sein Nachtlager nicht in der Hütte, denn er mochte nicht entfernt von seinen Schweinen schlafen; er nahm viel¬ mehr die Waffen zur Hand und begab sich hinaus zu den Ställen, das Schwert um die Schulter gegürtet und in einen dichten Mantel gehüllt. Auch ein zottiges Ziegenfell nahm er mit zur Unterlage, und in der Hand trug er einen scharfen Spieß, Hunde und Männer, die etwa herannahen könnten, damit zu schrecken. So legte er sich, vor dem schneidenden Nordwinde geschirmt, vor die Kofen seiner Schweine. Odysseus war noch nicht eingeschlafen, als der Sauhirt in diesem Aufzuge die Hütte verließ. Er blickte ihm theilnehmend nach und freute sich innerlich im Herzen, einen so ehrlichen und getreuen Knecht zu besitzen, der das Gut seines Herrn, den er längst für verloren hielt, mit so gewissenhafter Sorgfalt verwaltete. In diesem Gefühl überließ sich der Held dem erquicklichen Schlummer.
Telemach verläßt Sparta.
Pallas Athene, die Göttin, wandelte inzwischen nach Sparta, und fand dort die beiden Jünglinge aus Pylus und aus Ithaka bei dem Fürsten Menelaus auf ihr Nachtlager hingestreckt. Pisistratus, der Sohn des Nestor, lag in süßem Schlafe; den Telemach aber labte kein Schlummer. Er wachte die ganze Nacht hindurch aus Bekümmerniß über das Schicksal seines Vaters. Da sah er auf einmal die Tochter Jupiters vor seinem Bette
ſein Nachtlager nicht in der Hütte, denn er mochte nicht entfernt von ſeinen Schweinen ſchlafen; er nahm viel¬ mehr die Waffen zur Hand und begab ſich hinaus zu den Ställen, das Schwert um die Schulter gegürtet und in einen dichten Mantel gehüllt. Auch ein zottiges Ziegenfell nahm er mit zur Unterlage, und in der Hand trug er einen ſcharfen Spieß, Hunde und Männer, die etwa herannahen könnten, damit zu ſchrecken. So legte er ſich, vor dem ſchneidenden Nordwinde geſchirmt, vor die Kofen ſeiner Schweine. Odyſſeus war noch nicht eingeſchlafen, als der Sauhirt in dieſem Aufzuge die Hütte verließ. Er blickte ihm theilnehmend nach und freute ſich innerlich im Herzen, einen ſo ehrlichen und getreuen Knecht zu beſitzen, der das Gut ſeines Herrn, den er längſt für verloren hielt, mit ſo gewiſſenhafter Sorgfalt verwaltete. In dieſem Gefühl überließ ſich der Held dem erquicklichen Schlummer.
Telemach verläßt Sparta.
Pallas Athene, die Göttin, wandelte inzwiſchen nach Sparta, und fand dort die beiden Jünglinge aus Pylus und aus Ithaka bei dem Fürſten Menelaus auf ihr Nachtlager hingeſtreckt. Piſiſtratus, der Sohn des Neſtor, lag in ſüßem Schlafe; den Telemach aber labte kein Schlummer. Er wachte die ganze Nacht hindurch aus Bekümmerniß über das Schickſal ſeines Vaters. Da ſah er auf einmal die Tochter Jupiters vor ſeinem Bette
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ſein Nachtlager nicht in der Hütte, denn er mochte nicht
entfernt von ſeinen Schweinen ſchlafen; er nahm viel¬
mehr die Waffen zur Hand und begab ſich hinaus zu
den Ställen, das Schwert um die Schulter gegürtet
und in einen dichten Mantel gehüllt. Auch ein zottiges
Ziegenfell nahm er mit zur Unterlage, und in der Hand
trug er einen ſcharfen Spieß, Hunde und Männer, die
etwa herannahen könnten, damit zu ſchrecken. So legte
er ſich, vor dem ſchneidenden Nordwinde geſchirmt, vor
die Kofen ſeiner Schweine. Odyſſeus war noch nicht
eingeſchlafen, als der Sauhirt in dieſem Aufzuge die
Hütte verließ. Er blickte ihm theilnehmend nach und
freute ſich innerlich im Herzen, einen ſo ehrlichen und
getreuen Knecht zu beſitzen, der das Gut ſeines Herrn,
den er längſt für verloren hielt, mit ſo gewiſſenhafter
Sorgfalt verwaltete. In dieſem Gefühl überließ ſich der
Held dem erquicklichen Schlummer.
Telemach verläßt Sparta.
Pallas Athene, die Göttin, wandelte inzwiſchen
nach Sparta, und fand dort die beiden Jünglinge aus
Pylus und aus Ithaka bei dem Fürſten Menelaus auf
ihr Nachtlager hingeſtreckt. Piſiſtratus, der Sohn des
Neſtor, lag in ſüßem Schlafe; den Telemach aber labte
kein Schlummer. Er wachte die ganze Nacht hindurch
aus Bekümmerniß über das Schickſal ſeines Vaters. Da
ſah er auf einmal die Tochter Jupiters vor ſeinem Bette
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Schwab, Gustav: Die schönsten Sagen des klassischen Alterthums. Bd. 3. Stuttgart, 1840, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwab_sagen03_1840/213>, abgerufen am 23.11.2024.
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