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Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712.

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auch biß anno 1684 denen Hertzogen zu Würtenberg deshalb Streit gemachet, da endlich das Parlement zu Besancon in der Sache erkandt und vor Würtenberg gesproche jedoch nur erst in Possessorio; wie ich gehöret habe.

Drittes Capitel/ Von des Hertzogl. Hauses Würtenberg Streitigkeit mit den Hn. von Ryen und dero Nachkommen/ wegen der in Burgund gelegenen Herrschafften Neufchatel. Blaumont, Chastelot, Clermont, Chamabon, Hericourt, Fay, Bourgignon, Ponceon &c.

Zu mehrer Deutlichkeit dieser Streitigkeit/ kan nachfolgende genealogische Tabel angesehen werden: [unleserliches Material]

Historie. STephanus Graf zu Mümpelgard hatte einen eintzigen Sohn, Nahmens Henricum, und dieser 4 Töchter; als nun Graf Heinrich in einer Schlacht vor dem Türcken blieb, setzte Graf Stephnus seine Enckelinnen, des Graf Henrici 4 Töchter zu seinen Erben ein, assignirte einer jeden ein gewisses Stück Landes, und zwar der ältesten Henriettae das meiste, nehmlich die Grafschafft Mumpelgard. Nach Stephani Tod vermählte sich die älteste Henrietta mit Graf Eberhard zu Würtenberg, dero Nachkommen noch floriren, und ist diese Grafschafft solcher gestalt an dieses Durchl. Hauß gekommen. Die andere Johanna heyrathete Ludovicum von Chalon, Fürsten von Uranien, dero Nachkommen mit Renato von Nassau, anno 1544 abgangen; 5 die 3 te Margaretha starb ohne Kinder; und die 4 te Agnes ward Theobaldo Herrn von Neufchatel ehelich beygeleget, deme Sie 2 Söhne gebahr, nehmlich Theobaldum von Neufchatel, Mareschal von Burgund, und Johannem de Montegu, von welchem letztern 2 Söhne gezeuget wurden, davon der älteste Ferdinandus de Montegu eine eintzige Tochter Annam, Christophori Herrn zu Longui und Longuepierre Gemahlin, hinterließ, welche hinwiederumb 3 Töchter Antoniam, Ludovicam, und Johannam hatte, die an 3 Gebrüdere, nehmlich Joachim, Gerhard, und Marcum Herrn von Rye vermählet wurden. Des Johannis Bruder aber Theobaldus von Neufchatel hatte 7 Söhne und 4 Töchter, und machte an. 1463 den 28 Oct. ein Testament, worinnen er seine Söhne, die nicht im geistlichen Stande lebten, und dero Nachkommen zu Erben einsetzte, diesen aber seine Töchter und dero Nachkommen, successive substituirte, nach diesen seinem Bruder Johanni zu Neufschatel und Montegu, und dessen männlichen Nachkommen seine Güter vermachte, und wann auch diese ohne Erben abgiengen, so substituirte er einen seiner Verwandten, Ferrutium de Cusance, Herrn von Belvoir, und diesem letzlich die Nachkommen seiner Mut-

Imhoff d. l.

auch biß anno 1684 denen Hertzogen zu Würtenberg deshalb Streit gemachet, da endlich das Parlement zu Besançon in der Sache erkandt und vor Würtenberg gesproche jedoch nur erst in Possessorio; wie ich gehöret habe.

Drittes Capitel/ Von des Hertzogl. Hauses Würtenberg Streitigkeit mit den Hn. von Ryen und dero Nachkommen/ wegen der in Burgund gelegenen Herrschafften Neufchatel. Blaumont, Chastelot, Clermont, Chamabon, Hericourt, Fay, Bourgignon, Ponceon &c.

Zu mehrer Deutlichkeit dieser Streitigkeit/ kan nachfolgende genealogische Tabel angesehen werden: [unleserliches Material]

Historie. STephanus Graf zu Mümpelgard hatte einen eintzigen Sohn, Nahmens Henricum, und dieser 4 Töchter; als nun Graf Heinrich in einer Schlacht vor dem Türcken blieb, setzte Graf Stephnus seine Enckelinnen, des Graf Henrici 4 Töchter zu seinen Erben ein, assignirte einer jeden ein gewisses Stück Landes, und zwar der ältesten Henriettae das meiste, nehmlich die Grafschafft Mumpelgard. Nach Stephani Tod vermählte sich die älteste Henrietta mit Graf Eberhard zu Würtenberg, dero Nachkommen noch floriren, und ist diese Grafschafft solcher gestalt an dieses Durchl. Hauß gekommen. Die andere Johanna heyrathete Ludovicum von Chalon, Fürsten von Uranien, dero Nachkommen mit Renato von Nassau, anno 1544 abgangen; 5 die 3 te Margaretha starb ohne Kinder; und die 4 te Agnes ward Theobaldo Herrn von Neufchatel ehelich beygeleget, deme Sie 2 Söhne gebahr, nehmlich Theobaldum von Neufchatel, Mareschal von Burgund, und Johannem de Montegu, von welchem letztern 2 Söhne gezeuget wurden, davon der älteste Ferdinandus de Montegu eine eintzige Tochter Annam, Christophori Herrn zu Longui und Longuepierre Gemahlin, hinterließ, welche hinwiederumb 3 Töchter Antoniam, Ludovicam, und Johannam hatte, die an 3 Gebrüdere, nehmlich Joachim, Gerhard, und Marcum Herrn von Rye vermählet wurden. Des Johannis Bruder aber Theobaldus von Neufchatel hatte 7 Söhne und 4 Töchter, und machte an. 1463 den 28 Oct. ein Testament, worinnen er seine Söhne, die nicht im geistlichen Stande lebten, und dero Nachkom̃en zu Erben einsetzte, diesen aber seine Töchter und dero Nachkom̃en, successive substituirte, nach diesen seinem Bruder Johanni zu Neufschatel und Montegu, und dessen männlichen Nachkommen seine Güter vermachte, und wann auch diese ohne Erben abgiengen, so substituirte er einen seiner Verwandten, Ferrutium de Cusance, Herrn von Belvoir, uñ diesem letzlich die Nachkommen seiner Mut-

Imhoff d. l.
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[810/0721] auch biß anno 1684 denen Hertzogen zu Würtenberg deshalb Streit gemachet, da endlich das Parlement zu Besançon in der Sache erkandt und vor Würtenberg gesproche jedoch nur erst in Possessorio; wie ich gehöret habe. Drittes Capitel/ Von des Hertzogl. Hauses Würtenberg Streitigkeit mit den Hn. von Ryen und dero Nachkommen/ wegen der in Burgund gelegenen Herrschafften Neufchatel. Blaumont, Chastelot, Clermont, Chamabon, Hericourt, Fay, Bourgignon, Ponceon &c. Zu mehrer Deutlichkeit dieser Streitigkeit/ kan nachfolgende genealogische Tabel angesehen werden: _ STephanus Graf zu Mümpelgard hatte einen eintzigen Sohn, Nahmens Henricum, und dieser 4 Töchter; als nun Graf Heinrich in einer Schlacht vor dem Türcken blieb, setzte Graf Stephnus seine Enckelinnen, des Graf Henrici 4 Töchter zu seinen Erben ein, assignirte einer jeden ein gewisses Stück Landes, und zwar der ältesten Henriettae das meiste, nehmlich die Grafschafft Mumpelgard. Nach Stephani Tod vermählte sich die älteste Henrietta mit Graf Eberhard zu Würtenberg, dero Nachkommen noch floriren, und ist diese Grafschafft solcher gestalt an dieses Durchl. Hauß gekommen. Die andere Johanna heyrathete Ludovicum von Chalon, Fürsten von Uranien, dero Nachkommen mit Renato von Nassau, anno 1544 abgangen; 5 die 3 te Margaretha starb ohne Kinder; und die 4 te Agnes ward Theobaldo Herrn von Neufchatel ehelich beygeleget, deme Sie 2 Söhne gebahr, nehmlich Theobaldum von Neufchatel, Mareschal von Burgund, und Johannem de Montegu, von welchem letztern 2 Söhne gezeuget wurden, davon der älteste Ferdinandus de Montegu eine eintzige Tochter Annam, Christophori Herrn zu Longui und Longuepierre Gemahlin, hinterließ, welche hinwiederumb 3 Töchter Antoniam, Ludovicam, und Johannam hatte, die an 3 Gebrüdere, nehmlich Joachim, Gerhard, und Marcum Herrn von Rye vermählet wurden. Des Johannis Bruder aber Theobaldus von Neufchatel hatte 7 Söhne und 4 Töchter, und machte an. 1463 den 28 Oct. ein Testament, worinnen er seine Söhne, die nicht im geistlichen Stande lebten, und dero Nachkom̃en zu Erben einsetzte, diesen aber seine Töchter und dero Nachkom̃en, successive substituirte, nach diesen seinem Bruder Johanni zu Neufschatel und Montegu, und dessen männlichen Nachkommen seine Güter vermachte, und wann auch diese ohne Erben abgiengen, so substituirte er einen seiner Verwandten, Ferrutium de Cusance, Herrn von Belvoir, uñ diesem letzlich die Nachkommen seiner Mut- Historie. Imhoff d. l.

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Zitationshilfe: Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712, S. 810. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712/721>, abgerufen am 24.11.2024.