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Schwann, Theodor: Mikroskopische Untersuchungen über die Uebereinstimmung in der Struktur und dem Wachsthum der Thiere und Pflanzen. Berlin, 1839.

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Veränderungen von entsprechenden Veränderungen in der
Säule selbst begleitet sind.

Je dunkler die Ursache der metabolischen Erscheinun-
gen in den Zellen ist, um so genauer müssen wir die
Umstände und Erscheinungen beachten, unter denen sie
vor sich gehn. Bedingung derselben ist eine gewisse Tem-
peratur, welche ein Maximum und ein Minimum hat. Un-
ter 0° und über 80° R. gehen diese Erscheinungen nicht
vor sich; Siedhitze hebt sogar diese Fähigkeit der Zellen
für immer auf; am günstigsten ist eine Temperatur zwi-
schen 10--32° R. Durch den Prozess selbst wird Wärme
entwickelt.

Gasförmiger oder locker gebundener Sauerstoff oder
Kohlensäure sind wesentlich nothwendig zu den metaboli-
schen Erscheinungen der Zellen. Der Sauerstoff verschwin-
det dabei und Kohlensäure wird entwickelt, oder auch
umgekehrt, Kohlensäure verschwindet und Sauerstoff wird
entwickelt. Die Allgemeinheit der Respiration gründet sich
grade auf diese Grundbedingung der metabolischen Erschei-
nungen der Zellen. Sie ist um so wichtiger, da, wie wir
später sehen werden, sogar die Hauptformunterschiede der
Organismen durch diese Eigenthümlichkeit des metaboli-
schen Prozesses der Zellen bedingt sind.

Nicht jede Zelle ist im Stande jede aufgelöste orga-
nische Substanz chemisch umzuwandeln, sondern nur be-
stimmte. Fermentpilze z. B., in andere Auflösungen als
Zucker gebracht, lassen dieselben unverändert, und über-
haupt entwickeln sich die Sporen bestimmter Pflanzen nicht
in allen Stoffen. Ebenso ist es wahrscheinlich, dass im
thierischen Körper jede Zelle nur bestimmte Bestandtheile
des Blutes umwandelt.

Nicht nur starke chemische Einwirkungen, welche die
organische Substanz überhaupt zerstören, sondern auch
chemisch weniger differente Stoffe, z. B. konzentrirte Auf-
lösungen von Neutralsalzen heben die metabolische Kraft
der Zellen auf. Andere Stoffe, z. B. Arsenik, thun diess
schon in geringerer Quantität. Durch andere, sowohl or-

Veränderungen von entsprechenden Veränderungen in der
Säule selbst begleitet sind.

Je dunkler die Ursache der metabolischen Erscheinun-
gen in den Zellen ist, um so genauer müssen wir die
Umstände und Erscheinungen beachten, unter denen sie
vor sich gehn. Bedingung derselben ist eine gewisse Tem-
peratur, welche ein Maximum und ein Minimum hat. Un-
ter 0° und über 80° R. gehen diese Erscheinungen nicht
vor sich; Siedhitze hebt sogar diese Fähigkeit der Zellen
für immer auf; am günstigsten ist eine Temperatur zwi-
schen 10—32° R. Durch den Prozeſs selbst wird Wärme
entwickelt.

Gasförmiger oder locker gebundener Sauerstoff oder
Kohlensäure sind wesentlich nothwendig zu den metaboli-
schen Erscheinungen der Zellen. Der Sauerstoff verschwin-
det dabei und Kohlensäure wird entwickelt, oder auch
umgekehrt, Kohlensäure verschwindet und Sauerstoff wird
entwickelt. Die Allgemeinheit der Respiration gründet sich
grade auf diese Grundbedingung der metabolischen Erschei-
nungen der Zellen. Sie ist um so wichtiger, da, wie wir
später sehen werden, sogar die Hauptformunterschiede der
Organismen durch diese Eigenthümlichkeit des metaboli-
schen Prozesses der Zellen bedingt sind.

Nicht jede Zelle ist im Stande jede aufgelöste orga-
nische Substanz chemisch umzuwandeln, sondern nur be-
stimmte. Fermentpilze z. B., in andere Auflösungen als
Zucker gebracht, lassen dieselben unverändert, und über-
haupt entwickeln sich die Sporen bestimmter Pflanzen nicht
in allen Stoffen. Ebenso ist es wahrscheinlich, daſs im
thierischen Körper jede Zelle nur bestimmte Bestandtheile
des Blutes umwandelt.

Nicht nur starke chemische Einwirkungen, welche die
organische Substanz überhaupt zerstören, sondern auch
chemisch weniger differente Stoffe, z. B. konzentrirte Auf-
lösungen von Neutralsalzen heben die metabolische Kraft
der Zellen auf. Andere Stoffe, z. B. Arsenik, thun dieſs
schon in geringerer Quantität. Durch andere, sowohl or-

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[238/0262] Veränderungen von entsprechenden Veränderungen in der Säule selbst begleitet sind. Je dunkler die Ursache der metabolischen Erscheinun- gen in den Zellen ist, um so genauer müssen wir die Umstände und Erscheinungen beachten, unter denen sie vor sich gehn. Bedingung derselben ist eine gewisse Tem- peratur, welche ein Maximum und ein Minimum hat. Un- ter 0° und über 80° R. gehen diese Erscheinungen nicht vor sich; Siedhitze hebt sogar diese Fähigkeit der Zellen für immer auf; am günstigsten ist eine Temperatur zwi- schen 10—32° R. Durch den Prozeſs selbst wird Wärme entwickelt. Gasförmiger oder locker gebundener Sauerstoff oder Kohlensäure sind wesentlich nothwendig zu den metaboli- schen Erscheinungen der Zellen. Der Sauerstoff verschwin- det dabei und Kohlensäure wird entwickelt, oder auch umgekehrt, Kohlensäure verschwindet und Sauerstoff wird entwickelt. Die Allgemeinheit der Respiration gründet sich grade auf diese Grundbedingung der metabolischen Erschei- nungen der Zellen. Sie ist um so wichtiger, da, wie wir später sehen werden, sogar die Hauptformunterschiede der Organismen durch diese Eigenthümlichkeit des metaboli- schen Prozesses der Zellen bedingt sind. Nicht jede Zelle ist im Stande jede aufgelöste orga- nische Substanz chemisch umzuwandeln, sondern nur be- stimmte. Fermentpilze z. B., in andere Auflösungen als Zucker gebracht, lassen dieselben unverändert, und über- haupt entwickeln sich die Sporen bestimmter Pflanzen nicht in allen Stoffen. Ebenso ist es wahrscheinlich, daſs im thierischen Körper jede Zelle nur bestimmte Bestandtheile des Blutes umwandelt. Nicht nur starke chemische Einwirkungen, welche die organische Substanz überhaupt zerstören, sondern auch chemisch weniger differente Stoffe, z. B. konzentrirte Auf- lösungen von Neutralsalzen heben die metabolische Kraft der Zellen auf. Andere Stoffe, z. B. Arsenik, thun dieſs schon in geringerer Quantität. Durch andere, sowohl or-

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Zitationshilfe: Schwann, Theodor: Mikroskopische Untersuchungen über die Uebereinstimmung in der Struktur und dem Wachsthum der Thiere und Pflanzen. Berlin, 1839, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwann_mikroskopische_1839/262>, abgerufen am 25.11.2024.