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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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Vorrath, der 1050 Stück stark geworden war,
vor kurzem nach der Residenz, wo er ihm und
noch vielen andern schon in München vorhan-
denen Stücken eine eigene Galerie erbauet hat.
Diese umschließt in einer Länge von 800 Fuß
die eine Seite des Hofgartens, verschönert
diesen zu ebener Erde durch einen bedeckten
Gang, der auf Säulen ruhet und die Thaten
des Herkules in 8 Figuren dargestellt, ein-
schließt, und enthält im ersten Geschosse die
ganze erwähnte Gemäldesammlung, die Frem-
den und Einheimischen zur Ansicht und Künst-
lern zur Uebung und Bildung offen stehet.

Der Vorrath von Kunstwerken, der sich
in dieser Galerie, in der Residenz, in den
Kirchen und in Privatsammlungen findet, so
wie die mannigfache Beschäftigung, die hier
den Künsten bey Erbauung und Verzierung
der Kirchen, Palläste und öffentlichen Gebäu-
de von jeher geboten wurde, hat eine Menge
von einheimischen Künstlern aller Art hier her-
vorgebracht und eben so viel, die aus der

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Vorrath, der 1050 Stuͤck ſtark geworden war,
vor kurzem nach der Reſidenz, wo er ihm und
noch vielen andern ſchon in Muͤnchen vorhan-
denen Stuͤcken eine eigene Galerie erbauet hat.
Dieſe umſchließt in einer Laͤnge von 800 Fuß
die eine Seite des Hofgartens, verſchoͤnert
dieſen zu ebener Erde durch einen bedeckten
Gang, der auf Saͤulen ruhet und die Thaten
des Herkules in 8 Figuren dargeſtellt, ein-
ſchließt, und enthaͤlt im erſten Geſchoſſe die
ganze erwaͤhnte Gemaͤldeſammlung, die Frem-
den und Einheimiſchen zur Anſicht und Kuͤnſt-
lern zur Uebung und Bildung offen ſtehet.

Der Vorrath von Kunſtwerken, der ſich
in dieſer Galerie, in der Reſidenz, in den
Kirchen und in Privatſammlungen findet, ſo
wie die mannigfache Beſchaͤftigung, die hier
den Kuͤnſten bey Erbauung und Verzierung
der Kirchen, Pallaͤſte und oͤffentlichen Gebaͤu-
de von jeher geboten wurde, hat eine Menge
von einheimiſchen Kuͤnſtlern aller Art hier her-
vorgebracht und eben ſo viel, die aus der

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[227/0235] Vorrath, der 1050 Stuͤck ſtark geworden war, vor kurzem nach der Reſidenz, wo er ihm und noch vielen andern ſchon in Muͤnchen vorhan- denen Stuͤcken eine eigene Galerie erbauet hat. Dieſe umſchließt in einer Laͤnge von 800 Fuß die eine Seite des Hofgartens, verſchoͤnert dieſen zu ebener Erde durch einen bedeckten Gang, der auf Saͤulen ruhet und die Thaten des Herkules in 8 Figuren dargeſtellt, ein- ſchließt, und enthaͤlt im erſten Geſchoſſe die ganze erwaͤhnte Gemaͤldeſammlung, die Frem- den und Einheimiſchen zur Anſicht und Kuͤnſt- lern zur Uebung und Bildung offen ſtehet. Der Vorrath von Kunſtwerken, der ſich in dieſer Galerie, in der Reſidenz, in den Kirchen und in Privatſammlungen findet, ſo wie die mannigfache Beſchaͤftigung, die hier den Kuͤnſten bey Erbauung und Verzierung der Kirchen, Pallaͤſte und oͤffentlichen Gebaͤu- de von jeher geboten wurde, hat eine Menge von einheimiſchen Kuͤnſtlern aller Art hier her- vorgebracht und eben ſo viel, die aus der P 2

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/235>, abgerufen am 22.11.2024.