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Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

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Pratgen.
Felicem scivi non qui quod vellet haberet;
Sed qui per satum non data, non cuperet.

Glückselig werdet ihr seyn wegen euer Unterthanen/ wann ihr dieselbe
in guter Ruhe und Wolfahrt erhaltet. Dann der ist recht glücklich/ der
vielen Glück bringt/ vielen guts thut/ und viel in Ruhe setzet. Jeder-
man wird euch hoch preisen und rühmen als großmütige Helden/
wann ihr euer eigen Hertz überwindet/ welches der höchste Sieg ist
über alle weltliche Siege. Die Historienschreiber werden es den Nach-
kommenden rühmen/ daß Geld oder Ehrgeitz solche hohe Gemüther
nicht voneinander geschieden hab/ welche die Natur und das Geblüt
und die Religion miteinander verbunden hat. Jhr werdet euch beliebt
machen nicht nur bey euren Unterthanen/ sondern auch bey den An-
grentzenden/ von welchen ihr durch diesen Frieden abwenden werdet
alles das Unglück/ welches die jenige betrübt/ welche mit Einquarti-
rungen und Durchzügen molestirt werden. So viel arme fromme
Leute ihr durch diesen Frieden erfreuet/ so viel Vorbitter werdet ihr
haben/ welche euch durch ihr Gebet auffnehmen werden in die ewige
Hütten/ Luc. 16. v. 9. Jhr werdet euch beliebt machen bey den H. En-
geln/ welche sind Engel deß Friedens/ welche nichts liebers sehen und
wünschen/ als wann Brüder und Religions-Verwandte in Fried und
Einigkeit leben. Jhr werdet von diesem Frieden Ruhm und Ehre ha-
ben bey den Jetztlebenden und Nachkommenden. Die Jetztlebende
werden euch zuruffen und euch langes Leben und alle prosperität
wünschen. Sie werden euch wünschen/ daß euch der Name deß Gottes
Jacob schützen/ daß er euch Hülffe senden wolle von seinem Heilig-
thumb/ und euch stärcken auß Zion. Daß er wolle bestätigen eure Kö-
nigliche Thron/ und wolle euch auß einer Glückseligkeit in die ander
führen. Sie werden euch wünschen/ daß ihr möget sehen Kindes Kin-
der/ und daß euch nicht mangeln möge ein Mann der auff eurem
Stul sitze/ so lang die Tage deß Himmels währen. Sie werden euch
nennen Väter und Pflantzer deß Landes/ Beschützer der Armen/ Helf-
fer der Wittiben und Wäisen/ Erquicker der Betrübten und Nothlei-
denden. Die jetztlebenden Eltern werden es ihren Kindern/ und deren
Kinder ihren Kindern er zehlen/ wie viel Jammer und Elend ihr durch
diesen Frieden von ihnen abgewendet habt. Der Himmel wird sich
freuen/ daß er euren Königreichen und Ländern/ nicht vergebens/ son-
dern zu ihrer Fruchtbarkeit Wärme und Gedeyen geben werde. Die
Erde werdet ihr in euren Königreichen mit unerschrockenem Fuß be-
treten können/ als deren ihr mit Vergiessung vieles unschuldigen
Christen Bluts verschonet habet. Alle die jenige/ welchen es in dieser
Zeit gehet wie dem Gideon/ welcher in seiner Scheuren stund und drusche
Weitzen/ auff daß er flöhe für den Midianitern/ die werden euch Ge-
sundheit
Pratgen.
Felicem ſcivi non qui quod vellet haberet;
Sed qui per ſatum non data, non cuperet.

Gluͤckſelig werdet ihr ſeyn wegen euer Unterthanen/ wann ihr dieſelbe
in guter Ruhe und Wolfahrt erhaltet. Dann der iſt recht gluͤcklich/ der
vielen Gluͤck bringt/ vielen guts thut/ und viel in Ruhe ſetzet. Jeder-
man wird euch hoch preiſen und ruͤhmen als großmuͤtige Helden/
wann ihr euer eigen Hertz uͤberwindet/ welches der hoͤchſte Sieg iſt
uͤber alle weltliche Siege. Die Hiſtorienſchreiber werdẽ es den Nach-
kommenden ruͤhmen/ daß Geld oder Ehrgeitz ſolche hohe Gemuͤther
nicht voneinander geſchieden hab/ welche die Natur und das Gebluͤt
und die Religion miteinander verbunden hat. Jhr werdet euch beliebt
machen nicht nur bey euren Unterthanen/ ſondern auch bey den An-
grentzenden/ von welchen ihr durch dieſen Frieden abwenden werdet
alles das Ungluͤck/ welches die jenige betruͤbt/ welche mit Einquarti-
rungen und Durchzuͤgen moleſtirt werden. So viel arme fromme
Leute ihr durch dieſen Frieden erfreuet/ ſo viel Vorbitter werdet ihr
haben/ welche euch durch ihr Gebet auffnehmen werden in die ewige
Huͤtten/ Luc. 16. v. 9. Jhr werdet euch beliebt machen bey den H. En-
geln/ welche ſind Engel deß Friedens/ welche nichts liebers ſehen und
wuͤnſchen/ als wann Bruͤder und Religions-Verwandte in Fried und
Einigkeit leben. Jhr werdet von dieſem Frieden Ruhm und Ehre ha-
ben bey den Jetztlebenden und Nachkommenden. Die Jetztlebende
werden euch zuruffen und euch langes Leben und alle proſperitaͤt
wuͤnſchen. Sie werden euch wuͤnſchen/ daß euch der Name deß Gottes
Jacob ſchuͤtzen/ daß er euch Huͤlffe ſenden wolle von ſeinem Heilig-
thumb/ und euch ſtaͤrcken auß Zion. Daß er wolle beſtaͤtigen eure Koͤ-
nigliche Thron/ und wolle euch auß einer Gluͤckſeligkeit in die ander
fuͤhren. Sie werden euch wuͤnſchen/ daß ihr moͤget ſehen Kindes Kin-
der/ und daß euch nicht mangeln moͤge ein Mann der auff eurem
Stul ſitze/ ſo lang die Tage deß Himmels waͤhren. Sie werden euch
nennen Vaͤter und Pflantzer deß Landes/ Beſchuͤtzer der Armen/ Helf-
fer der Wittiben und Waͤiſen/ Erquicker der Betruͤbten und Nothlei-
denden. Die jetztlebenden Eltern werden es ihren Kindern/ und deren
Kinder ihren Kindern er zehlen/ wie viel Jammer und Elend ihr durch
dieſen Frieden von ihnen abgewendet habt. Der Himmel wird ſich
freuen/ daß er euren Koͤnigreichen und Laͤndern/ nicht vergebens/ ſon-
dern zu ihrer Fruchtbarkeit Waͤrme und Gedeyen geben werde. Die
Erde werdet ihr in euren Koͤnigreichen mit unerſchrockenem Fuß be-
treten koͤnnen/ als deren ihr mit Vergieſſung vieles unſchuldigen
Chriſten Bluts verſchonet habet. Alle die jenige/ welchen es in dieſer
Zeit gehet wie dem Gideon/ welcher in ſeiner Scheurẽ ſtund uñ druſche
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[397/0439] Pratgen. Felicem ſcivi non qui quod vellet haberet; Sed qui per ſatum non data, non cuperet. Gluͤckſelig werdet ihr ſeyn wegen euer Unterthanen/ wann ihr dieſelbe in guter Ruhe und Wolfahrt erhaltet. Dann der iſt recht gluͤcklich/ der vielen Gluͤck bringt/ vielen guts thut/ und viel in Ruhe ſetzet. Jeder- man wird euch hoch preiſen und ruͤhmen als großmuͤtige Helden/ wann ihr euer eigen Hertz uͤberwindet/ welches der hoͤchſte Sieg iſt uͤber alle weltliche Siege. Die Hiſtorienſchreiber werdẽ es den Nach- kommenden ruͤhmen/ daß Geld oder Ehrgeitz ſolche hohe Gemuͤther nicht voneinander geſchieden hab/ welche die Natur und das Gebluͤt und die Religion miteinander verbunden hat. Jhr werdet euch beliebt machen nicht nur bey euren Unterthanen/ ſondern auch bey den An- grentzenden/ von welchen ihr durch dieſen Frieden abwenden werdet alles das Ungluͤck/ welches die jenige betruͤbt/ welche mit Einquarti- rungen und Durchzuͤgen moleſtirt werden. So viel arme fromme Leute ihr durch dieſen Frieden erfreuet/ ſo viel Vorbitter werdet ihr haben/ welche euch durch ihr Gebet auffnehmen werden in die ewige Huͤtten/ Luc. 16. v. 9. Jhr werdet euch beliebt machen bey den H. En- geln/ welche ſind Engel deß Friedens/ welche nichts liebers ſehen und wuͤnſchen/ als wann Bruͤder und Religions-Verwandte in Fried und Einigkeit leben. Jhr werdet von dieſem Frieden Ruhm und Ehre ha- ben bey den Jetztlebenden und Nachkommenden. Die Jetztlebende werden euch zuruffen und euch langes Leben und alle proſperitaͤt wuͤnſchen. Sie werden euch wuͤnſchen/ daß euch der Name deß Gottes Jacob ſchuͤtzen/ daß er euch Huͤlffe ſenden wolle von ſeinem Heilig- thumb/ und euch ſtaͤrcken auß Zion. Daß er wolle beſtaͤtigen eure Koͤ- nigliche Thron/ und wolle euch auß einer Gluͤckſeligkeit in die ander fuͤhren. Sie werden euch wuͤnſchen/ daß ihr moͤget ſehen Kindes Kin- der/ und daß euch nicht mangeln moͤge ein Mann der auff eurem Stul ſitze/ ſo lang die Tage deß Himmels waͤhren. Sie werden euch nennen Vaͤter und Pflantzer deß Landes/ Beſchuͤtzer der Armen/ Helf- fer der Wittiben und Waͤiſen/ Erquicker der Betruͤbten und Nothlei- denden. Die jetztlebenden Eltern werden es ihren Kindern/ und deren Kinder ihren Kindern er zehlen/ wie viel Jammer und Elend ihr durch dieſen Frieden von ihnen abgewendet habt. Der Himmel wird ſich freuen/ daß er euren Koͤnigreichen und Laͤndern/ nicht vergebens/ ſon- dern zu ihrer Fruchtbarkeit Waͤrme und Gedeyen geben werde. Die Erde werdet ihr in euren Koͤnigreichen mit unerſchrockenem Fuß be- treten koͤnnen/ als deren ihr mit Vergieſſung vieles unſchuldigen Chriſten Bluts verſchonet habet. Alle die jenige/ welchen es in dieſer Zeit gehet wie dem Gideon/ welcher in ſeiner Scheurẽ ſtund uñ druſche Weitzen/ auff daß er floͤhe fuͤr den Midianitern/ die werden euch Ge- ſundheit

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Zitationshilfe: Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/439>, abgerufen am 24.11.2024.