Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].
Id. Conc. IV. in cap. 41. Sir. 18. Summa. Allein gib Gott dem HErrn die Ehr/Mit deinem Kind sein Reich vermehr/ Amen. J. B. Schup-
Id. Conc. IV. in cap. 41. Sir. 18. Summa. Allein gib Gott dem HErrn die Ehr/Mit deinem Kind ſein Reich vermehr/ Amen. J. B. Schup-
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Litaney.
gibt taͤglich Nutzung. Sie trauen Gott/ und ihren Haͤnden wie man
ſagt; und haben einen Troſt: Daß ihnen Gott/ zu ihrer getreuen
und fleiſſigen Arbeit ſeinen Segen gebe/ und ſie fein/ mit ihren Kin-
dern/ ernehren will: Und daß ſie mit gutem Gewiſſen/ von ihrer
Haͤnde Nahrung/ ſich redlich/ und im Glauben nehren koͤnnen. Diß
Wort ſollen die Eltern und die Kinder wol mercken; nemlich daß
man ja etwas nuͤtzliches und ehrliches lerne. Es iſt ein elendes Ding/
wann einer nicht Rente und Zinſe hat; und hat nichts gelernet/ we-
der in der Schulen noch im Handwerck: Der muß nohthalben ein
Kriegsmann werden/ oder umb Hofedienſt rennen und lauffen/ und
offt die Seel an Zaum hencken. Und da er ſchon ein Dienſtlein be-
kombt: Sitzet er auff der Ziſchuckel/ muß allen Hofſchrantzen die
Haͤnde und den Hals fuͤllen und fronen. Derohalben ſollen Vaͤter und
Kinder mit Fleiß mercken/ daß ſie etwas lernen/ das ehrlich und red-
lich iſt: Nicht daß man Koͤrnlein durch ein Nadeloͤr werffen/ und ei-
nem andern zur Wolluſt und Freude/ ein Hofrecht und Faßnacht-
ſpiel machen koͤnnen.
Id. Conc. IV. in cap. 41. Sir. 18.
EJn Handwerck hat einen guͤldenen Boden/ und einen taͤgli-
chen Pfennig: Da kan einer daheim bey Weib und Kind
bleiben/ und den Leuten dienen. Wann er ein ehrlich Hand-
werck lernet; da darff er nicht umb Dienſt lauffen: hat ers wol ge-
lernet; ſo bringet mans ihm ins Hauß: darff nicht abſent gehen/
und herumb nach Arbeit lauffen. Alſo eine fromme Magd/ eine gute
treue Arbeiterin/ eine reinliche/ und gute Koͤchin/ eine fleiſſige Vieh-
magd/ hat zehen Haͤnde und Herꝛen/ die nach ihr trachten: Ja mau-
cher frommer Geſell/ und Witwer freyet ſie ihm. Das iſt eine ſelige
Nahrung; da gibt Gott Segeu und Gedeyen zu: Da bleibet das
Gewiſſen ohnverletzt/ der Leib friſch und geſund/ der Magẽ luſtig; eſſen
und trincken ſchmecket wol/ es beſchere Gott/ was er will: da ſchlaͤfft ſich
ſanft; da vertreibet uñ vergiſſet man viel boͤſe Gedanckẽ/ und ſuͤndliche
Einfaͤlle: da kan man die Kinder zur Arbeit gewehnen/ und etwas ler-
nen laſſen/ und den Kindern etwas erſparen/ und fuͤrſamlen: Was
die Eltern zurathe halten/ davon kan man andern Leuten helffen/ ge-
ben und leihen. Summa/ ein Handwerck iſt Goldes werth: Da iſt
ein gewiſſer Zinß- und Quellbrunnen: da quillet alle Tage etwas
herauß.
Summa.Allein gib Gott dem HErrn die Ehr/
Mit deinem Kind ſein Reich vermehr/ Amen.
J. B. Schup-
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