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Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

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Von M. Faber.
Isti.
In. Funere. Collacrumarunt.
Et. Dignum. Praeceptori. Hoc. Posuerunt.
Monumentum.

Ein leichtfertiger Penal aber/ und sein M. Fabers Lands-
Mann hat diese Teutsche darzu gethan:

Hier ligt M. Faber der Schwartze/
Er sah auß bald wie eine Katze/
Umbs Maul war er glatt wie ein Aal/
Und tranck gar gerne kalte Schal.
Er war ein Sänger/ und kein Ochs/
Verstand sich wol auff AEqui vox.
Nun sage/ lieber Leser frey/
Ob das nicht immer Schade sey!

Diese Grabschrifft/ sagte Lagasso weiter/ sind mir gestern von
einem guten Freunde in das Hauß geschickt worden. Und ich halte
sie gar heimlich. Weil sie noch nicht in vieler Leute Händen sind.
Aber genug/ wir wollen nun weg gehen. Die Herren (und zeigte
auff mich und den Buchführer) werden unsern Discurs nicht ver-
rathen/ damit uns M. Faber nicht in die Haar komme? Gantz nit;
(sagte der Buchführer darauff) Mir aber werden die Herren auch
sämptlich Parol halten/ und mich deß verkaufften Pasquills wegen
in kein Unglück bringen.


An den Leser.

ALs diese beyde Studiosi auß dem Buch-Ladeu weg/
und ich den Buchführer gefraget/ wer sie gewesen wären/ da-
mit ich meine Ansager in dieser Sache hätte? gieng ich auch
wider nach meinem Loster. Allda warteten etliche meiner Herren
Landsleute auff mich/ welchen ich was ich gehöret/ alles zu erzehlen
anfieng. Es gefiel ihnen dieser Discurs nicht übel/ und darumb ba-
ten sie mich/ ich möchte doch diese Reden zu Papier bringen/ und
auffsetzen lassen/ dann es wäre ja unrecht und falsch/ daß sich Herr
M. Schmid wider den vornehmen Mann auffwürffe. Jch hab mich
darzu überreden lassen. Herr M. Schmid dörffte mir deßwegen wol

in die
B v
Von M. Faber.
Isti.
In. Funere. Collacrumarunt.
Et. Dignum. Præceptori. Hoc. Posuerunt.
Monumentum.

Ein leichtfertiger Penal aber/ und ſein M. Fabers Lands-
Mann hat dieſe Teutſche darzu gethan:

Hier ligt M. Faber der Schwartze/
Er ſah auß bald wie eine Katze/
Umbs Maul war er glatt wie ein Aal/
Und tranck gar gerne kalte Schal.
Er war ein Saͤnger/ und kein Ochs/
Verſtand ſich wol auff Æqui vox.
Nun ſage/ lieber Leſer frey/
Ob das nicht immer Schade ſey!

Dieſe Grabſchrifft/ ſagte Lagaſſo weiter/ ſind mir geſtern von
einem guten Freunde in das Hauß geſchickt worden. Und ich halte
ſie gar heimlich. Weil ſie noch nicht in vieler Leute Haͤnden ſind.
Aber genug/ wir wollen nun weg gehen. Die Herren (und zeigte
auff mich und den Buchfuͤhrer) werden unſern Diſcurs nicht ver-
rathen/ damit uns M. Faber nicht in die Haar komme? Gantz nit;
(ſagte der Buchfuͤhrer darauff) Mir aber werden die Herren auch
ſaͤmptlich Parol halten/ und mich deß verkaufften Pasquills wegen
in kein Ungluͤck bringen.


An den Leſer.

ALs dieſe beyde Studioſi auß dem Buch-Ladeu weg/
und ich den Buchfuͤhrer gefraget/ wer ſie geweſen waͤren/ da-
mit ich meine Anſager in dieſer Sache haͤtte? gieng ich auch
wider nach meinem Loſter. Allda warteten etliche meiner Herren
Landsleute auff mich/ welchen ich was ich gehoͤret/ alles zu erzehlen
anfieng. Es gefiel ihnen dieſer Diſcurs nicht uͤbel/ und darumb ba-
ten ſie mich/ ich moͤchte doch dieſe Reden zu Papier bringen/ und
auffſetzen laſſen/ dann es waͤre ja unrecht und falſch/ daß ſich Herr
M. Schmid wider den vornehmen Mann auffwuͤrffe. Jch hab mich
darzu uͤberreden laſſen. Herꝛ M. Schmid doͤrffte mir deßwegen wol

in die
B v
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[25/1059] Von M. Faber. Isti. In. Funere. Collacrumarunt. Et. Dignum. Præceptori. Hoc. Posuerunt. Monumentum. Ein leichtfertiger Penal aber/ und ſein M. Fabers Lands- Mann hat dieſe Teutſche darzu gethan: Hier ligt M. Faber der Schwartze/ Er ſah auß bald wie eine Katze/ Umbs Maul war er glatt wie ein Aal/ Und tranck gar gerne kalte Schal. Er war ein Saͤnger/ und kein Ochs/ Verſtand ſich wol auff Æqui vox. Nun ſage/ lieber Leſer frey/ Ob das nicht immer Schade ſey! Dieſe Grabſchrifft/ ſagte Lagaſſo weiter/ ſind mir geſtern von einem guten Freunde in das Hauß geſchickt worden. Und ich halte ſie gar heimlich. Weil ſie noch nicht in vieler Leute Haͤnden ſind. Aber genug/ wir wollen nun weg gehen. Die Herren (und zeigte auff mich und den Buchfuͤhrer) werden unſern Diſcurs nicht ver- rathen/ damit uns M. Faber nicht in die Haar komme? Gantz nit; (ſagte der Buchfuͤhrer darauff) Mir aber werden die Herren auch ſaͤmptlich Parol halten/ und mich deß verkaufften Pasquills wegen in kein Ungluͤck bringen. An den Leſer. ALs dieſe beyde Studioſi auß dem Buch-Ladeu weg/ und ich den Buchfuͤhrer gefraget/ wer ſie geweſen waͤren/ da- mit ich meine Anſager in dieſer Sache haͤtte? gieng ich auch wider nach meinem Loſter. Allda warteten etliche meiner Herren Landsleute auff mich/ welchen ich was ich gehoͤret/ alles zu erzehlen anfieng. Es gefiel ihnen dieſer Diſcurs nicht uͤbel/ und darumb ba- ten ſie mich/ ich moͤchte doch dieſe Reden zu Papier bringen/ und auffſetzen laſſen/ dann es waͤre ja unrecht und falſch/ daß ſich Herr M. Schmid wider den vornehmen Mann auffwuͤrffe. Jch hab mich darzu uͤberreden laſſen. Herꝛ M. Schmid doͤrffte mir deßwegen wol in die B v

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Zitationshilfe: Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/1059>, abgerufen am 25.11.2024.