köstlichen Wagen an der Deichsel wegziehen, oder auf den Schultern hinaustragen sollte; da nahte ihm warnend Pallas, die Göttin, und trieb ihn zur Flucht. Eilend bestieg Diomedes das eine Roß, Odysseus trieb nebenher laufend beide mit dem Bogen an, und nun flogen sie dem Schiffslager wieder zu.
Der Schutzgott der Trojaner, Apollo, hatte bemerkt, wie sich Athene zu Diomedes gesellte. Dieß verdroß ihn; er machte sich ins Getümmel des trojanischen Heeres und weckte den tapfern Freund des Rhesus, den Thrazier Hippokon, aus dem Schlaf. Als dieser die Stelle leer fand, wo die Rosse des Fürsten gestanden, und ermordete Männer am Boden zappelnd, rief er laut wehklagend den Namen seines Freundes. Die Trojaner stürzten im Aufruhr heran, und starrten vor Schrecken, als sie die entsetzliche That sahen.
Unterdessen hatten die beiden Griechenhelden den Ort wieder erreicht, wo sie den Dolon getödtet hatten; Dio¬ medes sprang vom Rosse, schwang sich aber wieder hinauf, nachdem er die Rüstung den Händen des Freundes über¬ reicht, Odysseus bestieg das andere Thier und bald waren sie mit den rasch dahinfliegenden Pferden bei den Schiffen angekommen. Nestor hörte zuerst das Stampfen der Hufe und machte die Fürsten der Griechen aufmerksam; aber ehe er sich recht besinnen konnte, ob er geirrt oder Wirkliches vernommen, waren die Helden mit den Rossen da, schwangen sich vom Pferde, reichten den Freunden die Hände rings umher zum Gruße, und erzählten unter dem Jubel des Heeres den glücklichen Erfolg ihres Unterneh¬ mens. Dann trieb Odysseus die Rosse durch den Graben, und die andern Achiver folgten ihm jauchzend zur Lagerhütte
köſtlichen Wagen an der Deichſel wegziehen, oder auf den Schultern hinaustragen ſollte; da nahte ihm warnend Pallas, die Göttin, und trieb ihn zur Flucht. Eilend beſtieg Diomedes das eine Roß, Odyſſeus trieb nebenher laufend beide mit dem Bogen an, und nun flogen ſie dem Schiffslager wieder zu.
Der Schutzgott der Trojaner, Apollo, hatte bemerkt, wie ſich Athene zu Diomedes geſellte. Dieß verdroß ihn; er machte ſich ins Getümmel des trojaniſchen Heeres und weckte den tapfern Freund des Rheſus, den Thrazier Hippokon, aus dem Schlaf. Als dieſer die Stelle leer fand, wo die Roſſe des Fürſten geſtanden, und ermordete Männer am Boden zappelnd, rief er laut wehklagend den Namen ſeines Freundes. Die Trojaner ſtürzten im Aufruhr heran, und ſtarrten vor Schrecken, als ſie die entſetzliche That ſahen.
Unterdeſſen hatten die beiden Griechenhelden den Ort wieder erreicht, wo ſie den Dolon getödtet hatten; Dio¬ medes ſprang vom Roſſe, ſchwang ſich aber wieder hinauf, nachdem er die Rüſtung den Händen des Freundes über¬ reicht, Odyſſeus beſtieg das andere Thier und bald waren ſie mit den raſch dahinfliegenden Pferden bei den Schiffen angekommen. Neſtor hörte zuerſt das Stampfen der Hufe und machte die Fürſten der Griechen aufmerkſam; aber ehe er ſich recht beſinnen konnte, ob er geirrt oder Wirkliches vernommen, waren die Helden mit den Roſſen da, ſchwangen ſich vom Pferde, reichten den Freunden die Hände rings umher zum Gruße, und erzählten unter dem Jubel des Heeres den glücklichen Erfolg ihres Unterneh¬ mens. Dann trieb Odyſſeus die Roſſe durch den Graben, und die andern Achiver folgten ihm jauchzend zur Lagerhütte
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köſtlichen Wagen an der Deichſel wegziehen, oder auf den
Schultern hinaustragen ſollte; da nahte ihm warnend
Pallas, die Göttin, und trieb ihn zur Flucht. Eilend
beſtieg Diomedes das eine Roß, Odyſſeus trieb nebenher
laufend beide mit dem Bogen an, und nun flogen ſie dem
Schiffslager wieder zu.
Der Schutzgott der Trojaner, Apollo, hatte bemerkt,
wie ſich Athene zu Diomedes geſellte. Dieß verdroß ihn;
er machte ſich ins Getümmel des trojaniſchen Heeres und
weckte den tapfern Freund des Rheſus, den Thrazier
Hippokon, aus dem Schlaf. Als dieſer die Stelle leer
fand, wo die Roſſe des Fürſten geſtanden, und ermordete
Männer am Boden zappelnd, rief er laut wehklagend
den Namen ſeines Freundes. Die Trojaner ſtürzten im
Aufruhr heran, und ſtarrten vor Schrecken, als ſie die
entſetzliche That ſahen.
Unterdeſſen hatten die beiden Griechenhelden den Ort
wieder erreicht, wo ſie den Dolon getödtet hatten; Dio¬
medes ſprang vom Roſſe, ſchwang ſich aber wieder hinauf,
nachdem er die Rüſtung den Händen des Freundes über¬
reicht, Odyſſeus beſtieg das andere Thier und bald waren
ſie mit den raſch dahinfliegenden Pferden bei den Schiffen
angekommen. Neſtor hörte zuerſt das Stampfen der
Hufe und machte die Fürſten der Griechen aufmerkſam;
aber ehe er ſich recht beſinnen konnte, ob er geirrt oder
Wirkliches vernommen, waren die Helden mit den Roſſen
da, ſchwangen ſich vom Pferde, reichten den Freunden die
Hände rings umher zum Gruße, und erzählten unter dem
Jubel des Heeres den glücklichen Erfolg ihres Unterneh¬
mens. Dann trieb Odyſſeus die Roſſe durch den Graben,
und die andern Achiver folgten ihm jauchzend zur Lagerhütte
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Schwab, Gustav: Die schönsten Sagen des klassischen Alterthums. Bd. 2. Stuttgart, 1839, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwab_sagen02_1839/193>, abgerufen am 26.11.2024.
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