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Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

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M. Bernh. Schmids Discurs.
das thut er innerhalb 6. Tagen/ etc. Glaubt ihr auch daß man ein
Jnstrument machen könne/ da durch ein einiger Mann eine halbe Car-
thaun auffheben kan? Es ist hier in Hamburg ein vornehmer Cavalier
der das Perpetuun mobile und andere Ding erfunden hat. Durch dise in-
ventiones
kan dem Menschl. Geschlecht 100000. mal mehr Nutz begeg-
nen/ als wann einer den Suaretz, den Ruvio und die Connimbricenses mit
Leffeln gefressen hette/ man kan damit in kurtzer Zeit gantze Wassergraben
außschöpffen/ truckne Graben mit Wasser füllen/ Bergwerck die im Was-
ser stehen/ trucken machen/ wann man in einer Statt nur einen Bronnen
hat/ kan man dadurch machen/ dz der Bronne eine grosse Mühle treibe.
Man kan grosse pondera dadurch auffheben/ etc. Wo ist auff Lutherischen
und Päpstischen Universitäten/ unter zehen Professoren der Matema-
tischen Künsten einer/ der dieses mit dem perpetuo mobili praestiren und
sonsten thun kan/ was Archimedes gethan hat? Und wann ich zu solcher
perfection in Mathesi, und sonderlich in Statica kommen were/ so müste
ich ein Narr sein/ daß ich umb kahle 200. fl. oder 200 Tl. mich solte zu
einem Professore Academico bestellen lassen Küppern Geld/ küppern
Seelmessen. Daß nit alle Jahr Aristoteles auffstehen/ das kompt da-
her/ weil keine Alexandri Magni leben/ und davon solte man den grossen
Herren fleissig predigen. Was ich in diesem Punct geschrieben habe/
das will ich nit nur bey allen verständigen Professoren, sondern vor der
gantzen verständigen Welt verantworten. Und mein guter M. Bernd/
von solchen Dingen zu urtheilen ist euer Lyripipium viel zu gering.
Drumb will ich andere Leuth zu Richtern anruffen/ welche mehr als
petandische Weißheit bey sich haben Wann ihr zu eurem Patron kom-
met/ so sagt Bona dies du grosser Mann Zu neuer Zeitung muß ich be-
richten/ daß Schuppius zu Hamburg in einem Tractätlein genandt
Ambassadeur Zippusius/ wegen deß Schulwesens auß dem Parnasso
abgefertiget auff den Convent zu Franckfurt am Mayn/ werde alles be-
antworten/ was ich in meinem discurs de reputatione Academica von
ihm gedacht hab. Profecto ego fui Studiosus inconsideratus, wie ich mich
in dem Titul meines discursus genent hab. Fürwar ich hette besser dran
gethan/ daß ich ein Schloß an meinen Mund gelegt/ und ein fest Sie-
gel auff mein Maul getrückt/ oder zu der Zeit hinter dem Ofen gesessen
und äpffel gebraten hette/ ehe mein Zung und Feder mich in solche Ge-
fahr bracht hetten. Und glaubt mir M. Bernd/ daß es euch so nütz ge-
wesen were/ als einem Schneider sein Nadel und Scheer/ wann jhr
ewer Maul und Feder hättet im Zaum halten können. Jhr macht in eu-
er Vorred weiter Rotomontaden. Allein ihr distinguirt die Periodos
nicht recht. Daraus ich schliesse/ daß ihr ein armer Schweitzer in dem
Bello Grammaticali seyt Jch muß euch ein wenig zu recht helffen M.
Bernd. Jch will ewre Wort wider holen/ allein ich will euch zeigen/ wie
ihr sie recht disting viren solt/ damit man einen rechten Verstand draus
haben könne. Jhr sagt: Lata est via per quam hic cucurrit bactenus,

Nec

M. Bernh. Schmids Diſcurs.
das thut er innerhalb 6. Tagen/ etc. Glaubt ihr auch daß man ein
Jnſtrument machen koͤnne/ da durch ein einiger Mann eine halbe Car-
thaun auffheben kan? Es iſt hier in Hamburg ein vornehmer Cavalier
der das Perpetuũ mobile und andere Ding erfunden hat. Durch diſe in-
ventiones
kan dem Menſchl. Geſchlecht 100000. mal mehr Nutz begeg-
nen/ als wañ einer den Suaretz, den Ruvio und die Connimbricenſes mit
Leffeln gefreſſen hette/ man kan damit in kurtzer Zeit gantze Waſſergrabẽ
außſchoͤpffen/ truckne Grabẽ mit Waſſer fuͤllen/ Bergwerck die im Waſ-
ſer ſtehen/ trucken machen/ wañ man in einer Statt nur einen Bronnen
hat/ kan man dadurch machen/ dz der Bronne eine groſſe Muͤhle treibe.
Man kan groſſe pondera dadurch auffheben/ ꝛc. Wo iſt auff Lutheriſchẽ
und Paͤpſtiſchen Univerſitaͤten/ unter zehen Profeſſoren der Matema-
tiſchen Kuͤnſten einer/ der dieſes mit dem perpetuo mobili præſtiren und
ſonſten thun kan/ was Archimedes gethan hat? Und wann ich zu ſolcher
perfection in Matheſi, und ſonderlich in Staticâ kommen were/ ſo muͤſte
ich ein Narr ſein/ daß ich umb kahle 200. fl. oder 200 Tl. mich ſolte zu
einem Profeſſore Academico beſtellen laſſen Kuͤppern Geld/ kuͤppern
Seelmeſſen. Daß nit alle Jahr Ariſtoteles auffſtehen/ das kompt da-
her/ weil keine Alexandri Magni lebẽ/ und davon ſolte man den groſſen
Herren fleiſſig predigen. Was ich in dieſem Punct geſchrieben habe/
das will ich nit nur bey allen verſtaͤndigen Profeſſoren, ſondern vor der
gantzen verſtaͤndigen Welt verantworten. Und mein guter M. Bernd/
von ſolchen Dingen zu urtheilen iſt euer Lyripipium viel zu gering.
Drumb will ich andere Leuth zu Richtern anruffen/ welche mehr als
petandiſche Weißheit bey ſich haben Wann ihr zu eurem Patron kom-
met/ ſo ſagt Bona dies du groſſer Mann Zu neuer Zeitung muß ich be-
richten/ daß Schuppius zu Hamburg in einem Tractaͤtlein genandt
Ambaſſadeur Zippuſius/ wegen deß Schulweſens auß dem Parnaſſo
abgefertiget auff den Convent zu Franckfurt am Mayn/ werde alles be-
antworten/ was ich in meinem diſcurs de reputatione Academica von
ihm gedacht hab. Profectò ego fui Studioſus inconſideratus, wie ich mich
in dem Titul meines diſcurſus genent hab. Fuͤrwar ich hette beſſer dran
gethan/ daß ich ein Schloß an meinen Mund gelegt/ und ein feſt Sie-
gel auff mein Maul getruͤckt/ oder zu der Zeit hinter dem Ofen geſeſſen
und aͤpffel gebraten hette/ ehe mein Zung und Feder mich in ſolche Ge-
fahr bracht hetten. Und glaubt mir M. Bernd/ daß es euch ſo nuͤtz ge-
weſen were/ als einem Schneider ſein Nadel und Scheer/ wann jhr
ewer Maul und Feder haͤttet im Zaum halten koͤnnen. Jhr macht in eu-
er Vorred weiter Rotomontaden. Allein ihr diſtinguirt die Periodos
nicht recht. Daraus ich ſchlieſſe/ daß ihr ein armer Schweitzer in dem
Bello Grammaticali ſeyt Jch muß euch ein wenig zu recht helffen M.
Bernd. Jch will ewre Wort wider holen/ allein ich will euch zeigen/ wie
ihr ſie recht diſting viren ſolt/ damit man einen rechten Verſtand draus
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Zitationshilfe: Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 795. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/837>, abgerufen am 22.11.2024.