Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].Die Krancken Wärterin. unbekant ist/ von vielen auch auff allerley Weise verunheiliget/ ge-schmähet/ verhönet und gelästert wird. Solches thut uns ja billich weh. Wir wünschen derohalben/ und bitten von Grund deß Her- tzens/ du wollest deinen heiligen Namen in aller Welt bekant und herrlich machen/ wollest auch Genad verleihen/ daß alle Verunheili- gung und Lästerung deines theuren Namens/ welche mit Fluchen/ Schweren/ Leichtfertigkeit/ Zauberey/ Aberglauben/ auch mit Ketze- rey/ Jrrthumb und falscher Lehre/ oder mit einigen dergleichen an- dern Dingen geschiehet/ dazu dein Name mißbrauchet wird/ auffhöre und abgeschaffet werde. Regiere uns auch durch deinen H. Geist/ daß wir in allem Thun und Lassen nicht unsere/ sondern allein deine gött- liche Ehre suchen/ daß auch dein Name durchauß in allen Creaturen geehret und geheiliget werde. So gib nun Gedult lieber HErr in dieser Leibesschwachheit/ auff Zukomme dein Reich. DU bist ein HErr aller Herren/ ein König aller Könige/ und setzen/
Die Krancken Waͤrterin. unbekant iſt/ von vielen auch auff allerley Weiſe verunheiliget/ ge-ſchmaͤhet/ verhoͤnet und gelaͤſtert wird. Solches thut uns ja billich weh. Wir wuͤnſchen derohalben/ und bitten von Grund deß Her- tzens/ du wolleſt deinen heiligen Namen in aller Welt bekant und herrlich machen/ wolleſt auch Genad verleihen/ daß alle Verunheili- gung und Laͤſterung deines theuren Namens/ welche mit Fluchen/ Schweren/ Leichtfertigkeit/ Zauberey/ Aberglauben/ auch mit Ketze- rey/ Jrꝛthumb und falſcher Lehre/ oder mit einigen dergleichen an- dern Dingen geſchiehet/ dazu dein Name mißbrauchet wird/ auffhoͤre und abgeſchaffet werde. Regiere uns auch durch deinen H. Geiſt/ daß wir in allem Thun und Laſſen nicht unſere/ ſondern allein deine goͤtt- liche Ehre ſuchen/ daß auch dein Name durchauß in allen Creaturen geehret und geheiliget werde. So gib nun Gedult lieber HErr in dieſer Leibesſchwachheit/ auff Zukomme dein Reich. DU biſt ein HErr aller Herren/ ein Koͤnig aller Koͤnige/ und ſetzen/
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Die Krancken Waͤrterin.
unbekant iſt/ von vielen auch auff allerley Weiſe verunheiliget/ ge-
ſchmaͤhet/ verhoͤnet und gelaͤſtert wird. Solches thut uns ja billich
weh. Wir wuͤnſchen derohalben/ und bitten von Grund deß Her-
tzens/ du wolleſt deinen heiligen Namen in aller Welt bekant und
herrlich machen/ wolleſt auch Genad verleihen/ daß alle Verunheili-
gung und Laͤſterung deines theuren Namens/ welche mit Fluchen/
Schweren/ Leichtfertigkeit/ Zauberey/ Aberglauben/ auch mit Ketze-
rey/ Jrꝛthumb und falſcher Lehre/ oder mit einigen dergleichen an-
dern Dingen geſchiehet/ dazu dein Name mißbrauchet wird/ auffhoͤre
und abgeſchaffet werde. Regiere uns auch durch deinen H. Geiſt/ daß
wir in allem Thun und Laſſen nicht unſere/ ſondern allein deine goͤtt-
liche Ehre ſuchen/ daß auch dein Name durchauß in allen Creaturen
geehret und geheiliget werde.
So gib nun Gedult lieber HErr in dieſer Leibesſchwachheit/ auff
daß ich nichts gedencke/ rede/ thue/ oder vornehme/ dadurch dein heili-
ger Name moͤchte verunehret und entheiliget werden. Laß meine
Kranckheit zu deines theuren Namens Heiligung und Ehre hinauß
gehen/ es gedeye nun zum Leben oder zum Todte. Hilff daß ich alle
Schmertzen/ alle Angſt und Noth von deiner vaͤterlichen Hand gerne
und willig annehme/ und dabey deinen heiligen Namen nicht allein
anruffe/ ſondern auch allenthalben preiſe und ehre/ und in allem mei-
nem Leyden mit dem frommen und gedultigen Hiob von Hertzen ſa-
gen: Wie es dem HErrn gefallen hat/ ſo iſt es geſchehen. Deß HErrn
Name ſey gelobet und gebenedeyet: Gib auch/ daß ich deinen theuren
Namen mit Unglauben/ mit Mißtrauen oder Verzweiffelung/ ſon-
derlich an meinem letzten End nicht verunehre und entheilige. Und
wo ich jemals mit meinem Leben und Wandel deinen heiligen Na-
men verunehret habe/ welches/ wie ich bekennen muß/ gar offt
und vielmals geſchehen. Ach ſo verzeihe mir mein guͤtiger Vater/ und
laß mir zu Ehre deines Namens Gnade widerfahren. Gedencke in
meinem letzten Stuͤndlein auch daran/ daß dein heiliger Name in der
Tauffe uͤber mich angeruffen iſt/ und laß meine Seele darauß kraͤffti-
gen Troſt ſchoͤpffen/ dadurch ſie in den hoͤchſten Noͤthen wider alle
Anfechtungen erhalten werde.
Zukomme dein Reich.
DU biſt ein HErr aller Herren/ ein Koͤnig aller Koͤnige/ und
haſt die Herrſchafft uͤber alle Creaturen/ wiewol ſolches nicht
allenthalben erkant wird. Derowegen laß ſich dein geiſtliches
Reich je mehr und mehr außbreiten in dieſer Welt. Wehre und ſteure
allen unglaͤubigen Juden/ Tuͤrcken/ Ketzern und andern Widerwer-
tigen/ welche dieſem deinem Reich mit Liſt und Gewalt feindlich zu-
ſetzen/
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