chen mit den Epitheliumzellen zu parallelisiren, und diese so wie die Knorpel- und Pflanzenzellen als einander ent- sprechend und als Realisirungen jenes gemeinschaftlichen Princips zu betrachten. Diess war um so wahrscheinli- cher, als schon mehrere ähnliche Momente des Entwicklungs- ganges dieser Zellen bekannt waren. C. H. Schultz hatte schon die Präexistenz der Kerne der Blutkörperchen, die Bildung der Bläschen um dieselben und die allmählige Ausdehnung dieser Bläschen nachgewiesen. Henle hatte das allmählige Wachsthum des Volumens der Epi- dermiszellen von den untern Epidermisschichten ge- gen die obern hin beobachtet. Das von Purkinje beobachtete Wachsthum des Keimbläschens diente auch Anfangs als Beispiel vom Wachsthum einer Zelle in- nerhalb einer anderen, obgleich es später wahrschein- licher wurde, dass es nicht die Bedeutung einer Zelle, sondern eines Zellenkerns hat, und dadurch den Beweis lieferte, dass nicht alles, was Zelle ist, auch den Pflanzen- zellen entspricht. Man müsste ein eigenes Wort für diese den Pflanzenzellen entsprechenden Zellen festsetzen, etwa Elementarzellen oder Vegetationszellen. Bei der weiteren Ausdehnung der Untersuchung fand sich nun jenes Pincip der Zellenbildung immer weiter realisirt. Die Keimhaut zeigte sich bald ganz aus Zellen gebildet, und bald fanden sich die Zellenkerne und später auch die Zellen in allen Geweben des thierischen Körpers bei ihrer Entstehung, so dass alle Gewebe aus Zellen bestehen oder sich auf verschie- dene Weise aus Zellen hervorbilden. Damit war auch der andere Beweis für die Analogie der thierischen und pflanz- lichen Zellen geliefert.
Im Folgenden werde ich bei der Mittheilung der ein- zelnen Beobachtungen denselben Gang beibehalten und da- her zunächst von der Structur und dem Wachsthum der Chorda dorsalis und der Knorpel sprechen, und im zweiten Ab- schnitt die Keimhaut und die übrigen Gewebe abhandeln. Leider standen mir nur erwachsene Froschlarven frisch zu Gebote, wie sie im October und November zu haben sind.
chen mit den Epitheliumzellen zu parallelisiren, und diese so wie die Knorpel- und Pflanzenzellen als einander ent- sprechend und als Realisirungen jenes gemeinschaftlichen Princips zu betrachten. Dieſs war um so wahrscheinli- cher, als schon mehrere ähnliche Momente des Entwicklungs- ganges dieser Zellen bekannt waren. C. H. Schultz hatte schon die Präexistenz der Kerne der Blutkörperchen, die Bildung der Bläschen um dieselben und die allmählige Ausdehnung dieser Bläschen nachgewiesen. Henle hatte das allmählige Wachsthum des Volumens der Epi- dermiszellen von den untern Epidermisschichten ge- gen die obern hin beobachtet. Das von Purkinje beobachtete Wachsthum des Keimbläschens diente auch Anfangs als Beispiel vom Wachsthum einer Zelle in- nerhalb einer anderen, obgleich es später wahrschein- licher wurde, daſs es nicht die Bedeutung einer Zelle, sondern eines Zellenkerns hat, und dadurch den Beweis lieferte, daſs nicht alles, was Zelle ist, auch den Pflanzen- zellen entspricht. Man müſste ein eigenes Wort für diese den Pflanzenzellen entsprechenden Zellen festsetzen, etwa Elementarzellen oder Vegetationszellen. Bei der weiteren Ausdehnung der Untersuchung fand sich nun jenes Pincip der Zellenbildung immer weiter realisirt. Die Keimhaut zeigte sich bald ganz aus Zellen gebildet, und bald fanden sich die Zellenkerne und später auch die Zellen in allen Geweben des thierischen Körpers bei ihrer Entstehung, so daſs alle Gewebe aus Zellen bestehen oder sich auf verschie- dene Weise aus Zellen hervorbilden. Damit war auch der andere Beweis für die Analogie der thierischen und pflanz- lichen Zellen geliefert.
Im Folgenden werde ich bei der Mittheilung der ein- zelnen Beobachtungen denselben Gang beibehalten und da- her zunächst von der Structur und dem Wachsthum der Chorda dorsalis und der Knorpel sprechen, und im zweiten Ab- schnitt die Keimhaut und die übrigen Gewebe abhandeln. Leider standen mir nur erwachsene Froschlarven frisch zu Gebote, wie sie im October und November zu haben sind.
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chen mit den Epitheliumzellen zu parallelisiren, und diese
so wie die Knorpel- und Pflanzenzellen als einander ent-
sprechend und als Realisirungen jenes gemeinschaftlichen
Princips zu betrachten. Dieſs war um so wahrscheinli-
cher, als schon mehrere ähnliche Momente des Entwicklungs-
ganges dieser Zellen bekannt waren. C. H. Schultz
hatte schon die Präexistenz der Kerne der Blutkörperchen,
die Bildung der Bläschen um dieselben und die allmählige
Ausdehnung dieser Bläschen nachgewiesen. Henle hatte
das allmählige Wachsthum des Volumens der Epi-
dermiszellen von den untern Epidermisschichten ge-
gen die obern hin beobachtet. Das von Purkinje
beobachtete Wachsthum des Keimbläschens diente auch
Anfangs als Beispiel vom Wachsthum einer Zelle in-
nerhalb einer anderen, obgleich es später wahrschein-
licher wurde, daſs es nicht die Bedeutung einer Zelle,
sondern eines Zellenkerns hat, und dadurch den Beweis
lieferte, daſs nicht alles, was Zelle ist, auch den Pflanzen-
zellen entspricht. Man müſste ein eigenes Wort für diese
den Pflanzenzellen entsprechenden Zellen festsetzen, etwa
Elementarzellen oder Vegetationszellen. Bei der weiteren
Ausdehnung der Untersuchung fand sich nun jenes Pincip
der Zellenbildung immer weiter realisirt. Die Keimhaut
zeigte sich bald ganz aus Zellen gebildet, und bald fanden
sich die Zellenkerne und später auch die Zellen in allen
Geweben des thierischen Körpers bei ihrer Entstehung, so
daſs alle Gewebe aus Zellen bestehen oder sich auf verschie-
dene Weise aus Zellen hervorbilden. Damit war auch der
andere Beweis für die Analogie der thierischen und pflanz-
lichen Zellen geliefert.
Im Folgenden werde ich bei der Mittheilung der ein-
zelnen Beobachtungen denselben Gang beibehalten und da-
her zunächst von der Structur und dem Wachsthum der Chorda
dorsalis und der Knorpel sprechen, und im zweiten Ab-
schnitt die Keimhaut und die übrigen Gewebe abhandeln.
Leider standen mir nur erwachsene Froschlarven frisch zu
Gebote, wie sie im October und November zu haben sind.
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Schwann, Theodor: Mikroskopische Untersuchungen über die Uebereinstimmung in der Struktur und dem Wachsthum der Thiere und Pflanzen. Berlin, 1839, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwann_mikroskopische_1839/34>, abgerufen am 21.11.2024.
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