den sich Gemälde aus der weltlichen und geist- lichen Geschichte von Vincentino, die we- nigstens an die Manier größerer Meister er- innern. Die Gegenstände derselben sind sämmt- lich heroisch, wie man es nennt, und sollen Bewunderung und große Empfindungen erre- gen. Dies bezwecken die Künstler gewöhnlich durch eine Judith, die einem armen, von Wohllust, Wein und Schlaf trunkenen Mann den Hals abschneidet; durch einen kleinen David, der dem großen Goliath mit ei- nem gewaltigen Schwert den Kopf abhauet, wenn er todt ist; durch eine Penthesilea, die sich der große Achill nicht schämt, umzu- bringen; durch eine Tomtris, die das Haupt des Cyrus in ein Gefäß voll Blut taucht und einen witzigen Einfall dabey sagt; durch eine Lukretia, welche die Brutalität eines Andern an sich selbst mit dem Tode bestraft u. s. w.; wenigstens haben sie diesen Kaiser- saal mit diesen und andern ähnlichen Gegen-
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den ſich Gemaͤlde aus der weltlichen und geiſt- lichen Geſchichte von Vincentino, die we- nigſtens an die Manier groͤßerer Meiſter er- innern. Die Gegenſtaͤnde derſelben ſind ſaͤmmt- lich heroiſch, wie man es nennt, und ſollen Bewunderung und große Empfindungen erre- gen. Dies bezwecken die Kuͤnſtler gewoͤhnlich durch eine Judith, die einem armen, von Wohlluſt, Wein und Schlaf trunkenen Mann den Hals abſchneidet; durch einen kleinen David, der dem großen Goliath mit ei- nem gewaltigen Schwert den Kopf abhauet, wenn er todt iſt; durch eine Pentheſilea, die ſich der große Achill nicht ſchaͤmt, umzu- bringen; durch eine Tomtris, die das Haupt des Cyrus in ein Gefaͤß voll Blut taucht und einen witzigen Einfall dabey ſagt; durch eine Lukretia, welche die Brutalitaͤt eines Andern an ſich ſelbſt mit dem Tode beſtraft u. ſ. w.; wenigſtens haben ſie dieſen Kaiſer- ſaal mit dieſen und andern aͤhnlichen Gegen-
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den ſich Gemaͤlde aus der weltlichen und geiſt-
lichen Geſchichte von Vincentino, die we-
nigſtens an die Manier groͤßerer Meiſter er-
innern. Die Gegenſtaͤnde derſelben ſind ſaͤmmt-
lich heroiſch, wie man es nennt, und ſollen
Bewunderung und große Empfindungen erre-
gen. Dies bezwecken die Kuͤnſtler gewoͤhnlich
durch eine Judith, die einem armen, von
Wohlluſt, Wein und Schlaf trunkenen Mann
den Hals abſchneidet; durch einen kleinen
David, der dem großen Goliath mit ei-
nem gewaltigen Schwert den Kopf abhauet,
wenn er todt iſt; durch eine Pentheſilea,
die ſich der große Achill nicht ſchaͤmt, umzu-
bringen; durch eine Tomtris, die das Haupt
des Cyrus in ein Gefaͤß voll Blut taucht
und einen witzigen Einfall dabey ſagt; durch
eine Lukretia, welche die Brutalitaͤt eines
Andern an ſich ſelbſt mit dem Tode beſtraft
u. ſ. w.; wenigſtens haben ſie dieſen Kaiſer-
ſaal mit dieſen und andern aͤhnlichen Gegen-
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/219>, abgerufen am 22.11.2024.
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