len in Zellen und die Umwandlung des Zelleninhaltes, ähn- lich wie bei den Pflanzenzellen. Hier fand also eine voll- ständige Uebereinstimmung in allen bekannten Vorgängen bei der Entwicklung zweier physiologisch ganz verschiede- ner Elementartheile statt, und es stellte sich somit der Satz fest, dass das Entwicklungsprincip physiologisch ganz verschiedener Elementartheile dasselbe sein könne und bei diesen zunächst verglichenen Elementartheilen, so viel er- kennbar, wirklich dasselbe ist.
Fasst man aber die Sache von diesem Gesichtspunkte auf, so ist man gezwungen, die Allgemeinheit dieses Ent- wicklungsprinzips nachzuweisen, und diess war die Aufgabe des zweiten Abschnittes. So lange man nämlich Elemen- tartheile annimmt, die nach ganz anderen Gesetzen entste- hen, und deren Entwicklung mit den, zunächst in Bezug auf ihr Entwicklungsprinzip miteinander verglichenen Zel- len in keinem Zusammenhange steht, muss man auch im- mer noch eine unbekannte Verschiedenheit in den Bildungs- gesetzen der zunächst verglichenen Elementartheile vermu- then, wenn sie auch in vielen Punkten übereinstimmen. Je grösser dagegen die Zahl der, soviel erkennbar, auf gleiche Weise entstehenden, physiologisch verschiedenen Elementartheile ist, je grösser die Verschiedenheit dieser Elementartheile ihrer Form und physiologischen Bedeutung nach ist, während sie doch in den erkennbaren Vorgängen ihrer Bildungsweise übereinstimmen, um so sicherer kann man annehmen, dass ein vollständig gleiches Entwicklungs- prinzip allen Elementartheilen zu Grunde liegt. Es zeigte sich nun in der That, dass die Elementartheile der meisten Gewebe, wenn man sie von ihrem ausgebildeten Zustande zu ihrer ersten Entstehung rückwärts verfolgt, nur weitere Entwickelungen von Zellen sind, die, so weit die noch unvollständigen Beobachtungen reichen, selbst auf ähnliche Weise sich zu bilden scheinen, wie die im ersten Abschnitt verglichenen Zellen. Fast überall fanden sich, wie man es nach jenem Prinzip erwarten musste, ursprünglich die Zellen mit den sehr charakteristischen Zellenkernen ver-
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len in Zellen und die Umwandlung des Zelleninhaltes, ähn- lich wie bei den Pflanzenzellen. Hier fand also eine voll- ständige Uebereinstimmung in allen bekannten Vorgängen bei der Entwicklung zweier physiologisch ganz verschiede- ner Elementartheile statt, und es stellte sich somit der Satz fest, daſs das Entwicklungsprincip physiologisch ganz verschiedener Elementartheile dasselbe sein könne und bei diesen zunächst verglichenen Elementartheilen, so viel er- kennbar, wirklich dasselbe ist.
Faſst man aber die Sache von diesem Gesichtspunkte auf, so ist man gezwungen, die Allgemeinheit dieses Ent- wicklungsprinzips nachzuweisen, und dieſs war die Aufgabe des zweiten Abschnittes. So lange man nämlich Elemen- tartheile annimmt, die nach ganz anderen Gesetzen entste- hen, und deren Entwicklung mit den, zunächst in Bezug auf ihr Entwicklungsprinzip miteinander verglichenen Zel- len in keinem Zusammenhange steht, muſs man auch im- mer noch eine unbekannte Verschiedenheit in den Bildungs- gesetzen der zunächst verglichenen Elementartheile vermu- then, wenn sie auch in vielen Punkten übereinstimmen. Je gröſser dagegen die Zahl der, soviel erkennbar, auf gleiche Weise entstehenden, physiologisch verschiedenen Elementartheile ist, je gröſser die Verschiedenheit dieser Elementartheile ihrer Form und physiologischen Bedeutung nach ist, während sie doch in den erkennbaren Vorgängen ihrer Bildungsweise übereinstimmen, um so sicherer kann man annehmen, daſs ein vollständig gleiches Entwicklungs- prinzip allen Elementartheilen zu Grunde liegt. Es zeigte sich nun in der That, daſs die Elementartheile der meisten Gewebe, wenn man sie von ihrem ausgebildeten Zustande zu ihrer ersten Entstehung rückwärts verfolgt, nur weitere Entwickelungen von Zellen sind, die, so weit die noch unvollständigen Beobachtungen reichen, selbst auf ähnliche Weise sich zu bilden scheinen, wie die im ersten Abschnitt verglichenen Zellen. Fast überall fanden sich, wie man es nach jenem Prinzip erwarten muſste, ursprünglich die Zellen mit den sehr charakteristischen Zellenkernen ver-
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len in Zellen und die Umwandlung des Zelleninhaltes, ähn-
lich wie bei den Pflanzenzellen. Hier fand also eine voll-
ständige Uebereinstimmung in allen bekannten Vorgängen
bei der Entwicklung zweier physiologisch ganz verschiede-
ner Elementartheile statt, und es stellte sich somit der
Satz fest, daſs das Entwicklungsprincip physiologisch ganz
verschiedener Elementartheile dasselbe sein könne und bei
diesen zunächst verglichenen Elementartheilen, so viel er-
kennbar, wirklich dasselbe ist.
Faſst man aber die Sache von diesem Gesichtspunkte
auf, so ist man gezwungen, die Allgemeinheit dieses Ent-
wicklungsprinzips nachzuweisen, und dieſs war die Aufgabe
des zweiten Abschnittes. So lange man nämlich Elemen-
tartheile annimmt, die nach ganz anderen Gesetzen entste-
hen, und deren Entwicklung mit den, zunächst in Bezug
auf ihr Entwicklungsprinzip miteinander verglichenen Zel-
len in keinem Zusammenhange steht, muſs man auch im-
mer noch eine unbekannte Verschiedenheit in den Bildungs-
gesetzen der zunächst verglichenen Elementartheile vermu-
then, wenn sie auch in vielen Punkten übereinstimmen.
Je gröſser dagegen die Zahl der, soviel erkennbar, auf
gleiche Weise entstehenden, physiologisch verschiedenen
Elementartheile ist, je gröſser die Verschiedenheit dieser
Elementartheile ihrer Form und physiologischen Bedeutung
nach ist, während sie doch in den erkennbaren Vorgängen
ihrer Bildungsweise übereinstimmen, um so sicherer kann
man annehmen, daſs ein vollständig gleiches Entwicklungs-
prinzip allen Elementartheilen zu Grunde liegt. Es zeigte
sich nun in der That, daſs die Elementartheile der meisten
Gewebe, wenn man sie von ihrem ausgebildeten Zustande
zu ihrer ersten Entstehung rückwärts verfolgt, nur weitere
Entwickelungen von Zellen sind, die, so weit die noch
unvollständigen Beobachtungen reichen, selbst auf ähnliche
Weise sich zu bilden scheinen, wie die im ersten Abschnitt
verglichenen Zellen. Fast überall fanden sich, wie man
es nach jenem Prinzip erwarten muſste, ursprünglich die
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Schwann, Theodor: Mikroskopische Untersuchungen über die Uebereinstimmung in der Struktur und dem Wachsthum der Thiere und Pflanzen. Berlin, 1839, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwann_mikroskopische_1839/219>, abgerufen am 27.11.2024.
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