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Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

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Von der Kunst reich
zu werden.
Bey diesen Geldmanglenden Zeiten
nützlich zu lesen und zugebrauchen.


SEyd gegrußt ihr Philosophi und Weltwei-
sen in Teutschland/ seyd zu tausendmal gegrüst. Es
möchten etliche auß euch fragen/ wo ich in dem Zu-
stand meines betrübten Vaterlands verborgen gele-
gen/ sollen sie wissen/ daß ich an Rhein in ein zwar
kleines/ aber mit Ursprung der schönsten Saurbrünnenlein/ gar lu-
stiges Städtlein bin kommen; Es were lang zu erzehlen/ wie die Na-
tur daselbst mit sonderbaren aller guten Sachen Unterschied spielet/
und mit kleinem Begriff so viel Form repraesentirt, mit welchen
alle Gegenden unterschieden werden. Dann unterschiedliche Hölen/
entweder für sich selbst/ oder nut Menschen Hand eröffnet/ geben
theils Brunnen/ oder denen so hinein gehen/ ein schattechtige Kältin/
und die Bühel mit Weinreben und Gärten gezieret/ erlustigen die
Gemüter mit Enderung deß Anschauens/ und letztlich von den ersten
Saurbrünnenlein erstrecken sich die fruchtbarsten Felder/ mit grosser
Lustbarkeit der Grüne/ und führen zu anderen dergleichen Brün-
nenlein. Jhr werd durch die schönesten Schatten der Stauden/
ein gar fürtrefflichen Fluß sehen fliessen/ welcher edel ist mit Quell
der Saurbrunnenwässerlein/ und den Bädern auffs tauglichste/
und der Gesundheit halber den benachbarten Bädern vielleicht nicht
nachzusetzen. Jhr werdet sehen die Bäum/ was immer bey den Flüs-
sen begriffen/ beederseits mit der anderen schöne der Gestad deß Was-
sers spielen.

Die Saurbrünnenlein so auß den Felsen herfür quellen/ lauffen

durch


Von der Kunſt reich
zu werden.
Bey dieſen Geldmanglenden Zeiten
nuͤtzlich zu leſen und zugebrauchen.


SEyd gegrůßt ihr Philoſophi und Weltwei-
ſen in Teutſchland/ ſeyd zu tauſendmal gegruͤſt. Es
moͤchten etliche auß euch fragen/ wo ich in dem Zu-
ſtand meines betruͤbten Vaterlands verborgen gele-
gen/ ſollen ſie wiſſen/ daß ich an Rhein in ein zwar
kleines/ aber mit Urſprung der ſchoͤnſten Saurbruͤnnenlein/ gar lu-
ſtiges Staͤdtlein bin kommen; Es were lang zu erzehlen/ wie die Na-
tur daſelbſt mit ſonderbaren aller guten Sachen Unterſchied ſpielet/
und mit kleinem Begriff ſo viel Form repræſentirt, mit welchen
alle Gegenden unterſchieden werden. Dann unterſchiedliche Hoͤlen/
entweder fuͤr ſich ſelbſt/ oder nut Menſchen Hand eroͤffnet/ geben
theils Brunnen/ oder denen ſo hinein gehen/ ein ſchattechtige Kaͤltin/
und die Buͤhel mit Weinreben und Gaͤrten gezieret/ erluſtigen die
Gemuͤter mit Enderung deß Anſchauens/ und letztlich von den erſten
Saurbruͤnnenlein erſtrecken ſich die fruchtbarſten Felder/ mit groſſer
Luſtbarkeit der Gruͤne/ und fuͤhren zu anderen dergleichen Bruͤn-
nenlein. Jhr werd durch die ſchoͤneſten Schatten der Stauden/
ein gar fuͤrtrefflichen Fluß ſehen flieſſen/ welcher edel iſt mit Quell
der Saurbrunnenwaͤſſerlein/ und den Baͤdern auffs tauglichſte/
und der Geſundheit halber den benachbarten Baͤdern vielleicht nicht
nachzuſetzen. Jhr werdet ſehen die Baͤum/ was immer bey den Fluͤſ-
ſen begriffen/ beederſeits mit der anderen ſchoͤne der Geſtad deß Waſ-
ſers ſpielen.

Die Saurbruͤnnenlein ſo auß den Felſen herfuͤr quellen/ lauffen

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[690/0732] Von der Kunſt reich zu werden. Bey dieſen Geldmanglenden Zeiten nuͤtzlich zu leſen und zugebrauchen. SEyd gegrůßt ihr Philoſophi und Weltwei- ſen in Teutſchland/ ſeyd zu tauſendmal gegruͤſt. Es moͤchten etliche auß euch fragen/ wo ich in dem Zu- ſtand meines betruͤbten Vaterlands verborgen gele- gen/ ſollen ſie wiſſen/ daß ich an Rhein in ein zwar kleines/ aber mit Urſprung der ſchoͤnſten Saurbruͤnnenlein/ gar lu- ſtiges Staͤdtlein bin kommen; Es were lang zu erzehlen/ wie die Na- tur daſelbſt mit ſonderbaren aller guten Sachen Unterſchied ſpielet/ und mit kleinem Begriff ſo viel Form repræſentirt, mit welchen alle Gegenden unterſchieden werden. Dann unterſchiedliche Hoͤlen/ entweder fuͤr ſich ſelbſt/ oder nut Menſchen Hand eroͤffnet/ geben theils Brunnen/ oder denen ſo hinein gehen/ ein ſchattechtige Kaͤltin/ und die Buͤhel mit Weinreben und Gaͤrten gezieret/ erluſtigen die Gemuͤter mit Enderung deß Anſchauens/ und letztlich von den erſten Saurbruͤnnenlein erſtrecken ſich die fruchtbarſten Felder/ mit groſſer Luſtbarkeit der Gruͤne/ und fuͤhren zu anderen dergleichen Bruͤn- nenlein. Jhr werd durch die ſchoͤneſten Schatten der Stauden/ ein gar fuͤrtrefflichen Fluß ſehen flieſſen/ welcher edel iſt mit Quell der Saurbrunnenwaͤſſerlein/ und den Baͤdern auffs tauglichſte/ und der Geſundheit halber den benachbarten Baͤdern vielleicht nicht nachzuſetzen. Jhr werdet ſehen die Baͤum/ was immer bey den Fluͤſ- ſen begriffen/ beederſeits mit der anderen ſchoͤne der Geſtad deß Waſ- ſers ſpielen. Die Saurbruͤnnenlein ſo auß den Felſen herfuͤr quellen/ lauffen durch

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Zitationshilfe: Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 690. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/732>, abgerufen am 22.11.2024.