Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712.chen Gütern und Gerechtigkeiten cedi[unleserliches Material]et worden. Weil Chur-Sachsen aber diese und andere Lauenburgische Länder vermöge einer expectantz, das Hauß Anhalt als nechste Agnati, die weibliche Erben als ein Allodium, und das Hauß Braunschweig-Lüneburg als ein Erb-Stück des Hertzog Henrichs des Löwen praetendirten; so wurd dieses Ländchen von Ihr. Käyserl. Maj. sequestriret, und von dem Käyserl. Minister, Baron Goedens von Freytag in Possession genommen, wozu nachdem auch einige Schwedische und Lüneburgische Völcker gekommen. Drittes Capitel, Von des Königs in Schweden ehemahliger Praetension auf die Grafschafft Delmenchorst. DAs Schloß Delmenhorst hat anno 1247 Graf Otto II, und die Stadt Graf Otto III zu Oldenburg erbauet; nachdem wurd eine Grafschafft daraus gemachet, welche des Graf Johannis anderer Sohn Christianus vor sein Antheil bekam; Dieses Christiani Sohn Otto simplex machte mit consens seines Bruders Christiani II anno 1360 mit seinem Vetter Graf Conrado zu Oldenburg ein pactum, vermöge dessen keinem frey stehen solte einige Güter ausser der Familie zu alieniren; dessen ungeachtet assignirte des Christiani II Sohn Otto simplex die Grafschafft Delmenhorst dem Ertz Stifft Bremen, im Fall er die 3000 Marck, davor die Grafschafft schon vorhin dem Stifft gewesen, nicht abtrüge, und sein Sohn Nicolaus zum Ertz-Bischoff erwehlet würde; Nun erhielte Nicolaus zwar die Ertz-Bischöffliche Würde, weil er aber durch die Braunschweiger, Frisen und andere Nachbahren immer in Krieg und Unruhe leben muste, so danckte er wieder ab, und begab sich wieder nach Delmenhorst, woselbst er anno 1431 die vorig[unleserliches Material] Pacta Familiae confirmirte, Delmenhorst mit Oldenburg wieder vereinigte, das pactum, so sein Vater mit dem Stifft Bremen gemachet, vor ungültig erklährte, und die Grafschafft Delmenhorst noch bey seinem Leben seinem Vetter Graf Theodorico Fortunato zu Oldenburg addicirte, welcher solche auch nach des Nicolai Tod anno 1435 in Possession nahm, und des Nicolai Schulden bezahlte. Theodorico succedirte in dieser Grafschafft sein mitler Sohn Mauritius, und diesem sein unmündiger Sohn Jacobus, dessen Vormund sein Vater Bruder Graf Gerhard zu Oldenburg war. Weil dieser Gerhardus aber die Land-Strassen durch rauben und plündern sehr unsicher gemachet, so thaten sich die Stiffter Münster und Bremen mit den benachbarten Städten Hamburg, Lübeck, Bremen, Lüneburg sc. zusammen, und nahmen ihm anno 1481 Delmenhorst weg; und weil das Stifft Bremen wegen des obgedachten mit Ottone Simplici gemachten Pacti noch ein Recht an Delmenhorst praetendirte, die Stiffter Münster und Bremen aber einen Bischoff dazumahl hatten, so brachte der Bischoff des Stiffts Bremen action an das Stifft Münster, und behielte also die Grafschafft Delmenhorst, und incorporirte sie dem Stifft Münster. In solchem Stande blieb es biß an. 1538, Franckenberg Europ. Herold. Part. 1. p. 514. vid. Levin. von Ambeer Sachsen-Lauenburgischer Stamm-Fall, und streitiger Landes Anfall. & infra der Churf. zu Sachsen praetenf. auf Sachsen-Lauenburg. vid. infr. des Hauses Anhalt. praetens. auf Sachsen-Lauenb. vid. infra Baaden-Baadensche. praetension. vid. infra des Hauses Braunschweig praetension auf Hadeln. Franckenberg d. l. Giovanni German. Princeps. L. 6. c. 3. §. 11. Autor des Staats von Braunschweig. p. 128. und des Staats von Sachsen-Lauenb. p. 32. Franckenberg. d. l. Chytrae. in Saxon. L. 2. p. 36. 37. Spener in Syllog. geneal. p. 111. 112. Chytrae. d. l. Spener d. p. 112. & in hist. Insign. L. 3. c. 12. §. 15 Hamelman. de Famil. emort. L. 1. p. 15. Spener. d. l. p. 113. & in hist. Insign. d. §. 15. Imhof. not. Proc. L. 4. c. 9. §. 3. Imhoff. d. l. §. 4. Spener d. §. 15. Hamelmann. de famil. emort. L. 1. p. 19. 20. Chytrae. d. l. p. 59. 60. Spener in Syloog. Geneal. p. 168. add. Hamelman. d. l. Sprenger in Lucern. Stat. Imp. p. 662.
chen Gütern und Gerechtigkeiten cedi[unleserliches Material]et worden. Weil Chur-Sachsen aber diese und andere Lauenburgische Länder vermöge einer expectantz, das Hauß Anhalt als nechste Agnati, die weibliche Erben als ein Allodium, und das Hauß Braunschweig-Lüneburg als ein Erb-Stück des Hertzog Henrichs des Löwen praetendirten; so wurd dieses Ländchen von Ihr. Käyserl. Maj. sequestriret, und von dem Käyserl. Minister, Baron Goedens von Freytag in Possession genommen, wozu nachdem auch einige Schwedische und Lüneburgische Völcker gekommen. Drittes Capitel, Von des Königs in Schweden ehemahliger Praetension auf die Grafschafft Delmenchorst. DAs Schloß Delmenhorst hat anno 1247 Graf Otto II, und die Stadt Graf Otto III zu Oldenburg erbauet; nachdem wurd eine Grafschafft daraus gemachet, welche des Graf Johannis anderer Sohn Christianus vor sein Antheil bekam; Dieses Christiani Sohn Otto simplex machte mit consens seines Bruders Christiani II anno 1360 mit seinem Vetter Graf Conrado zu Oldenburg ein pactum, vermöge dessen keinem frey stehen solte einige Güter ausser der Familie zu alieniren; dessen ungeachtet assignirte des Christiani II Sohn Otto simplex die Grafschafft Delmenhorst dem Ertz Stifft Bremen, im Fall er die 3000 Marck, davor die Grafschafft schon vorhin dem Stifft gewesen, nicht abtrüge, und sein Sohn Nicolaus zum Ertz-Bischoff erwehlet würde; Nun erhielte Nicolaus zwar die Ertz-Bischöffliche Würde, weil er aber durch die Braunschweiger, Frisen und andere Nachbahren immer in Krieg und Unruhe leben muste, so danckte er wieder ab, und begab sich wieder nach Delmenhorst, woselbst er anno 1431 die vorig[unleserliches Material] Pacta Familiae confirmirte, Delmenhorst mit Oldenburg wieder vereinigte, das pactum, so sein Vater mit dem Stifft Bremen gemachet, vor ungültig erklährte, und die Grafschafft Delmenhorst noch bey seinem Leben seinem Vetter Graf Theodorico Fortunato zu Oldenburg addicirte, welcher solche auch nach des Nicolai Tod anno 1435 in Possession nahm, und des Nicolai Schulden bezahlte. Theodorico succedirte in dieser Grafschafft sein mitler Sohn Mauritius, und diesem sein unmündiger Sohn Jacobus, dessen Vormund sein Vater Bruder Graf Gerhard zu Oldenburg war. Weil dieser Gerhardus aber die Land-Strassen durch rauben und plündern sehr unsicher gemachet, so thaten sich die Stiffter Münster und Bremen mit den benachbarten Städten Hamburg, Lübeck, Bremen, Lüneburg sc. zusammen, und nahmen ihm anno 1481 Delmenhorst weg; und weil das Stifft Bremen wegen des obgedachten mit Ottone Simplici gemachten Pacti noch ein Recht an Delmenhorst praetendirte, die Stiffter Münster und Bremen aber einen Bischoff dazumahl hatten, so brachte der Bischoff des Stiffts Bremen action an das Stifft Münster, und behielte also die Grafschafft Delmenhorst, und incorporirte sie dem Stifft Münster. In solchem Stande blieb es biß an. 1538, Franckenberg Europ. Herold. Part. 1. p. 514. vid. Levin. von Ambeer Sachsen-Lauenburgischer Stamm-Fall, und streitiger Landes Anfall. & infra der Churf. zu Sachsen praetenf. auf Sachsen-Lauenburg. vid. infr. des Hauses Anhalt. praetens. auf Sachsen-Lauenb. vid. infra Baaden-Baadensche. praetension. vid. infra des Hauses Braunschweig praetension auf Hadeln. Franckenberg d. l. Giovanni German. Princeps. L. 6. c. 3. §. 11. Autor des Staats von Braunschweig. p. 128. und des Staats von Sachsen-Lauenb. p. 32. Franckenberg. d. l. Chytrae. in Saxon. L. 2. p. 36. 37. Spener in Syllog. geneal. p. 111. 112. Chytrae. d. l. Spener d. p. 112. & in hist. Insign. L. 3. c. 12. §. 15 Hamelman. de Famil. emort. L. 1. p. 15. Spener. d. l. p. 113. & in hist. Insign. d. §. 15. Imhof. not. Proc. L. 4. c. 9. §. 3. Imhoff. d. l. §. 4. Spener d. §. 15. Hamelmann. de famil. emort. L. 1. p. 19. 20. Chytrae. d. l. p. 59. 60. Spener in Syloog. Geneal. p. 168. add. Hamelman. d. l. Sprenger in Lucern. Stat. Imp. p. 662.
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chen Gütern und Gerechtigkeiten cedi_ et worden. Weil Chur-Sachsen aber diese und andere Lauenburgische Länder vermöge einer expectantz, das Hauß Anhalt als nechste Agnati, die weibliche Erben als ein Allodium, und das Hauß Braunschweig-Lüneburg als ein Erb-Stück des Hertzog Henrichs des Löwen praetendirten; so wurd dieses Ländchen von Ihr. Käyserl. Maj. sequestriret, und von dem Käyserl. Minister, Baron Goedens von Freytag in Possession genommen, wozu nachdem auch einige Schwedische und Lüneburgische Völcker gekommen.
Drittes Capitel, Von des Königs in Schweden ehemahliger Praetension auf die Grafschafft Delmenchorst.
DAs Schloß Delmenhorst hat anno 1247 Graf Otto II, und die Stadt Graf Otto III zu Oldenburg erbauet; nachdem wurd eine Grafschafft daraus gemachet, welche des Graf Johannis anderer Sohn Christianus vor sein Antheil bekam; Dieses Christiani Sohn Otto simplex machte mit consens seines Bruders Christiani II anno 1360 mit seinem Vetter Graf Conrado zu Oldenburg ein pactum, vermöge dessen keinem frey stehen solte einige Güter ausser der Familie zu alieniren; dessen ungeachtet assignirte des Christiani II Sohn Otto simplex die Grafschafft Delmenhorst dem Ertz Stifft Bremen, im Fall er die 3000 Marck, davor die Grafschafft schon vorhin dem Stifft gewesen, nicht abtrüge, und sein Sohn Nicolaus zum Ertz-Bischoff erwehlet würde; Nun erhielte Nicolaus zwar die Ertz-Bischöffliche Würde, weil er aber durch die Braunschweiger, Frisen und andere Nachbahren immer in Krieg und Unruhe leben muste, so danckte er wieder ab, und begab sich wieder nach Delmenhorst, woselbst er anno 1431 die vorig_ Pacta Familiae confirmirte, Delmenhorst mit Oldenburg wieder vereinigte, das pactum, so sein Vater mit dem Stifft Bremen gemachet, vor ungültig erklährte, und die Grafschafft Delmenhorst noch bey seinem Leben seinem Vetter Graf Theodorico Fortunato zu Oldenburg addicirte, welcher solche auch nach des Nicolai Tod anno 1435 in Possession nahm, und des Nicolai Schulden bezahlte.
Theodorico succedirte in dieser Grafschafft sein mitler Sohn Mauritius, und diesem sein unmündiger Sohn Jacobus, dessen Vormund sein Vater Bruder Graf Gerhard zu Oldenburg war. Weil dieser Gerhardus aber die Land-Strassen durch rauben und plündern sehr unsicher gemachet, so thaten sich die Stiffter Münster und Bremen mit den benachbarten Städten Hamburg, Lübeck, Bremen, Lüneburg sc. zusammen, und nahmen ihm anno 1481 Delmenhorst weg; und weil das Stifft Bremen wegen des obgedachten mit Ottone Simplici gemachten Pacti noch ein Recht an Delmenhorst praetendirte, die Stiffter Münster und Bremen aber einen Bischoff dazumahl hatten, so brachte der Bischoff des Stiffts Bremen action an das Stifft Münster, und behielte also die Grafschafft Delmenhorst, und incorporirte sie dem Stifft Münster.
In solchem Stande blieb es biß an. 1538,
Franckenberg Europ. Herold. Part. 1. p. 514.
vid. Levin. von Ambeer Sachsen-Lauenburgischer Stamm-Fall, und streitiger Landes Anfall. & infra der Churf. zu Sachsen praetenf. auf Sachsen-Lauenburg.
vid. infr. des Hauses Anhalt. praetens. auf Sachsen-Lauenb.
vid. infra Baaden-Baadensche. praetension.
vid. infra des Hauses Braunschweig praetension auf Hadeln.
Franckenberg d. l. Giovanni German. Princeps. L. 6. c. 3. §. 11. Autor des Staats von Braunschweig. p. 128. und des Staats von Sachsen-Lauenb. p. 32.
Franckenberg. d. l.
Chytrae. in Saxon. L. 2. p. 36. 37. Spener in Syllog. geneal. p. 111. 112.
Chytrae. d. l. Spener d. p. 112. & in hist. Insign. L. 3. c. 12. §. 15 Hamelman. de Famil. emort. L. 1. p. 15.
Spener. d. l. p. 113. & in hist. Insign. d. §. 15. Imhof. not. Proc. L. 4. c. 9. §. 3.
Imhoff. d. l. §. 4. Spener d. §. 15.
Hamelmann. de famil. emort. L. 1. p. 19. 20.
Chytrae. d. l. p. 59. 60. Spener in Syloog. Geneal. p. 168. add. Hamelman. d. l.
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