bogenförmig von der vorderen Fläche der Linse zur hin- teren. Sie erreichen aber weder vorn, noch hinten die Achse, sondern diese Faserzone ist in der Mitte am dick- sten, verschmälert sich gegen die vordere und hintere Fläche der Linse hin allmählig und hört, ohne dass die Fasern vorn irgendwo zusammenstossen oder die Achse erreichen, ganz auf. Eine Schichtung ist in dieser Zone ebenfalls nicht zu bemerken; die Fasern lassen sich leicht in der ganzen Breite der Zone isoliren. Untersucht man nun die Enden dieser Fasern, so sieht man, dass sie ent- weder bloss einfach abgerundet sind, oder dass sie in eine kleine runde Anschwellung enden, oder endlich, dass sie in grössere Kugeln (Zellen) übergehen, oder man kann umgekehrt richtiger sagen, dass grössere Kugeln oder Zel- len sich in diese Fasern verlängern (s. Tab. I. Fig. 12). Der Uebergang der Zellen in die Fasern ist entweder ganz allmählig oder ziemlich plötzlich, aber selbst im letzteren Falle geht die Kontur der Zelle unmittelbar in die der Faser über, so dass die letztere nicht bloss an die Kugel angeheftet, sondern eine wahre Fortsetzung derselben ist. Diese in Fasern sich verlängernden Zellen stimmen nun ganz überein mit anderen benachbarten, noch ganz runden Zellen, die wieder mit den Zellen übereinstimmen, die beim Hühnerembryo die grösste Masse der Krystalllinse bilden. Es sind runde, äusserst blasse, glatte, durchsich- tige Zellen von sehr verschiedener Grösse (s. Tab. I. Fig. 10). Einige haben einen sehr schönen, scharf begrenz- ten, ovalen, gewöhnlich nicht abgeplatteten Kern, der noch ein oder zwei Kernkörperchen enthält und an ihrer Wand anliegt. Einige Zellen sind kaum grösser als der in ihnen liegende Kern, z. B. Fig. 10 b. Einige dieser Zellen ent- halten junge Zellen in sich, z. B. Fig. 10. d, und da man hier die Abplattung derselben gegen die Wand der Mutter- zelle sieht, so scheint die Existenz einer besonderen Zel- lenmembran an der Mutterzelle, also die wahre Natur je- ner Kugeln als Zellen unzweifelhaft. Diese wurde ohne- hin schon durch die Anwesenheit des Kerns und durch die
bogenförmig von der vorderen Fläche der Linse zur hin- teren. Sie erreichen aber weder vorn, noch hinten die Achse, sondern diese Faserzone ist in der Mitte am dick- sten, verschmälert sich gegen die vordere und hintere Fläche der Linse hin allmählig und hört, ohne daſs die Fasern vorn irgendwo zusammenstoſsen oder die Achse erreichen, ganz auf. Eine Schichtung ist in dieser Zone ebenfalls nicht zu bemerken; die Fasern lassen sich leicht in der ganzen Breite der Zone isoliren. Untersucht man nun die Enden dieser Fasern, so sieht man, daſs sie ent- weder bloſs einfach abgerundet sind, oder daſs sie in eine kleine runde Anschwellung enden, oder endlich, daſs sie in gröſsere Kugeln (Zellen) übergehen, oder man kann umgekehrt richtiger sagen, daſs gröſsere Kugeln oder Zel- len sich in diese Fasern verlängern (s. Tab. I. Fig. 12). Der Uebergang der Zellen in die Fasern ist entweder ganz allmählig oder ziemlich plötzlich, aber selbst im letzteren Falle geht die Kontur der Zelle unmittelbar in die der Faser über, so daſs die letztere nicht bloſs an die Kugel angeheftet, sondern eine wahre Fortsetzung derselben ist. Diese in Fasern sich verlängernden Zellen stimmen nun ganz überein mit anderen benachbarten, noch ganz runden Zellen, die wieder mit den Zellen übereinstimmen, die beim Hühnerembryo die gröſste Masse der Krystalllinse bilden. Es sind runde, äuſserst blasse, glatte, durchsich- tige Zellen von sehr verschiedener Gröſse (s. Tab. I. Fig. 10). Einige haben einen sehr schönen, scharf begrenz- ten, ovalen, gewöhnlich nicht abgeplatteten Kern, der noch ein oder zwei Kernkörperchen enthält und an ihrer Wand anliegt. Einige Zellen sind kaum gröſser als der in ihnen liegende Kern, z. B. Fig. 10 b. Einige dieser Zellen ent- halten junge Zellen in sich, z. B. Fig. 10. d, und da man hier die Abplattung derselben gegen die Wand der Mutter- zelle sieht, so scheint die Existenz einer besonderen Zel- lenmembran an der Mutterzelle, also die wahre Natur je- ner Kugeln als Zellen unzweifelhaft. Diese wurde ohne- hin schon durch die Anwesenheit des Kerns und durch die
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bogenförmig von der vorderen Fläche der Linse zur hin-
teren. Sie erreichen aber weder vorn, noch hinten die
Achse, sondern diese Faserzone ist in der Mitte am dick-
sten, verschmälert sich gegen die vordere und hintere
Fläche der Linse hin allmählig und hört, ohne daſs die
Fasern vorn irgendwo zusammenstoſsen oder die Achse
erreichen, ganz auf. Eine Schichtung ist in dieser Zone
ebenfalls nicht zu bemerken; die Fasern lassen sich leicht
in der ganzen Breite der Zone isoliren. Untersucht man
nun die Enden dieser Fasern, so sieht man, daſs sie ent-
weder bloſs einfach abgerundet sind, oder daſs sie in eine
kleine runde Anschwellung enden, oder endlich, daſs sie
in gröſsere Kugeln (Zellen) übergehen, oder man kann
umgekehrt richtiger sagen, daſs gröſsere Kugeln oder Zel-
len sich in diese Fasern verlängern (s. Tab. I. Fig. 12).
Der Uebergang der Zellen in die Fasern ist entweder ganz
allmählig oder ziemlich plötzlich, aber selbst im letzteren
Falle geht die Kontur der Zelle unmittelbar in die der
Faser über, so daſs die letztere nicht bloſs an die Kugel
angeheftet, sondern eine wahre Fortsetzung derselben ist.
Diese in Fasern sich verlängernden Zellen stimmen nun
ganz überein mit anderen benachbarten, noch ganz runden
Zellen, die wieder mit den Zellen übereinstimmen, die
beim Hühnerembryo die gröſste Masse der Krystalllinse
bilden. Es sind runde, äuſserst blasse, glatte, durchsich-
tige Zellen von sehr verschiedener Gröſse (s. Tab. I.
Fig. 10). Einige haben einen sehr schönen, scharf begrenz-
ten, ovalen, gewöhnlich nicht abgeplatteten Kern, der noch
ein oder zwei Kernkörperchen enthält und an ihrer Wand
anliegt. Einige Zellen sind kaum gröſser als der in ihnen
liegende Kern, z. B. Fig. 10 b. Einige dieser Zellen ent-
halten junge Zellen in sich, z. B. Fig. 10. d, und da man hier
die Abplattung derselben gegen die Wand der Mutter-
zelle sieht, so scheint die Existenz einer besonderen Zel-
lenmembran an der Mutterzelle, also die wahre Natur je-
ner Kugeln als Zellen unzweifelhaft. Diese wurde ohne-
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Schwann, Theodor: Mikroskopische Untersuchungen über die Uebereinstimmung in der Struktur und dem Wachsthum der Thiere und Pflanzen. Berlin, 1839, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwann_mikroskopische_1839/125>, abgerufen am 22.11.2024.
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