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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

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Zweiter Abschnitt.
Klemmungssperre, oder aber mit Trommel für Drahtseil und selbstthätig wirkender
Sperrbremse ausgeführt.

Die Schneckenwinde findet vorzugsweise in den Fallwerkseinrichtungen der
Gießereien etc. Verwendung. Sämmtliche Theile der Winde, Bahnkörper, Trommel,
Motor etc. sind auf einem kräftigen gußeisernen Fundamente angeordnet. Der un-
steuerbare Motor treibt mittelst einer elastischen Kuppelung die aus Werkzeugstahl
hergestellte und gehärtete Schnecke ein. Dieselbe ist mit der Achse aus einem Stück
angefertigt und läuft auf beiden Seiten in Bronzelagern. Die achsialen Drucke der
Schnecke werden von Kugellagern aus gehärtetem Werkzeugstahl aufgenommen.
Die Schnecke mit dem Rad und den Kugellagern läuft in einem ganz geschlossenen
gußeisernen zweitheiligen Oelkasten. Die Seiltrommel, von sehr großem Durchmesser,
ist mit auf der Drehbank eingeschnittenen Rillen und großen seitlichen Rädern
versehen. Der Wirkungsgrad des Triebwerkes solcher Schneckenwinden, wie sie
beispielsweise die "Benrather Maschinenfabrik" mit elektrischem Antriebe construirt,
beträgt circa 60 Procent.



Wir haben in den verschiedenen vorangegangenen Abschnitten gesehen, auf
welch verschiedenartige Weise der Urstoff derart vorbereitet wird, daß aus ihm die
jeweils erforderlichen Gebrauchsgegenstände hergestellt werden können. Zu diesen
Vollendungsarbeiten, welche vorzugsweise in den den Hüttenwerken beigegebenen
mechanischen Werkstätten -- oder in letzteren allein, unabhängig von ersteren --
besorgt werden, dienen die vielartigen Werkzeugmaschinen. Faßt man das Ge-
sammtgebiet der bei der Bearbeitung des Urstoffes zur Anwendung kommenden
Kräfte und Mittel zusammen, so ergeben sich vier Gruppen von Arbeitsvorgängen:
Gußoperationen, Druckoperationen, Trennungsoperationen und Verbindungsopera-
tionen.

Von den Gußoperationen war früher ausführlich die Rede (S. 83), des-
gleichen von den Druckoperationen, zu welchen die Bearbeitung des Materials unter
dem Hammer, das Schmieden, Schweißen, Walzen, Röhrenpressen, Drahtziehen u. s. w.
zählt. Was nun die Trennungsoperationen anbetrifft, kommt hier vorzugs-
weise nur derjenige Vorgang in Betracht, den man die "formgebende Trennung"
nennt, d. h. eine Operation, bei welcher der Haupttheil des Werkstückes intact
bleibt und nur Theile zur Vollendung seiner Form abgetrennt werden. Durch die
Trennung zerfällt das Werkstück in ein formvollendetes Fabrikat und einen mehr
oder weniger formlosen Abfall.

Je nach dem hierbei angewendeten Werkzeuge spricht man vom Drehen,
Bohren, Fraisen, Hobeln, Feilen, Lochen, Schneiden
(mittelst Sägen,
Scheeren) und Schleifen. Das den Werkzeugen zu Grunde liegende Princip liegt
theils in der Stoß-, theils in der Druckwirkung. Das Werkstück kann ruhen, es
kann sich geradlinig oder krummlinig gegen das Werkzeug, senkrecht auf die erste

Zweiter Abſchnitt.
Klemmungsſperre, oder aber mit Trommel für Drahtſeil und ſelbſtthätig wirkender
Sperrbremſe ausgeführt.

Die Schneckenwinde findet vorzugsweiſe in den Fallwerkseinrichtungen der
Gießereien ꝛc. Verwendung. Sämmtliche Theile der Winde, Bahnkörper, Trommel,
Motor ꝛc. ſind auf einem kräftigen gußeiſernen Fundamente angeordnet. Der un-
ſteuerbare Motor treibt mittelſt einer elaſtiſchen Kuppelung die aus Werkzeugſtahl
hergeſtellte und gehärtete Schnecke ein. Dieſelbe iſt mit der Achſe aus einem Stück
angefertigt und läuft auf beiden Seiten in Bronzelagern. Die achſialen Drucke der
Schnecke werden von Kugellagern aus gehärtetem Werkzeugſtahl aufgenommen.
Die Schnecke mit dem Rad und den Kugellagern läuft in einem ganz geſchloſſenen
gußeiſernen zweitheiligen Oelkaſten. Die Seiltrommel, von ſehr großem Durchmeſſer,
iſt mit auf der Drehbank eingeſchnittenen Rillen und großen ſeitlichen Rädern
verſehen. Der Wirkungsgrad des Triebwerkes ſolcher Schneckenwinden, wie ſie
beiſpielsweiſe die »Benrather Maſchinenfabrik« mit elektriſchem Antriebe conſtruirt,
beträgt circa 60 Procent.



Wir haben in den verſchiedenen vorangegangenen Abſchnitten geſehen, auf
welch verſchiedenartige Weiſe der Urſtoff derart vorbereitet wird, daß aus ihm die
jeweils erforderlichen Gebrauchsgegenſtände hergeſtellt werden können. Zu dieſen
Vollendungsarbeiten, welche vorzugsweiſe in den den Hüttenwerken beigegebenen
mechaniſchen Werkſtätten — oder in letzteren allein, unabhängig von erſteren —
beſorgt werden, dienen die vielartigen Werkzeugmaſchinen. Faßt man das Ge-
ſammtgebiet der bei der Bearbeitung des Urſtoffes zur Anwendung kommenden
Kräfte und Mittel zuſammen, ſo ergeben ſich vier Gruppen von Arbeitsvorgängen:
Gußoperationen, Druckoperationen, Trennungsoperationen und Verbindungsopera-
tionen.

Von den Gußoperationen war früher ausführlich die Rede (S. 83), des-
gleichen von den Druckoperationen, zu welchen die Bearbeitung des Materials unter
dem Hammer, das Schmieden, Schweißen, Walzen, Röhrenpreſſen, Drahtziehen u. ſ. w.
zählt. Was nun die Trennungsoperationen anbetrifft, kommt hier vorzugs-
weiſe nur derjenige Vorgang in Betracht, den man die »formgebende Trennung«
nennt, d. h. eine Operation, bei welcher der Haupttheil des Werkſtückes intact
bleibt und nur Theile zur Vollendung ſeiner Form abgetrennt werden. Durch die
Trennung zerfällt das Werkſtück in ein formvollendetes Fabrikat und einen mehr
oder weniger formloſen Abfall.

Je nach dem hierbei angewendeten Werkzeuge ſpricht man vom Drehen,
Bohren, Fraiſen, Hobeln, Feilen, Lochen, Schneiden
(mittelſt Sägen,
Scheeren) und Schleifen. Das den Werkzeugen zu Grunde liegende Princip liegt
theils in der Stoß-, theils in der Druckwirkung. Das Werkſtück kann ruhen, es
kann ſich geradlinig oder krummlinig gegen das Werkzeug, ſenkrecht auf die erſte

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[184/0216] Zweiter Abſchnitt. Klemmungsſperre, oder aber mit Trommel für Drahtſeil und ſelbſtthätig wirkender Sperrbremſe ausgeführt. Die Schneckenwinde findet vorzugsweiſe in den Fallwerkseinrichtungen der Gießereien ꝛc. Verwendung. Sämmtliche Theile der Winde, Bahnkörper, Trommel, Motor ꝛc. ſind auf einem kräftigen gußeiſernen Fundamente angeordnet. Der un- ſteuerbare Motor treibt mittelſt einer elaſtiſchen Kuppelung die aus Werkzeugſtahl hergeſtellte und gehärtete Schnecke ein. Dieſelbe iſt mit der Achſe aus einem Stück angefertigt und läuft auf beiden Seiten in Bronzelagern. Die achſialen Drucke der Schnecke werden von Kugellagern aus gehärtetem Werkzeugſtahl aufgenommen. Die Schnecke mit dem Rad und den Kugellagern läuft in einem ganz geſchloſſenen gußeiſernen zweitheiligen Oelkaſten. Die Seiltrommel, von ſehr großem Durchmeſſer, iſt mit auf der Drehbank eingeſchnittenen Rillen und großen ſeitlichen Rädern verſehen. Der Wirkungsgrad des Triebwerkes ſolcher Schneckenwinden, wie ſie beiſpielsweiſe die »Benrather Maſchinenfabrik« mit elektriſchem Antriebe conſtruirt, beträgt circa 60 Procent. Wir haben in den verſchiedenen vorangegangenen Abſchnitten geſehen, auf welch verſchiedenartige Weiſe der Urſtoff derart vorbereitet wird, daß aus ihm die jeweils erforderlichen Gebrauchsgegenſtände hergeſtellt werden können. Zu dieſen Vollendungsarbeiten, welche vorzugsweiſe in den den Hüttenwerken beigegebenen mechaniſchen Werkſtätten — oder in letzteren allein, unabhängig von erſteren — beſorgt werden, dienen die vielartigen Werkzeugmaſchinen. Faßt man das Ge- ſammtgebiet der bei der Bearbeitung des Urſtoffes zur Anwendung kommenden Kräfte und Mittel zuſammen, ſo ergeben ſich vier Gruppen von Arbeitsvorgängen: Gußoperationen, Druckoperationen, Trennungsoperationen und Verbindungsopera- tionen. Von den Gußoperationen war früher ausführlich die Rede (S. 83), des- gleichen von den Druckoperationen, zu welchen die Bearbeitung des Materials unter dem Hammer, das Schmieden, Schweißen, Walzen, Röhrenpreſſen, Drahtziehen u. ſ. w. zählt. Was nun die Trennungsoperationen anbetrifft, kommt hier vorzugs- weiſe nur derjenige Vorgang in Betracht, den man die »formgebende Trennung« nennt, d. h. eine Operation, bei welcher der Haupttheil des Werkſtückes intact bleibt und nur Theile zur Vollendung ſeiner Form abgetrennt werden. Durch die Trennung zerfällt das Werkſtück in ein formvollendetes Fabrikat und einen mehr oder weniger formloſen Abfall. Je nach dem hierbei angewendeten Werkzeuge ſpricht man vom Drehen, Bohren, Fraiſen, Hobeln, Feilen, Lochen, Schneiden (mittelſt Sägen, Scheeren) und Schleifen. Das den Werkzeugen zu Grunde liegende Princip liegt theils in der Stoß-, theils in der Druckwirkung. Das Werkſtück kann ruhen, es kann ſich geradlinig oder krummlinig gegen das Werkzeug, ſenkrecht auf die erſte

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Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/216>, abgerufen am 26.11.2024.