sich mir Führer an, die mir die Merkwürdig- keiten des Ortes zeigen wollten. Gern hätte ich zuerst die Höhe der Festung erstiegen, um mir das Schauspiel der herrlichen umliegenden Gegend zu verschaffen; aber ich konnte nicht dafür, daß ein Mann in Officiersuniform, die Dinge, die er zu zeigen hatte, für die merk- würdigsten in und auf der Festung hielt und mich auf eine dringend-höfliche Weise einlud, zuerst mit ihm zu gehen. Er führte mich also in das Zeughaus und zeigte mir, mit vielen Worten und großem Feuer, allerley metallene Kanonen, vom kleinsten bis zum größesten Maße, drey oder vier lederne und hölzerne Stücke, Kugeln für Mörser und Kanonen al- ler Art, Gewehre aus der Türkey, aus Spa- nien und aus Frankreich, mit Gold und Sil- ber reich, aber geschmacklos genug beschnörkelt; und endlich ritterliche Waffen in Menge, von der Lanze an bis zum Panzerhemde. Er hielt sich bey dem allen ermüdend lange auf, und obgleich ich, so bescheiden ich konnte, mehr als
ſich mir Fuͤhrer an, die mir die Merkwuͤrdig- keiten des Ortes zeigen wollten. Gern haͤtte ich zuerſt die Hoͤhe der Feſtung erſtiegen, um mir das Schauſpiel der herrlichen umliegenden Gegend zu verſchaffen; aber ich konnte nicht dafuͤr, daß ein Mann in Officiersuniform, die Dinge, die er zu zeigen hatte, fuͤr die merk- wuͤrdigſten in und auf der Feſtung hielt und mich auf eine dringend-hoͤfliche Weiſe einlud, zuerſt mit ihm zu gehen. Er fuͤhrte mich alſo in das Zeughaus und zeigte mir, mit vielen Worten und großem Feuer, allerley metallene Kanonen, vom kleinſten bis zum groͤßeſten Maße, drey oder vier lederne und hoͤlzerne Stuͤcke, Kugeln fuͤr Moͤrſer und Kanonen al- ler Art, Gewehre aus der Tuͤrkey, aus Spa- nien und aus Frankreich, mit Gold und Sil- ber reich, aber geſchmacklos genug beſchnoͤrkelt; und endlich ritterliche Waffen in Menge, von der Lanze an bis zum Panzerhemde. Er hielt ſich bey dem allen ermuͤdend lange auf, und obgleich ich, ſo beſcheiden ich konnte, mehr als
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ſich mir Fuͤhrer an, die mir die Merkwuͤrdig-
keiten des Ortes zeigen wollten. Gern haͤtte
ich zuerſt die Hoͤhe der Feſtung erſtiegen, um
mir das Schauſpiel der herrlichen umliegenden
Gegend zu verſchaffen; aber ich konnte nicht
dafuͤr, daß ein Mann in Officiersuniform, die
Dinge, die er zu zeigen hatte, fuͤr die merk-
wuͤrdigſten in und auf der Feſtung hielt und
mich auf eine dringend-hoͤfliche Weiſe einlud,
zuerſt mit ihm zu gehen. Er fuͤhrte mich alſo
in das Zeughaus und zeigte mir, mit vielen
Worten und großem Feuer, allerley metallene
Kanonen, vom kleinſten bis zum groͤßeſten
Maße, drey oder vier lederne und hoͤlzerne
Stuͤcke, Kugeln fuͤr Moͤrſer und Kanonen al-
ler Art, Gewehre aus der Tuͤrkey, aus Spa-
nien und aus Frankreich, mit Gold und Sil-
ber reich, aber geſchmacklos genug beſchnoͤrkelt;
und endlich ritterliche Waffen in Menge, von
der Lanze an bis zum Panzerhemde. Er hielt
ſich bey dem allen ermuͤdend lange auf, und
obgleich ich, ſo beſcheiden ich konnte, mehr als
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/279>, abgerufen am 22.11.2024.
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