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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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nahm uns sämmtlich auf, und unsere Knap-
pen fuhren uns, im strengsten Trabe, durch
einen schönen abhängigen Stollen, der zum
Theil in weißen Marmor gehauen war, wie-
der an den lichten Tag. Unsre Kleidungsstücke
fanden wir auf einer nahe gelegenen Säge-
mühle wieder. Hier fanden wir uns auch mit
unserm gefälligen Bergmeister und seinen Knap-
pen ab.

Wir stiegen wieder nach der Stadt hinun-
ter, und besahen dort die Kothen, worin das
Salz gesotten wird. Es sind nur vier Pfan-
nen in Thätigkeit, aber sie liefern jährlich ge-
gen dreymal hundert tausend Centner Salz,
und man verbraucht dazu mehr, als dreyßig
tausend Klafter Brennholz. Merkwürdig ist
noch die Sägemühle an der Salza, in welcher
die Salztonnen, die man zur Verschickung des
Salzes braucht, verfertiget werden.

Ich nahm endlich von meiner kleinen Ge-
sellschaft, die in Hallein bey ihren Verwand-
ten blieb, Abschied, und fuhr nach der Stadt

nahm uns ſaͤmmtlich auf, und unſere Knap-
pen fuhren uns, im ſtrengſten Trabe, durch
einen ſchoͤnen abhaͤngigen Stollen, der zum
Theil in weißen Marmor gehauen war, wie-
der an den lichten Tag. Unſre Kleidungsſtuͤcke
fanden wir auf einer nahe gelegenen Saͤge-
muͤhle wieder. Hier fanden wir uns auch mit
unſerm gefaͤlligen Bergmeiſter und ſeinen Knap-
pen ab.

Wir ſtiegen wieder nach der Stadt hinun-
ter, und beſahen dort die Kothen, worin das
Salz geſotten wird. Es ſind nur vier Pfan-
nen in Thaͤtigkeit, aber ſie liefern jaͤhrlich ge-
gen dreymal hundert tauſend Centner Salz,
und man verbraucht dazu mehr, als dreyßig
tauſend Klafter Brennholz. Merkwuͤrdig iſt
noch die Saͤgemuͤhle an der Salza, in welcher
die Salztonnen, die man zur Verſchickung des
Salzes braucht, verfertiget werden.

Ich nahm endlich von meiner kleinen Ge-
ſellſchaft, die in Hallein bey ihren Verwand-
ten blieb, Abſchied, und fuhr nach der Stadt

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[118/0390] nahm uns ſaͤmmtlich auf, und unſere Knap- pen fuhren uns, im ſtrengſten Trabe, durch einen ſchoͤnen abhaͤngigen Stollen, der zum Theil in weißen Marmor gehauen war, wie- der an den lichten Tag. Unſre Kleidungsſtuͤcke fanden wir auf einer nahe gelegenen Saͤge- muͤhle wieder. Hier fanden wir uns auch mit unſerm gefaͤlligen Bergmeiſter und ſeinen Knap- pen ab. Wir ſtiegen wieder nach der Stadt hinun- ter, und beſahen dort die Kothen, worin das Salz geſotten wird. Es ſind nur vier Pfan- nen in Thaͤtigkeit, aber ſie liefern jaͤhrlich ge- gen dreymal hundert tauſend Centner Salz, und man verbraucht dazu mehr, als dreyßig tauſend Klafter Brennholz. Merkwuͤrdig iſt noch die Saͤgemuͤhle an der Salza, in welcher die Salztonnen, die man zur Verſchickung des Salzes braucht, verfertiget werden. Ich nahm endlich von meiner kleinen Ge- ſellſchaft, die in Hallein bey ihren Verwand- ten blieb, Abſchied, und fuhr nach der Stadt

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/390>, abgerufen am 24.11.2024.