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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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B. Opern und Komödien, giebt es in Salz-
burg nicht. Nur von Zeit zu Zeit kommen
etwa Englische Bereuter, denen die Som-
merreitschule
, und fahrende Schauspieler,
denen das sogenannte Ballhaus eingeräumt
wird, hieher. Die Spatziergänge außerhalb
der Stadt, die zum Theil so schön sind, daß
andre Städte sie mit Gold aufwiegen würden,
werden nur von den mittlern und geringern
Klassen (von letztern nur an Sonn- und Fest-
tagen) besucht; die andern innerhalb der Stadt,
wie die Brücke, und der Garten von Mira-
belle, fassen nur eine kleine Menschenzahl und
der Mönchberg, der alle Eigenschaften eines
angenehmen Spatzierganges hat, wird unge-
bührlich vernachläßiget. Eine Ursache von der
Leerheit der Spatziergänge ist wohl mit die,
daß viele Beamten- und Bürgerfamilien ihre
übrige Zeit auf den Sommersitzen, in den Hö-
fen und Gärten, die sie um Salzburg besitzen,
zubringen, und daß der Fürst mit einem Theile
seines Hofstaats auf einem seiner Lustschlösser,

B. Opern und Komoͤdien, giebt es in Salz-
burg nicht. Nur von Zeit zu Zeit kommen
etwa Engliſche Bereuter, denen die Som-
merreitſchule
, und fahrende Schauſpieler,
denen das ſogenannte Ballhaus eingeraͤumt
wird, hieher. Die Spatziergaͤnge außerhalb
der Stadt, die zum Theil ſo ſchoͤn ſind, daß
andre Staͤdte ſie mit Gold aufwiegen wuͤrden,
werden nur von den mittlern und geringern
Klaſſen (von letztern nur an Sonn- und Feſt-
tagen) beſucht; die andern innerhalb der Stadt,
wie die Bruͤcke, und der Garten von Mira-
belle, faſſen nur eine kleine Menſchenzahl und
der Moͤnchberg, der alle Eigenſchaften eines
angenehmen Spatzierganges hat, wird unge-
buͤhrlich vernachlaͤßiget. Eine Urſache von der
Leerheit der Spatziergaͤnge iſt wohl mit die,
daß viele Beamten- und Buͤrgerfamilien ihre
uͤbrige Zeit auf den Sommerſitzen, in den Hoͤ-
fen und Gaͤrten, die ſie um Salzburg beſitzen,
zubringen, und daß der Fuͤrſt mit einem Theile
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[92/0364] B. Opern und Komoͤdien, giebt es in Salz- burg nicht. Nur von Zeit zu Zeit kommen etwa Engliſche Bereuter, denen die Som- merreitſchule, und fahrende Schauſpieler, denen das ſogenannte Ballhaus eingeraͤumt wird, hieher. Die Spatziergaͤnge außerhalb der Stadt, die zum Theil ſo ſchoͤn ſind, daß andre Staͤdte ſie mit Gold aufwiegen wuͤrden, werden nur von den mittlern und geringern Klaſſen (von letztern nur an Sonn- und Feſt- tagen) beſucht; die andern innerhalb der Stadt, wie die Bruͤcke, und der Garten von Mira- belle, faſſen nur eine kleine Menſchenzahl und der Moͤnchberg, der alle Eigenſchaften eines angenehmen Spatzierganges hat, wird unge- buͤhrlich vernachlaͤßiget. Eine Urſache von der Leerheit der Spatziergaͤnge iſt wohl mit die, daß viele Beamten- und Buͤrgerfamilien ihre uͤbrige Zeit auf den Sommerſitzen, in den Hoͤ- fen und Gaͤrten, die ſie um Salzburg beſitzen, zubringen, und daß der Fuͤrſt mit einem Theile ſeines Hofſtaats auf einem ſeiner Luſtſchloͤſſer,

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/364>, abgerufen am 24.11.2024.