Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].Bücher-Dieb. Pralerey ist/ daß er rühmet/ wie alle seine Famuli einen beson- Pralerey ist/ daß er schreibt: Er wolle seine Mandatarios Mussidoru redet weiter und sagte: Mein Herr Butyrolambie, Butyrolambius antwortete hierauff/ wisset lieber Freund Mussi- er H
Buͤcher-Dieb. Pralerey iſt/ daß er ruͤhmet/ wie alle ſeine Famuli einen beſon- Pralerey iſt/ daß er ſchreibt: Er wolle ſeine Mandatarios Muſſidoru redet weiter und ſagte: Mein Herꝛ Butyrolambie, Butyrolambius antwortete hierauff/ wiſſet lieber Freund Muſſi- er H
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Buͤcher-Dieb.
Pralerey iſt/ daß er ruͤhmet/ wie alle ſeine Famuli einen beſon-
dern Spiritum, und beſondere Ingenia haben/ auch jetzo im Geiſt-
lichen Stande ſitzen/ und eben wol als Antenor ihr gut Tractament
und Contentement haben;
Pralerey iſt/ daß er ſchreibt: Er wolle ſeine Mandatarios
hin und wider in Ober- und Nider-Teutſchland beſtellen/ welche die
diebiſchen und geitzigen Drucker auff die Finger klopffen/ und von
ihnen 12. Marck loͤhtiges Goldes abfordern ſollen. Das Gold iſt
ſchon gewogen/ Antenor mag ſich nur auff gute feſtgenaͤhte Beutel
ſchicken/ daß es nicht durchfaͤllet. Und ſolcher Pralereyen koͤnten
auß ſeinen Schrifften noch viel mehr angezogen werden/ wie darff
Antenor denn ſchreiben/ daß er von ſeinen geringen Dingen keine
Pralerey mache?
Muſſidoru redet weiter und ſagte: Mein Herꝛ Butyrolambie,
wie iſt nun zuverſtehen/ daß Antenor in dieſem Opuſculo deß Buͤcheꝛ-
diebes ſchreibet: Er ſey neulich ſehr betruͤbt geweſen/ da ihm unter-
ſchiedene Gelahrte ſeiner von ihnen aͤrgerlich gehaltenen Schrifften
halben zugeſetzet/ welcher er generoſo ſilentio & contemptu vindi-
ciren, ihnen/ aber damit zum bruͤllenden Loͤwen werden/ und mir
unterſchiedener Fuͤrſten/ Grafen/ Theologorum, Politicorum, Cantz-
ler/ Raͤthe/ Hofprediger/ Superintendenten Handſchreiben/ ſie ein-
treiben wollen/ welche Antenorn Beyfall geben und ſagen/ daß es
ihnen nicht mißgefiele/ daß er mit lachendem Munde groſſen und
kleinen die Warheit geſaget haͤtte; Worinn vergleich doch Antenor
dieſelben Gelehrten den Hamburgiſchen Quackſalbern auff dem
Hopffenmarckt/ und ihren beſigelten Brifen und Affen/ Meerkatzen
und Murmelthieren.
Butyrolambius antwortete hierauff/ wiſſet lieber Freund Muſſi-
dore, nach dem Antenor einen modum docendi fabuloſum, ſatyricum
& hiſtrionicum in Gambrivia einzufuͤhrn ſich unterſtanden/ daß
ſeine Herren Collegæ ſaͤmplich ſecundum gradus admonitionis à
Chriſto præſcriptos, Matth. 18. mit ihme erfahren/ ihne zum 1. 2:
und 3. mahl untereinander freundlich ermahnet/ daß Er den alten im
Antenorn in Gottes Wort/ in ſeinem Doctorat, in der Gambrivi-
ſchen Kirchen-Ordnung und Ordinationis formulâ auff ſeine Seele
anbefohlenen Grund nicht umbreiſſen/ noch verfaͤlſchen/ ſondern
ohne Zuſatz der Fabeln und ſatyriſchen Poſſen auff denſelben Grund
ſeine Lehre alleine bauen ſolte; Antenor aber hat dieſe bruͤderliche
Ermahnung gantz freventlich verachtet/ und ſeinen Herren Collegen
in die Augen geſaget/ das waͤre eine neue Arth zn lehren/ die ſie
nicht verſtuͤnden die Fabeln waͤren die rechte Schwenckruhte/ damit
er
H
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