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Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

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deß Antenors.

Doch hätte M. Schmiedt nur die Schmähewort außgelassen/
wenn er ja was schreiben wollen/ mit welchen er Antenorn zu erst
antastet/ wenn er schimpfflich spricht: Domine Doclor sein Con-
silium per Ironiam
nennet pulcrum institutum p. 70. item Jhn nen-
net ambitionis sorex. item Discursum elumbem nennet seinen Tra-
ctat p. 77. item
daß er alto supercilio verachte die Academien p. 79.
nennet seine Consilia absurdas persuasiones p. 80. item, daß sein
consilium methodus quam qui magni fecit ut cochlea podagrosum
cursum suum citissime absolvere poterit. p. 82. item Antenorn
zu-
schreibet inexcusabilem insolentiam pag. 84. item ihn nennet sin-
gulare genus portenti, Tantalum sitientem, Salamandram algen-
tem. Lamiam domi oculis captam, Eresichthonem inter delicias
pereuntem, pag. 85. Item
Jhm Stultitiam NB. beymisset p. 86.
spricht er soll sich schämen/ p. 88. Jhm schuld giebt/ er habe ein per-
niciosum errorem p. 80. &c.
so were ihm noch viel zu vergeben ge-
west/ und würde er sich nicht über Antenorn wie er thut/ zu beschwe-
ren haben/ allein so fängt er erst an zu schmähen/ wie hierauff Ante-
nor retorquiret,
siehet Schmiedt erst was er geschmiedet. Wil der
Welt Brillen verkauffen und antwortet abermal/ Es sey sein Ehr-
licher Name daran gelegen/ muste retorquiren. Hätte M. Schmidt
anfangs sein Schmähen gelassen/ was hette Antenor zu Hamburg
vom Schmiedt zu Dreßden gewust/ er würde ihm seine Reputation
nicht abgeschnitten/ oder in einer Information ihn turbiret haben.
Wer geschlagen wird und schlägt als denn wider/ der hat das jus re-
torsionis.
Jhr aber M. Schmiedt habt erst außgeschlagen/ und wolt
doch das Ius retorsionis für euch brauchen/ zwar da ihr auff deß Can-
toris
Ständgen zu Leipzig Ohrfeygen bekamt/ da hettet ihr das jus
retorsionis
gehabt/ aber hier nicht.

Pudeat Domine Magister vobis talia protulers.

6. M. Schmiedt verstehet die Politicam nicht. Zu verwundern
ists/ daß ihr euch vornehmer Fürsten und Herren/ Cantzler/ Hoff-
meister/ Hoff-Räthe/ Hoff-Prediger/ Informatores, welche vorneh-
me gelehrte Leute/ ja respective, die berühmtesten Doctores Theolo-
giae
und geschickte wolerfahrne und geübte Leute sind/ ohne allen
Unterscheid/ weil sie nicht auff Universitäten leben/ Lacunas oder
Mistpfützen zu nennen nit schämet/ p. 70. Jch meinte ihr weret nun
so lange in der Chur-Fürstl. Residens-Stadt Dreßden gewest/ daß
ihr zum wenigsten würdet gesehen oder gehöret haben/ was vor Leu-
te an Fürstl Höfen gefunden werden/ und wie es mit der Informa-
tion
Junger Printzen daher gehe: oder weil euch solches so dünne
deucht/ daß Jhr bey Hofe etwas lernen sollet/ da doch die Höfe
ein Wetzstein sind/ darauff der Menschen Verstand muß

geschlif-
D
deß Antenors.

Doch haͤtte M. Schmiedt nur die Schmaͤhewort außgelaſſen/
wenn er ja was ſchreiben wollen/ mit welchen er Antenorn zu erſt
antaſtet/ wenn er ſchimpfflich ſpricht: Domine Doclor ſein Con-
ſilium per Ironiam
nennet pulcrum inſtitutum p. 70. item Jhn nen-
net ambitionis ſorex. item Diſcurſum elumbem nennet ſeinen Tra-
ctat p. 77. item
daß er alto ſupercilio verachte die Academien p. 79.
nennet ſeine Conſilia abſurdas perſuaſiones p. 80. item, daß ſein
conſilium methodus quam qui magni fecit ut cochlea podagroſum
curſum ſuum citiſſimè abſolvere poterit. p. 82. item Antenorn
zu-
ſchreibet inexcuſabilem inſolentiam pag. 84. item ihn nennet ſin-
gulare genus portenti, Tantalum ſitientem, Salamandram algen-
tem. Lamiam domi oculis captam, Ereſichthonem inter delicias
pereuntem, pag. 85. Item
Jhm Stultitiam NB. beymiſſet p. 86.
ſpricht er ſoll ſich ſchaͤmen/ p. 88. Jhm ſchuld giebt/ er habe ein per-
nicioſum errorem p. 80. &c.
ſo were ihm noch viel zu vergeben ge-
weſt/ und wuͤrde er ſich nicht uͤber Antenorn wie er thut/ zu beſchwe-
ren haben/ allein ſo faͤngt er erſt an zu ſchmaͤhen/ wie hierauff Ante-
nor retorquiret,
ſiehet Schmiedt erſt was er geſchmiedet. Wil der
Welt Brillen verkauffen und antwortet abermal/ Es ſey ſein Ehr-
licher Name daran gelegen/ muſte retorquiren. Haͤtte M. Schmidt
anfangs ſein Schmaͤhen gelaſſen/ was hette Antenor zu Hamburg
vom Schmiedt zu Dreßden gewuſt/ er wuͤrde ihm ſeine Reputation
nicht abgeſchnitten/ oder in einer Information ihn turbiret haben.
Wer geſchlagen wird und ſchlaͤgt als denn wider/ der hat das jus re-
torſionis.
Jhr aber M. Schmiedt habt erſt außgeſchlagen/ und wolt
doch das Ius retorſionis fuͤr euch brauchen/ zwar da ihr auff deß Can-
toris
Staͤndgen zu Leipzig Ohrfeygen bekamt/ da hettet ihr das jus
retorſionis
gehabt/ aber hier nicht.

Pudeat Domine Magiſter vobis talia protulers.

6. M. Schmiedt verſtehet die Politicam nicht. Zu verwundern
iſts/ daß ihr euch vornehmer Fuͤrſten und Herren/ Cantzler/ Hoff-
meiſter/ Hoff-Raͤthe/ Hoff-Prediger/ Informatores, welche vorneh-
me gelehrte Leute/ ja reſpectivè, die beruͤhmteſten Doctores Theolo-
giæ
und geſchickte wolerfahrne und geuͤbte Leute ſind/ ohne allen
Unterſcheid/ weil ſie nicht auff Univerſitaͤten leben/ Lacunas oder
Miſtpfuͤtzen zu nennen nit ſchaͤmet/ p. 70. Jch meinte ihr weret nun
ſo lange in der Chur-Fuͤrſtl. Reſidens-Stadt Dreßden geweſt/ daß
ihr zum wenigſten wuͤrdet geſehen oder gehoͤret haben/ was vor Leu-
te an Fuͤrſtl Hoͤfen gefunden werden/ und wie es mit der Informa-
tion
Junger Printzen daher gehe: oder weil euch ſolches ſo duͤnne
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Zitationshilfe: Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/1083>, abgerufen am 25.11.2024.