Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].Zuschrifft. geschonet/ gleichwol nach Erkundigung solche Gesellen exemplari-ter abgestraffet worden/ cum malitiis hominum indulgendum non sit. Was an mir geschehen/ kan heut oder morgen einem andern widerfahren. Und wie wolte in einer Gemeinde/ Stadt und Land ein ehrlicher Mann/ bey Ehren/ Stand und Ambt erhalten werden/ wann solche Ehrenschänder und Fledermäuse/ (weil sie durch Verschwei- gung ihrer Namen zu keiner Straff gezogen werden möchten/ und deme von ihnen beleidigten und diffamirten Theil nicht frey stehen solte/ seinen gravirten ehrlichen Namen durch Real Schrifften zu salviren, denen calumnien und Pußquillen das Recht und die Warheit zu opponiren) nicht zu gebührender und ernster Straffe gezogen werden solten? Habe demnach auß angerührten Ehrendringenden Ursachen und E. Wohl-Edl. Hochw. und Hochg. Gunst. treuer Diener und Vor- bitter bey Gott: J. B. Schupp D. Pastor zu S. Jacob. Cum
Zuſchrifft. geſchonet/ gleichwol nach Erkundigung ſolche Geſellen exemplari-ter abgeſtraffet worden/ cum malitiis hominum indulgendum non ſit. Was an mir geſchehen/ kan heut oder morgen einem andern widerfahren. Und wie wolte in einer Gemeinde/ Stadt und Land ein ehrlicher Mann/ bey Ehren/ Stand und Ambt erhalten werden/ wañ ſolche Ehrenſchaͤnder und Fledermaͤuſe/ (weil ſie durch Verſchwei- gung ihrer Namen zu keiner Straff gezogen werden moͤchten/ und deme von ihnen beleidigten und diffamirten Theil nicht frey ſtehen ſolte/ ſeinen gravirten ehrlichen Namen durch Real Schrifften zu ſalviren, denen calumnien und Pußquillen das Recht und die Warheit zu opponiren) nicht zu gebuͤhrender und ernſter Straffe gezogen werden ſolten? Habe demnach auß angeruͤhrten Ehrendringenden Urſachen und E. Wohl-Edl. Hochw. und Hochg. Gunſt. treuer Diener und Vor- bitter bey Gott: J. B. Schupp D. Paſtor zu S. Jacob. Cum
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="dedication" n="2"> <p><pb facs="#f0666" n="624"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Zuſchrifft.</hi></fw><lb/> geſchonet/ gleichwol nach Erkundigung ſolche Geſellen <hi rendition="#aq">exemplari-<lb/> ter</hi> abgeſtraffet worden/ <hi rendition="#aq">cum malitiis hominum indulgendum<lb/> non ſit.</hi> Was an mir geſchehen/ kan heut oder morgen einem andern<lb/> widerfahren. Und wie wolte in einer Gemeinde/ Stadt und Land ein<lb/> ehrlicher Mann/ bey Ehren/ Stand und Ambt erhalten werden/ wañ<lb/> ſolche Ehrenſchaͤnder und Fledermaͤuſe/ (weil ſie durch Verſchwei-<lb/> gung ihrer Namen zu keiner Straff gezogen werden moͤchten/ und<lb/> deme von ihnen beleidigten und <hi rendition="#aq">diffamirten</hi> Theil nicht frey ſtehen<lb/> ſolte/ ſeinen <hi rendition="#aq">gravirten</hi> ehrlichen Namen durch <hi rendition="#aq">Real</hi> Schrifften zu<lb/><hi rendition="#aq">ſalvi</hi>r<hi rendition="#aq">en,</hi> denen <hi rendition="#aq">calumnien</hi> und Pußquillen das Recht und die<lb/> Warheit zu <hi rendition="#aq">opponiren</hi>) nicht zu gebuͤhrender und ernſter Straffe<lb/> gezogen werden ſolten?</p><lb/> <p>Habe demnach auß angeruͤhrten Ehrendringenden Urſachen und<lb/><hi rendition="#aq">motiven,</hi> weil ich gleichwol von dem ehrvergeſſenen Paßquillanten<lb/> in erwiederten/ von neue auffgelegten paßquilliſchen hochverbotenen<lb/> Schrifften fuͤr der gantzen erbaren Welt mit falſchen Aufflagen<lb/> ſchaͤndlich und ſchmaͤhlich <hi rendition="#aq">diffamiret,</hi> durch eine verfertigte Ehren-<lb/> Rettung/ darin ich mit niemand als mit dem ehrloſen Paßquillan-<lb/> ten/ ſeinen <hi rendition="#aq">Adhærenten</hi> und Rathgebern zu thun habe/ und ſeine<lb/> mir auffgedichtete falſche <hi rendition="#aq">imputationes realiter refutire,</hi> E. Wol-<lb/> Edl. Hochw. Hochgel. Gunſten der erbaren Buͤrgerſchafft/ und ſon-<lb/> derlich meinen eingepfarꝛten Chriſtlichen Zuhoͤrern/ ja der gantzen<lb/> Welt meine Unſchuld/ und deß Paßquillanten teuffeliſche/ unartige<lb/> Boßheit und luͤgenhafften Geiſt fuͤr Augen ſtellen/ auch denenſelben/<lb/> als meiner ordentlichen vorgeſetzten Obrigkeit/ darvon ich bey dieſer<lb/> meiner ſchandbaren oͤffentlichen Verfolgung/ Schutz/ Schirm/<lb/> Troſt und Rettung erwarte/ <hi rendition="#aq">dediciren</hi> und uͤberꝛeichen wollen/ mit<lb/> unterdienſtlicher Bitte/ dieſe meine alſo <hi rendition="#aq">intitulirte</hi> abgenoͤtigte Eh-<lb/> renrettung nicht allein großguͤnſtig und im beſten zu vermercken/ ſon-<lb/> dern auch die Oberkeitliche Hand uͤber mich und mein Ambt wider<lb/> alle <hi rendition="#aq">Diffamanten</hi> und <hi rendition="#aq">Calumnianten</hi> feſt zu halten. Solches bin<lb/> ich mit meinem demuͤtigen Gebet fruͤhe und ſpat bey Gott zu ruͤh-<lb/> men ſchuldig/ und ich mag nach Gottes heiligem Willen kommen<lb/> in Orient oder in Occident/ werde ich allezeit ſeyn und bleiben</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#fr">E. Wohl-Edl. Hochw. und Hochg.<lb/> Gunſt. treuer Diener und Vor-<lb/> bitter bey Gott:</hi><lb/> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">J. B.</hi><hi rendition="#fr">Schupp</hi><hi rendition="#aq">D. Paſtor</hi><lb/> zu S. Jacob.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Cum</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [624/0666]
Zuſchrifft.
geſchonet/ gleichwol nach Erkundigung ſolche Geſellen exemplari-
ter abgeſtraffet worden/ cum malitiis hominum indulgendum
non ſit. Was an mir geſchehen/ kan heut oder morgen einem andern
widerfahren. Und wie wolte in einer Gemeinde/ Stadt und Land ein
ehrlicher Mann/ bey Ehren/ Stand und Ambt erhalten werden/ wañ
ſolche Ehrenſchaͤnder und Fledermaͤuſe/ (weil ſie durch Verſchwei-
gung ihrer Namen zu keiner Straff gezogen werden moͤchten/ und
deme von ihnen beleidigten und diffamirten Theil nicht frey ſtehen
ſolte/ ſeinen gravirten ehrlichen Namen durch Real Schrifften zu
ſalviren, denen calumnien und Pußquillen das Recht und die
Warheit zu opponiren) nicht zu gebuͤhrender und ernſter Straffe
gezogen werden ſolten?
Habe demnach auß angeruͤhrten Ehrendringenden Urſachen und
motiven, weil ich gleichwol von dem ehrvergeſſenen Paßquillanten
in erwiederten/ von neue auffgelegten paßquilliſchen hochverbotenen
Schrifften fuͤr der gantzen erbaren Welt mit falſchen Aufflagen
ſchaͤndlich und ſchmaͤhlich diffamiret, durch eine verfertigte Ehren-
Rettung/ darin ich mit niemand als mit dem ehrloſen Paßquillan-
ten/ ſeinen Adhærenten und Rathgebern zu thun habe/ und ſeine
mir auffgedichtete falſche imputationes realiter refutire, E. Wol-
Edl. Hochw. Hochgel. Gunſten der erbaren Buͤrgerſchafft/ und ſon-
derlich meinen eingepfarꝛten Chriſtlichen Zuhoͤrern/ ja der gantzen
Welt meine Unſchuld/ und deß Paßquillanten teuffeliſche/ unartige
Boßheit und luͤgenhafften Geiſt fuͤr Augen ſtellen/ auch denenſelben/
als meiner ordentlichen vorgeſetzten Obrigkeit/ darvon ich bey dieſer
meiner ſchandbaren oͤffentlichen Verfolgung/ Schutz/ Schirm/
Troſt und Rettung erwarte/ dediciren und uͤberꝛeichen wollen/ mit
unterdienſtlicher Bitte/ dieſe meine alſo intitulirte abgenoͤtigte Eh-
renrettung nicht allein großguͤnſtig und im beſten zu vermercken/ ſon-
dern auch die Oberkeitliche Hand uͤber mich und mein Ambt wider
alle Diffamanten und Calumnianten feſt zu halten. Solches bin
ich mit meinem demuͤtigen Gebet fruͤhe und ſpat bey Gott zu ruͤh-
men ſchuldig/ und ich mag nach Gottes heiligem Willen kommen
in Orient oder in Occident/ werde ich allezeit ſeyn und bleiben
E. Wohl-Edl. Hochw. und Hochg.
Gunſt. treuer Diener und Vor-
bitter bey Gott:
J. B. Schupp D. Paſtor
zu S. Jacob.
Cum
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |