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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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gegen den katholischen Glauben und gegen die
sogenannte Kirche, oder vielmehr gegen die
Priester, zeigten; nach den Reisen, die zwey
oder drey von ihnen thaten; nach diesen Um-
ständen kann man schließen, was, wieviel, wie
prächtig und in welchem Geschmacke der Vor-
rath merkwürdiger, oder merkwürdig geglaub-
ter, seltener oder nicht seltener, heiliger oder
vermeynt heiliger Dinge sey, die in den unge-
heuern und zahlreichen Zimmern, Sälen, Ge-
wölben, Kapellen, und auf Gängen und auf
Treppen, aufbewahrt werden.

Demnach giebt es in diesem Pallaste einen
Kaiserhof, einen Kaisersaal, Kaiser-
zimmer.

Der Kaisersaal entspricht seinem Na-
men, und was ihm an Geschmack abgehen
mag, ersetzt er durch Größe und durch einen
merkwürdigen Aufwand von Marmor und
Vergoldungen. Er ist 118 Münchener Schuh
lang und 52 dergleichen breit. Zehn Fenster
erhellen diesen Saal. Ueber denselben befin-

gegen den katholiſchen Glauben und gegen die
ſogenannte Kirche, oder vielmehr gegen die
Prieſter, zeigten; nach den Reiſen, die zwey
oder drey von ihnen thaten; nach dieſen Um-
ſtaͤnden kann man ſchließen, was, wieviel, wie
praͤchtig und in welchem Geſchmacke der Vor-
rath merkwuͤrdiger, oder merkwuͤrdig geglaub-
ter, ſeltener oder nicht ſeltener, heiliger oder
vermeynt heiliger Dinge ſey, die in den unge-
heuern und zahlreichen Zimmern, Saͤlen, Ge-
woͤlben, Kapellen, und auf Gaͤngen und auf
Treppen, aufbewahrt werden.

Demnach giebt es in dieſem Pallaſte einen
Kaiſerhof, einen Kaiſerſaal, Kaiſer-
zimmer.

Der Kaiſerſaal entſpricht ſeinem Na-
men, und was ihm an Geſchmack abgehen
mag, erſetzt er durch Groͤße und durch einen
merkwuͤrdigen Aufwand von Marmor und
Vergoldungen. Er iſt 118 Muͤnchener Schuh
lang und 52 dergleichen breit. Zehn Fenſter
erhellen dieſen Saal. Ueber denſelben befin-

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[210/0218] gegen den katholiſchen Glauben und gegen die ſogenannte Kirche, oder vielmehr gegen die Prieſter, zeigten; nach den Reiſen, die zwey oder drey von ihnen thaten; nach dieſen Um- ſtaͤnden kann man ſchließen, was, wieviel, wie praͤchtig und in welchem Geſchmacke der Vor- rath merkwuͤrdiger, oder merkwuͤrdig geglaub- ter, ſeltener oder nicht ſeltener, heiliger oder vermeynt heiliger Dinge ſey, die in den unge- heuern und zahlreichen Zimmern, Saͤlen, Ge- woͤlben, Kapellen, und auf Gaͤngen und auf Treppen, aufbewahrt werden. Demnach giebt es in dieſem Pallaſte einen Kaiſerhof, einen Kaiſerſaal, Kaiſer- zimmer. Der Kaiſerſaal entſpricht ſeinem Na- men, und was ihm an Geſchmack abgehen mag, erſetzt er durch Groͤße und durch einen merkwuͤrdigen Aufwand von Marmor und Vergoldungen. Er iſt 118 Muͤnchener Schuh lang und 52 dergleichen breit. Zehn Fenſter erhellen dieſen Saal. Ueber denſelben befin-

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/218>, abgerufen am 24.11.2024.