtgemachten Ring, der nach Belieben excentriſch zur Drehachſe verſtellt werden kann. So wird das auf dem Schieber feſte Werkſtück während des Drehens verſchoben und ſein Querſchnitt geſtaltet ſich zur Ellipſe.
Etwas analoges bildet die ſogenannte Paſſigdrehbank, bei der ſich das Werkſtück in der Längsrichtung verſchiebt. Dies wird durch eine Feder bewirkt, welche die Drehachſe in ihrer Verlängerung zu verſchieben ſtrebt und in einer Scheibe Widerſtand findet, gegen die ſich das andere Achſenende lehnt. Dieſe Scheibe ſteht excentriſch, iſt drehbar, kann auch gegen die Drehachſe geneigt geſtellt oder auf ihrer Ebene wellenförmig modellirt ſein.
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Mechaniſche Einrichtungen in Eiſenhütten und Werkſtätten.
Tyres, Räderpaaren, Locomotivrädern. Sie werden demgemäß als Räderdreh-
bänke bezeichnet.
Drehbänke, welche derart eingerichtet ſind, daß das Abdrehen ſowohl zwiſchen
Spitzen als auf dem Wege des Freidrehens beſorgt werden kann, führen die Be-
zeichnung »Drehbänke mit verſchiebbarer Wange«, weil das Eckſtück, auf welchem
diesfalls Support und Reitſtock angebracht ſind, meiſt durch Zahnſtege verſchiebbar
angeordnet wird.
Sollen unrunde, vom Kreiſe abweichende Querſchnitte durch Drehen erzeugt
werden, ſo bedient man ſich des Ovaldrehwerkes, bei welchem das Werkſtück
während des Drehens ſeitlich verſchoben wird. Auf dem Spindelſtocke iſt eine
[Abbildung Fig. 140. Plandrehbank.]
Scheibe feſtgeſchraubt, welche zwiſchen zwei unterſchnittenen Leiſten einen Schieber
trägt, auf dem erſt das Werkſtück feſtgemacht iſt. Der Schieber ragt beiderſeits
über die Scheibe heraus und tangirt ebenſo einen an der Docke feſtgemachten
Ring, der nach Belieben excentriſch zur Drehachſe verſtellt werden kann. So wird
das auf dem Schieber feſte Werkſtück während des Drehens verſchoben und ſein
Querſchnitt geſtaltet ſich zur Ellipſe.
Etwas analoges bildet die ſogenannte Paſſigdrehbank, bei der ſich das
Werkſtück in der Längsrichtung verſchiebt. Dies wird durch eine Feder bewirkt,
welche die Drehachſe in ihrer Verlängerung zu verſchieben ſtrebt und in einer
Scheibe Widerſtand findet, gegen die ſich das andere Achſenende lehnt. Dieſe Scheibe
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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/219>, abgerufen am 25.11.2024.
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