und der unaufhörliche Zug von Menschen und Wagen, der nach dem Augarten, nach dem Prater, in die Hauptstraße der Leopoldstadt hinaus und von dort herein schießt, geben dem Standpunkt auf der Bastey des rothen Thurms auch viel Mannichfaltigkeit. Zwischen dem Theresien- und Stubenthor erhebt sich das Lokale der Landstraße, und nun laufen, von dem Invalidenpallaste an, Kirchen, Hos- pitäler, Palläste und stattliche Bürgerhäuser, eins über das andre hervorragend, um die drey übrigen Seiten von Wien herum und bilden jenes prächtige Amphitheater. Dem Au- ge bieten sich nach und nach Belvedere, des großen Eugens ehemaliger Pallast und Gar- ten, jetzt der Verwahrungsort der kostbaren Kaiserlichen Gemäldegallerie; das große Klo- ster der Salesianerinnen, nebst Kirche und Dom; der Schwarzenbergische Pal- last und der Tempel des heil. Karl Bor- romäus, das prächtigste gottesdienstliche Ge- bäude in Wien, beyde von Bernhard Fi-
und der unaufhoͤrliche Zug von Menſchen und Wagen, der nach dem Augarten, nach dem Prater, in die Hauptſtraße der Leopoldſtadt hinaus und von dort herein ſchießt, geben dem Standpunkt auf der Baſtey des rothen Thurms auch viel Mannichfaltigkeit. Zwiſchen dem Thereſien- und Stubenthor erhebt ſich das Lokale der Landſtraße, und nun laufen, von dem Invalidenpallaſte an, Kirchen, Hoſ- pitaͤler, Pallaͤſte und ſtattliche Buͤrgerhaͤuſer, eins uͤber das andre hervorragend, um die drey uͤbrigen Seiten von Wien herum und bilden jenes praͤchtige Amphitheater. Dem Au- ge bieten ſich nach und nach Belvedere, des großen Eugens ehemaliger Pallaſt und Gar- ten, jetzt der Verwahrungsort der koſtbaren Kaiſerlichen Gemaͤldegallerie; das große Klo- ſter der Saleſianerinnen, nebſt Kirche und Dom; der Schwarzenbergiſche Pal- laſt und der Tempel des heil. Karl Bor- romaͤus, das praͤchtigſte gottesdienſtliche Ge- baͤude in Wien, beyde von Bernhard Fi-
<TEI><text><body><div><floatingText><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0431"n="159"/>
und der unaufhoͤrliche Zug von Menſchen und<lb/>
Wagen, der nach dem Augarten, nach dem<lb/>
Prater, in die Hauptſtraße der Leopoldſtadt<lb/>
hinaus und von dort herein ſchießt, geben<lb/>
dem Standpunkt auf der Baſtey des rothen<lb/>
Thurms auch viel Mannichfaltigkeit. Zwiſchen<lb/>
dem Thereſien- und Stubenthor erhebt ſich<lb/>
das Lokale der <hirendition="#g">Landſtraße</hi>, und nun laufen,<lb/>
von dem Invalidenpallaſte an, Kirchen, Hoſ-<lb/>
pitaͤler, Pallaͤſte und ſtattliche Buͤrgerhaͤuſer,<lb/>
eins uͤber das andre hervorragend, um die<lb/>
drey uͤbrigen Seiten von Wien herum und<lb/>
bilden jenes praͤchtige Amphitheater. Dem Au-<lb/>
ge bieten ſich nach und nach <hirendition="#g">Belvedere</hi>, des<lb/>
großen Eugens ehemaliger Pallaſt und Gar-<lb/>
ten, jetzt der Verwahrungsort der koſtbaren<lb/>
Kaiſerlichen Gemaͤldegallerie; das große <hirendition="#g">Klo-<lb/>ſter der Saleſianerinnen</hi>, nebſt Kirche<lb/>
und Dom; der <hirendition="#g">Schwarzenbergiſche Pal-<lb/>
laſt</hi> und der <hirendition="#g">Tempel des heil. Karl Bor-<lb/>
romaͤus</hi>, das praͤchtigſte gottesdienſtliche Ge-<lb/>
baͤude in Wien, beyde von <hirendition="#g">Bernhard Fi-<lb/></hi></p></div></body></floatingText></div></body></text></TEI>
[159/0431]
und der unaufhoͤrliche Zug von Menſchen und
Wagen, der nach dem Augarten, nach dem
Prater, in die Hauptſtraße der Leopoldſtadt
hinaus und von dort herein ſchießt, geben
dem Standpunkt auf der Baſtey des rothen
Thurms auch viel Mannichfaltigkeit. Zwiſchen
dem Thereſien- und Stubenthor erhebt ſich
das Lokale der Landſtraße, und nun laufen,
von dem Invalidenpallaſte an, Kirchen, Hoſ-
pitaͤler, Pallaͤſte und ſtattliche Buͤrgerhaͤuſer,
eins uͤber das andre hervorragend, um die
drey uͤbrigen Seiten von Wien herum und
bilden jenes praͤchtige Amphitheater. Dem Au-
ge bieten ſich nach und nach Belvedere, des
großen Eugens ehemaliger Pallaſt und Gar-
ten, jetzt der Verwahrungsort der koſtbaren
Kaiſerlichen Gemaͤldegallerie; das große Klo-
ſter der Saleſianerinnen, nebſt Kirche
und Dom; der Schwarzenbergiſche Pal-
laſt und der Tempel des heil. Karl Bor-
romaͤus, das praͤchtigſte gottesdienſtliche Ge-
baͤude in Wien, beyde von Bernhard Fi-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/431>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.