sieht man eine Uhr von Sarton, aus ver- goldeter Bronze und Alabaster zusammen gesetzt, nebst ähnlichen Vasen und Girandolen, und den Bildnissen Voltaire's und Rousseau's. Eine gleiche Uhr von demselben Meister steht auf einem andern Tische. An einer Wand hängt das Bildniß des Erzbischofs Harrach, dem die Residenz viel und beträchtliche Verbesserun- gen zu danken hat. Aus diesem Kabinet führt eine Thür links in das hochfürstliche Schlaf- zimmer, und eine andre rechts in das Bibli- othek, und Schatull-Gemach; letzteres ist mit geschnitzten Wandverzierungen aus Holz, nach dem Geschmack älterer Zeiten, bekleidet; hat übrigens eine kleine Sammlung schöner Ge- mälde, einen Kamin von schwarzem Mar- mor und eine, mit einem Sopha verkleidete, Thür, die in das Schlafzimmer führt. Dieses ist ganz mit rothem Damast ausgeschlagen; die Vorhänge der Fenster und des Bettes sind von demselben Damast. Ein horizontales, lan- ges Barometer befindet sich unmittelbar über
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ſieht man eine Uhr von Sarton, aus ver- goldeter Bronze und Alabaſter zuſammen geſetzt, nebſt aͤhnlichen Vaſen und Girandolen, und den Bildniſſen Voltaire's und Rouſſeau's. Eine gleiche Uhr von demſelben Meiſter ſteht auf einem andern Tiſche. An einer Wand haͤngt das Bildniß des Erzbiſchofs Harrach, dem die Reſidenz viel und betraͤchtliche Verbeſſerun- gen zu danken hat. Aus dieſem Kabinet fuͤhrt eine Thuͤr links in das hochfuͤrſtliche Schlaf- zimmer, und eine andre rechts in das Bibli- othek, und Schatull-Gemach; letzteres iſt mit geſchnitzten Wandverzierungen aus Holz, nach dem Geſchmack aͤlterer Zeiten, bekleidet; hat uͤbrigens eine kleine Sammlung ſchoͤner Ge- maͤlde, einen Kamin von ſchwarzem Mar- mor und eine, mit einem Sopha verkleidete, Thuͤr, die in das Schlafzimmer fuͤhrt. Dieſes iſt ganz mit rothem Damaſt ausgeſchlagen; die Vorhaͤnge der Fenſter und des Bettes ſind von demſelben Damaſt. Ein horizontales, lan- ges Barometer befindet ſich unmittelbar uͤber
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ſieht man eine Uhr von Sarton, aus ver-
goldeter Bronze und Alabaſter zuſammen geſetzt,
nebſt aͤhnlichen Vaſen und Girandolen, und
den Bildniſſen Voltaire's und Rouſſeau's. Eine
gleiche Uhr von demſelben Meiſter ſteht auf
einem andern Tiſche. An einer Wand haͤngt
das Bildniß des Erzbiſchofs Harrach, dem
die Reſidenz viel und betraͤchtliche Verbeſſerun-
gen zu danken hat. Aus dieſem Kabinet fuͤhrt
eine Thuͤr links in das hochfuͤrſtliche Schlaf-
zimmer, und eine andre rechts in das Bibli-
othek, und Schatull-Gemach; letzteres iſt mit
geſchnitzten Wandverzierungen aus Holz, nach
dem Geſchmack aͤlterer Zeiten, bekleidet; hat
uͤbrigens eine kleine Sammlung ſchoͤner Ge-
maͤlde, einen Kamin von ſchwarzem Mar-
mor und eine, mit einem Sopha verkleidete,
Thuͤr, die in das Schlafzimmer fuͤhrt. Dieſes
iſt ganz mit rothem Damaſt ausgeſchlagen; die
Vorhaͤnge der Fenſter und des Bettes ſind
von demſelben Damaſt. Ein horizontales, lan-
ges Barometer befindet ſich unmittelbar uͤber
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/323>, abgerufen am 25.11.2024.
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