Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].Dissertatio von der Kunst reich zu werden. sten die Jtalianer/ Frantzosen/ Spannier/ Niderländer/ Po-len/ Schweden/ Engeländer und andere verständigiste Völcker ihre Cassen zu mehren pflegen. Aber ich bekenne es rund und gut/ daß ich diß alles nit weiß. Und glaubt mir/ daß dise Sach gantz und gar nit auß den Büchern geschöpfft werde/ welche mit einer so grossen magnificenz der Titul superbieren. Dann jhr solt wissen/ daß sechs Sachen gantz nit zu trauen ist. Zum ersten/ einem geschwätzigen Weib. Zum andern/ einem stoltzen Diener. Zum dritten/ stillem Gestatt. Zum vierten/ fremdem Hund. Zum fünfften/ einem jeden Roß/ wann es ein Lateinischen Sitzer muß leyden. Zum sechsten/ dem Titul der Bücher/ welche in die Franckfurter Messe geschickt werden/ damit sie den Catalogum einfüllen. Aber vielleicht anderer Orten mehr. Seyt gegrüst und lebet wol. [Abbildung]
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Diſſertatio von der Kunſt reich zu werden. ſten die Jtalianer/ Frantzoſen/ Spannier/ Niderlaͤnder/ Po-len/ Schweden/ Engelaͤnder und andere verſtaͤndigiſte Voͤlcker ihre Caſſen zu mehren pflegen. Aber ich bekenne es rund und gut/ daß ich diß alles nit weiß. Und glaubt mir/ daß diſe Sach gantz und gar nit auß den Buͤchern geſchoͤpfft werde/ welche mit einer ſo groſſen magnificenz der Titul ſuperbieren. Dann jhr ſolt wiſſen/ daß ſechs Sachen gantz nit zu trauen iſt. Zum erſten/ einem geſchwaͤtzigen Weib. Zum andern/ einem ſtoltzen Diener. Zum dritten/ ſtillem Geſtatt. Zum vierten/ fremdem Hund. Zum fuͤnfften/ einem jeden Roß/ wann es ein Lateiniſchen Sitzer muß leyden. Zum ſechſten/ dem Titul der Buͤcher/ welche in die Franckfurter Meſſe geſchickt werden/ damit ſie den Catalogum einfuͤllen. Aber vielleicht anderer Orten mehr. Seyt gegruͤſt und lebet wol. [Abbildung]
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Diſſertatio von der Kunſt reich zu werden.
ſten die Jtalianer/ Frantzoſen/ Spannier/ Niderlaͤnder/ Po-
len/ Schweden/ Engelaͤnder und andere verſtaͤndigiſte Voͤlcker
ihre Caſſen zu mehren pflegen. Aber ich bekenne es rund und gut/
daß ich diß alles nit weiß. Und glaubt mir/ daß diſe Sach gantz und
gar nit auß den Buͤchern geſchoͤpfft werde/ welche mit einer ſo groſſen
magnificenz der Titul ſuperbieren. Dann jhr ſolt wiſſen/ daß ſechs
Sachen gantz nit zu trauen iſt. Zum erſten/ einem geſchwaͤtzigen
Weib. Zum andern/ einem ſtoltzen Diener. Zum dritten/ ſtillem
Geſtatt. Zum vierten/ fremdem Hund. Zum fuͤnfften/ einem jeden
Roß/ wann es ein Lateiniſchen Sitzer muß leyden. Zum ſechſten/
dem Titul der Buͤcher/ welche in die Franckfurter Meſſe geſchickt
werden/ damit ſie den Catalogum einfuͤllen. Aber vielleicht
anderer Orten mehr. Seyt gegruͤſt und
lebet wol.
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