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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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Theil artigen, Gebäuden verziert ist. Sie
hängt übrigens mit der kurfürstlichen Residenz
durch den sogenannten Hofgang zusammen,
der einen Theil des bedeckten Ganges aus-
macht, der rund um die innere Stadtmauer
läuft.

Die kurfürstliche Residenz ist ein
ungewöhnlich weitläuftiges, aber unregelmäßi-
ges Gebäude, dessen Umfang man hinter sei-
nem Haupteingange nicht sucht *). Dieser ist
unverhältnißmäßig klein und gleichsam versteckt,
und einige Reisebeschreiber haben die Bemer-
kung gemacht, daß sie mehr dem Eingang ei-
nes Klosters, als eines fürstlichen Pallastes,
gleiche, zu welchem Urtheile wohl zunächst die
bronzene Säule der heiligen Jungfrau, die sich
im Portal befindet, die Ursache gegeben haben
mag. Die in und an letzterm befindlichen

*) Unregelmäßig ist es wohl mit aus dem Grunde,
daß Maximilian der Erste, der es anlegte,
für einen großen Baukünstler gelten wollte. Mi-
lizia
, Memorie degli Architetti. Tom. I. pag.

32.

Theil artigen, Gebaͤuden verziert iſt. Sie
haͤngt uͤbrigens mit der kurfuͤrſtlichen Reſidenz
durch den ſogenannten Hofgang zuſammen,
der einen Theil des bedeckten Ganges aus-
macht, der rund um die innere Stadtmauer
laͤuft.

Die kurfuͤrſtliche Reſidenz iſt ein
ungewoͤhnlich weitlaͤuftiges, aber unregelmaͤßi-
ges Gebaͤude, deſſen Umfang man hinter ſei-
nem Haupteingange nicht ſucht *). Dieſer iſt
unverhaͤltnißmaͤßig klein und gleichſam verſteckt,
und einige Reiſebeſchreiber haben die Bemer-
kung gemacht, daß ſie mehr dem Eingang ei-
nes Kloſters, als eines fuͤrſtlichen Pallaſtes,
gleiche, zu welchem Urtheile wohl zunaͤchſt die
bronzene Saͤule der heiligen Jungfrau, die ſich
im Portal befindet, die Urſache gegeben haben
mag. Die in und an letzterm befindlichen

*) Unregelmaͤßig iſt es wohl mit aus dem Grunde,
daß Maximilian der Erſte, der es anlegte,
fuͤr einen großen Baukuͤnſtler gelten wollte. Mi-
lizia
, Memorie degli Architetti. Tom. I. pag.

32.
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[207/0215] Theil artigen, Gebaͤuden verziert iſt. Sie haͤngt uͤbrigens mit der kurfuͤrſtlichen Reſidenz durch den ſogenannten Hofgang zuſammen, der einen Theil des bedeckten Ganges aus- macht, der rund um die innere Stadtmauer laͤuft. Die kurfuͤrſtliche Reſidenz iſt ein ungewoͤhnlich weitlaͤuftiges, aber unregelmaͤßi- ges Gebaͤude, deſſen Umfang man hinter ſei- nem Haupteingange nicht ſucht *). Dieſer iſt unverhaͤltnißmaͤßig klein und gleichſam verſteckt, und einige Reiſebeſchreiber haben die Bemer- kung gemacht, daß ſie mehr dem Eingang ei- nes Kloſters, als eines fuͤrſtlichen Pallaſtes, gleiche, zu welchem Urtheile wohl zunaͤchſt die bronzene Saͤule der heiligen Jungfrau, die ſich im Portal befindet, die Urſache gegeben haben mag. Die in und an letzterm befindlichen *) Unregelmaͤßig iſt es wohl mit aus dem Grunde, daß Maximilian der Erſte, der es anlegte, fuͤr einen großen Baukuͤnſtler gelten wollte. Mi- lizia, Memorie degli Architetti. Tom. I. pag. 32.

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/215>, abgerufen am 22.11.2024.