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Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

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Hamburg.
Sterben erworben hat/ zu gewisser Versicherung/ daß alles was Er
gelitten und gethan hat/ das hat Er auch dir zu gut gelitten und ge-
than/ und sey also auch dein JEsus/ dein Heyland/ dein Erlöser/
dein Seligmacher/ also daß du getrost mit Thoma sagen kanst/ mein
HErr und mein Gott. Dessen tröste dich in allen Anfechtungen/ und
wann dir der Teuffel zusetzt/ so sag/ Teuffel/ was hab ich mit dir zu
thun? So wahr ich den Leib und das wahre Blut JEsu Christi em-
pfangen habe/ so wahr und gewiß habe ich Vergebung der Sünden/
und bin ein Kind deß ewigen Lebens. Man sagt/ wenn Käyser Carol
sey zum heiligen Abendmal gangen/ hat er gesagt: HErr JEsu/
ich in dir/ du in mir/ deß danck ich dir.
Zum siebenden wirstu
finden/ daß in deinem Catechismo gehandelt werde von dem Morgen-
und Abendsegen. Da dancke nun Gott für den Schutz seiner heiligen
Engel. Denck wie manches Unglück in voriger Woche von dir abge-
wendet sey/ wie dich Gott für Feuer/ für Wasser/ für Pestilentz/ und
für anderm Unglück behütet habe/ darin etwan deine Nachbarn und
deine Freunde/ deine Bekante hin und wider/ in und ausser der Stadt
umbkommen sind. O ihr liebe Leute/ das ist überauß viel geredet/ wann
ein Mensch sagen kan/ Jch danck dir mein lieber himmlischer
Vater/ daß du mich diesen Tag/ diese Nacht/ so gnädiglich
behütet hast.
Dencket nur an den Hiob/ der innerhalb 24. Stun-
den/ reich und arm/ gesund und kranck war. Deß Morgens war noch
alles wol in Hiobs gantzem Hauß. Jederman hielt ihn für den aller-
glückseligsten Mann im gantzen Morgenland. Aber gegen Abend war
es alles anders. Die Kinder waren todt/ das Hauß lag übern hauffen/
Haab und Gut war weg/ und bote ein Creutz dem andern die Hand.
Und was bist du gegen Hiob? Was ist deine Frömmigkeit gegen
Hiobs Frömmigkeit? Zum achten wirst du im Catechismo finden die
Tisch Gebet. Da stehe still in deinem gottseligen Gedancken/ und
dancke dem lieben Gott/ daß Er dir deinen Tisch mit guten Speisen/
mit gutem Tranck besetzen lassen/ da du wol verdient hättest/ daß die
Teuffel kämen und dir Schwefel und höllisch Feuer aufftrügen. Ge-
denck O Mensch/ wie Gott der HERR bißher dein guter Hirt und
Wirth gewesen sey/ daß du und dein Samen nicht hast dürffen nach
Brodt gehen. Wie viel tausend fromme Christen sind/ die so gut Tra-
ctament nicht haben wie du? Drumb vergesse ja der Danckbarkeit
nicht. Dann Undanckbarkeit ist ein im Himmel und auff Erden/ für
Gott/ Engeln und Menschen verhaßtes und vermaledeytes Laster.
Zum neundten wirst du in dem Catechisino finden die Haußtafel/ da
wirst du sehen/ was Lehrer und Zuhörer/ Obrigkeit und Unterthanen/
Mann und Weib/ Eltern/ Kinder und Gesinde thun sollen. Du kla-
gest offt über die Prediger daß sie nicht thun was sie thun sollen. Allein

sie sind
O

Hamburg.
Sterben erworben hat/ zu gewiſſer Verſicherung/ daß alles was Er
gelitten und gethan hat/ das hat Er auch dir zu gut gelitten und ge-
than/ und ſey alſo auch dein JEſus/ dein Heyland/ dein Erloͤſer/
dein Seligmacher/ alſo daß du getroſt mit Thoma ſagen kanſt/ mein
HErr und mein Gott. Deſſen troͤſte dich in allen Anfechtungen/ und
wann dir der Teuffel zuſetzt/ ſo ſag/ Teuffel/ was hab ich mit dir zu
thun? So wahr ich den Leib und das wahre Blut JEſu Chriſti em-
pfangen habe/ ſo wahr und gewiß habe ich Vergebung der Suͤnden/
und bin ein Kind deß ewigen Lebens. Man ſagt/ wenn Kaͤyſer Carol
ſey zum heiligen Abendmal gangen/ hat er geſagt: HErr JEſu/
ich in dir/ du in mir/ deß danck ich dir.
Zum ſiebenden wirſtu
finden/ daß in deinem Catechiſmo gehandelt werde von dem Morgen-
und Abendſegen. Da dancke nun Gott fuͤr den Schutz ſeiner heiligen
Engel. Denck wie manches Ungluͤck in voriger Woche von dir abge-
wendet ſey/ wie dich Gott fuͤr Feuer/ fuͤr Waſſer/ fuͤr Peſtilentz/ und
fuͤr anderm Ungluͤck behuͤtet habe/ darin etwan deine Nachbarn und
deine Freunde/ deine Bekante hin und wider/ in und auſſer der Stadt
umbkommen ſind. O ihr liebe Leute/ das iſt uͤberauß viel geredet/ wañ
ein Menſch ſagen kan/ Jch danck dir mein lieber himmliſcher
Vater/ daß du mich dieſen Tag/ dieſe Nacht/ ſo gnaͤdiglich
behuͤtet haſt.
Dencket nur an den Hiob/ der innerhalb 24. Stun-
den/ reich und arm/ geſund und kranck war. Deß Morgens war noch
alles wol in Hiobs gantzem Hauß. Jederman hielt ihn fuͤr den aller-
gluͤckſeligſten Mann im gantzen Morgenland. Aber gegen Abend war
es alles anders. Die Kinder waren todt/ das Hauß lag uͤbern hauffen/
Haab und Gut war weg/ und bote ein Creutz dem andern die Hand.
Und was biſt du gegen Hiob? Was iſt deine Froͤmmigkeit gegen
Hiobs Froͤmmigkeit? Zum achten wirſt du im Catechiſmo finden die
Tiſch Gebet. Da ſtehe ſtill in deinem gottſeligen Gedancken/ und
dancke dem lieben Gott/ daß Er dir deinen Tiſch mit guten Speiſen/
mit gutem Tranck beſetzen laſſen/ da du wol verdient haͤtteſt/ daß die
Teuffel kaͤmen und dir Schwefel und hoͤlliſch Feuer aufftruͤgen. Ge-
denck O Menſch/ wie Gott der HERR bißher dein guter Hirt und
Wirth geweſen ſey/ daß du und dein Samen nicht haſt duͤrffen nach
Brodt gehen. Wie viel tauſend fromme Chriſten ſind/ die ſo gut Tra-
ctament nicht haben wie du? Drumb vergeſſe ja der Danckbarkeit
nicht. Dann Undanckbarkeit iſt ein im Himmel und auff Erden/ fuͤr
Gott/ Engeln und Menſchen verhaßtes und vermaledeytes Laſter.
Zum neundten wirſt du in dem Catechiſino finden die Haußtafel/ da
wirſt du ſehen/ was Lehrer und Zuhoͤrer/ Obrigkeit und Unterthanen/
Mann und Weib/ Eltern/ Kinder und Geſinde thun ſollen. Du kla-
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ſie ſind
O
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[209/0251] Hamburg. Sterben erworben hat/ zu gewiſſer Verſicherung/ daß alles was Er gelitten und gethan hat/ das hat Er auch dir zu gut gelitten und ge- than/ und ſey alſo auch dein JEſus/ dein Heyland/ dein Erloͤſer/ dein Seligmacher/ alſo daß du getroſt mit Thoma ſagen kanſt/ mein HErr und mein Gott. Deſſen troͤſte dich in allen Anfechtungen/ und wann dir der Teuffel zuſetzt/ ſo ſag/ Teuffel/ was hab ich mit dir zu thun? So wahr ich den Leib und das wahre Blut JEſu Chriſti em- pfangen habe/ ſo wahr und gewiß habe ich Vergebung der Suͤnden/ und bin ein Kind deß ewigen Lebens. Man ſagt/ wenn Kaͤyſer Carol ſey zum heiligen Abendmal gangen/ hat er geſagt: HErr JEſu/ ich in dir/ du in mir/ deß danck ich dir. Zum ſiebenden wirſtu finden/ daß in deinem Catechiſmo gehandelt werde von dem Morgen- und Abendſegen. Da dancke nun Gott fuͤr den Schutz ſeiner heiligen Engel. Denck wie manches Ungluͤck in voriger Woche von dir abge- wendet ſey/ wie dich Gott fuͤr Feuer/ fuͤr Waſſer/ fuͤr Peſtilentz/ und fuͤr anderm Ungluͤck behuͤtet habe/ darin etwan deine Nachbarn und deine Freunde/ deine Bekante hin und wider/ in und auſſer der Stadt umbkommen ſind. O ihr liebe Leute/ das iſt uͤberauß viel geredet/ wañ ein Menſch ſagen kan/ Jch danck dir mein lieber himmliſcher Vater/ daß du mich dieſen Tag/ dieſe Nacht/ ſo gnaͤdiglich behuͤtet haſt. Dencket nur an den Hiob/ der innerhalb 24. Stun- den/ reich und arm/ geſund und kranck war. Deß Morgens war noch alles wol in Hiobs gantzem Hauß. Jederman hielt ihn fuͤr den aller- gluͤckſeligſten Mann im gantzen Morgenland. Aber gegen Abend war es alles anders. Die Kinder waren todt/ das Hauß lag uͤbern hauffen/ Haab und Gut war weg/ und bote ein Creutz dem andern die Hand. Und was biſt du gegen Hiob? Was iſt deine Froͤmmigkeit gegen Hiobs Froͤmmigkeit? Zum achten wirſt du im Catechiſmo finden die Tiſch Gebet. Da ſtehe ſtill in deinem gottſeligen Gedancken/ und dancke dem lieben Gott/ daß Er dir deinen Tiſch mit guten Speiſen/ mit gutem Tranck beſetzen laſſen/ da du wol verdient haͤtteſt/ daß die Teuffel kaͤmen und dir Schwefel und hoͤlliſch Feuer aufftruͤgen. Ge- denck O Menſch/ wie Gott der HERR bißher dein guter Hirt und Wirth geweſen ſey/ daß du und dein Samen nicht haſt duͤrffen nach Brodt gehen. Wie viel tauſend fromme Chriſten ſind/ die ſo gut Tra- ctament nicht haben wie du? Drumb vergeſſe ja der Danckbarkeit nicht. Dann Undanckbarkeit iſt ein im Himmel und auff Erden/ fuͤr Gott/ Engeln und Menſchen verhaßtes und vermaledeytes Laſter. Zum neundten wirſt du in dem Catechiſino finden die Haußtafel/ da wirſt du ſehen/ was Lehrer und Zuhoͤrer/ Obrigkeit und Unterthanen/ Mann und Weib/ Eltern/ Kinder und Geſinde thun ſollen. Du kla- geſt offt uͤber die Prediger daß ſie nicht thun was ſie thun ſollen. Allein ſie ſind O

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Zitationshilfe: Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/251>, abgerufen am 25.11.2024.