Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].Nasenstieber. heissen soll/ weil ich noch nie von euch was redliches gesehen/ undschwerlich sehen werde. Es werde dann irgends ein verbessert A b c Buch seyn/ nach Herr Balhorns Art; Pfuy dich an/ M. Bernd, daß ihr auff euer alte Tage/ nachdem ihr so manchem Schul-Jun- gen den Hindersten besuchet/ nicht mehr Wetsheit gelernet/ als euch einer Sachen zu unterfangen/ darzu ihr nicht capabel genug seyt. (2.) Fahret ihr fort. Scommatibus excipit, & risu subsannat Jhr zeiget aber endlich (3.) die Ursach/ und die Reden/ darinn Vogel
Naſenſtieber. heiſſen ſoll/ weil ich noch nie von euch was redliches geſehen/ undſchwerlich ſehen werde. Es werde dann irgends ein verbeſſert A b c Buch ſeyn/ nach Herr Balhorns Art; Pfuy dich an/ M. Bernd, daß ihr auff euer alte Tage/ nachdem ihr ſo manchem Schul-Jun- gen den Hinderſten beſuchet/ nicht mehr Wetsheit gelernet/ als euch einer Sachen zu unterfangen/ darzu ihr nicht capabel genug ſeyt. (2.) Fahret ihr fort. Scommatibus excipit, & riſu ſubſannat Jhr zeiget aber endlich (3.) die Urſach/ und die Reden/ darinn Vogel
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Naſenſtieber.
heiſſen ſoll/ weil ich noch nie von euch was redliches geſehen/ und
ſchwerlich ſehen werde. Es werde dann irgends ein verbeſſert A b c
Buch ſeyn/ nach Herr Balhorns Art; Pfuy dich an/ M. Bernd,
daß ihr auff euer alte Tage/ nachdem ihr ſo manchem Schul-Jun-
gen den Hinderſten beſuchet/ nicht mehr Wetsheit gelernet/ als
euch einer Sachen zu unterfangen/ darzu ihr nicht capabel genug
ſeyt.
(2.) Fahret ihr fort. Scommatibus excipit, & riſu ſubſannat
Academias, das iſt eine Ertz-Luͤgen. Wo du nicht blind biſt/ ließ
doch den Tractat auffrichtig von Anfang biß zum Ende/ und zeige
mir ein einig Scomma, auff die Academien außgeſprenget/ oder ich
halte dich vor einen Ertz-calumnianten/ wie du biſt. Solte dieſer
vortreffliche Mann/ der ſo viel Jahr auff Academien ſelbſt mit ſol-
chem Ruhm dociret/ und die hoͤchſte Ehren-Aempter darauff bedie-
net/ jetzt erſt anfangen die Academias zu ſchimpffen/ wann man die
Mißbraͤuche/ die in dieſem oder jenem Stande vorgehen/ hervor
zeucht/ und beſchreibet/ ja auch davor Andere warnet/ ſo muͤſten alle
Prediger auff ihren Cantzeln Schimpffvoͤgel ſeyn/ die die Laſter ih-
rer Gemein publicè ſtraffen. Jch fordere noch einmal von dir Be-
weiß/ im Fall du ehrlich biſt.
Jhr zeiget aber endlich (3.) die Urſach/ und die Reden/ darinn
Herr Schuppius die Vniverſitaͤten geſchimpffet/ wann er ſeinem
Herrn Sohne raͤth/ nicht lang auff Academien zu bleiben. Du Eſel/
hat er nicht hinzu geſetzet/ wann du gute fundamenta in Theologia
und Philoſophia geleget/ alsdann begib dich an einen vornehmen
Fuͤrſtlichen oder Graͤflichen Hof/ und informiere ein paar junge
Herren/ auff die Art/ welche ich dir gezeiget habe. Was ligt dir nun
daran/ daß Herr Schuppius will/ daß ſein Sohn es alſo mache/ oder
hat er dich zu deſſen Vormunde/ oder Hofmeiſter beſtellet? Du un-
geſchliffener! haſtu auß dem Abyſſo deiner Philoſophiæ, derer du ein
Rabbi und Meiſter biſt/ nicht gelernet/ daß man ſich in frembde
Haͤndel nicht miſchen ſoll? Machet Herr Schuppius hiermit/ daß
man nicht auff Academiam ziehen/ oder darauff lang bleiben ſollen?
das iſt eine offenbare Luͤgen. Ziehe du wider hin mit deinem Adhæ-
renten/ und nimm ein Weib auff Academien/ mache Kinder auff die
Meſſe/ werde Pedel oder gar Stecken-Knecht darauff/ was gilts/ ob
Herr D. Schuppius es dir wehren werde/ oder wider dich ſchreiben.
Was bekuͤmmerſtu dich dann umb ſeines Sohns information. Jch
weiß aber/ daß bey dir eine ſolche verteuffelte Einbildung iſt/ daß
du gewiß davor halteſt/ du koͤnneſt wol eines Koͤniglichen Printzen
Hofmeiſter ſeyn. Gott aber ſey ewig gelobet/ daß er dich davor be-
huͤtet/ du wuͤrdeſt ein greulicher Ketzer geworden ſeyn. Ein Schmaͤh-
Vogel
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