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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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nur durch Hohlwege hinein gelangen. Wenn
ich auch nicht gewußt hätte, daß dies Städt-
chen besonders Tuchweberey treibt, so hätte
ich es aus einem ansehnlichen Leichenzuge ge-
schlossen, dessen Mitglieder sämmtlich die blaß-
gelbe Farbe hatten, welche die Fabrikanten
dieser Art vor vielen andern auszeichnet. Das
Innere dieses Städtchens ist ganz sauber.

Von Oederan bis Chemnitz (2 M.) führt
die Straße zuerst wieder durch einen Hohl-
weg hinauf und läuft sodann einen beträchtli-
chen Berg hinunter, von welchem herab man
mehrere enge und weite Aussichten in schwarz-
behölzte Thäler und über dergleichen Anhöhen
genießt. Sodann gelangt man wieder in eine
Niederung, an deren Seite sich ein Thal er-
öffnet, das nach und nach alle die Schönhei-
ten zeigt, die man nur von einem angenehmen
Thale erwarten kann. Die Nordseite ist mit
schwarzen pyramidalischen Steintannen besetzt;
die Südseite mit Fichten und Kiefern. Den
Raum dazwischen nehmen theils Dorfschaften,

nur durch Hohlwege hinein gelangen. Wenn
ich auch nicht gewußt haͤtte, daß dies Staͤdt-
chen beſonders Tuchweberey treibt, ſo haͤtte
ich es aus einem anſehnlichen Leichenzuge ge-
ſchloſſen, deſſen Mitglieder ſaͤmmtlich die blaß-
gelbe Farbe hatten, welche die Fabrikanten
dieſer Art vor vielen andern auszeichnet. Das
Innere dieſes Staͤdtchens iſt ganz ſauber.

Von Oederan bis Chemnitz (2 M.) fuͤhrt
die Straße zuerſt wieder durch einen Hohl-
weg hinauf und laͤuft ſodann einen betraͤchtli-
chen Berg hinunter, von welchem herab man
mehrere enge und weite Ausſichten in ſchwarz-
behoͤlzte Thaͤler und uͤber dergleichen Anhoͤhen
genießt. Sodann gelangt man wieder in eine
Niederung, an deren Seite ſich ein Thal er-
oͤffnet, das nach und nach alle die Schoͤnhei-
ten zeigt, die man nur von einem angenehmen
Thale erwarten kann. Die Nordſeite iſt mit
ſchwarzen pyramidaliſchen Steintannen beſetzt;
die Suͤdſeite mit Fichten und Kiefern. Den
Raum dazwiſchen nehmen theils Dorfſchaften,

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[40/0048] nur durch Hohlwege hinein gelangen. Wenn ich auch nicht gewußt haͤtte, daß dies Staͤdt- chen beſonders Tuchweberey treibt, ſo haͤtte ich es aus einem anſehnlichen Leichenzuge ge- ſchloſſen, deſſen Mitglieder ſaͤmmtlich die blaß- gelbe Farbe hatten, welche die Fabrikanten dieſer Art vor vielen andern auszeichnet. Das Innere dieſes Staͤdtchens iſt ganz ſauber. Von Oederan bis Chemnitz (2 M.) fuͤhrt die Straße zuerſt wieder durch einen Hohl- weg hinauf und laͤuft ſodann einen betraͤchtli- chen Berg hinunter, von welchem herab man mehrere enge und weite Ausſichten in ſchwarz- behoͤlzte Thaͤler und uͤber dergleichen Anhoͤhen genießt. Sodann gelangt man wieder in eine Niederung, an deren Seite ſich ein Thal er- oͤffnet, das nach und nach alle die Schoͤnhei- ten zeigt, die man nur von einem angenehmen Thale erwarten kann. Die Nordſeite iſt mit ſchwarzen pyramidaliſchen Steintannen beſetzt; die Suͤdſeite mit Fichten und Kiefern. Den Raum dazwiſchen nehmen theils Dorfſchaften,

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/48>, abgerufen am 24.11.2024.