Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

Bild:
<< vorherige Seite

Tyroler Berge, und in der Nähe einzelnes
Gehölz, mit mäßigen Anhöhen im Hinter-
grunde, umschließen.

Diese Stadt hat ungefähr die Größe von
Dresden, wenn man die Friedrichsstadt nicht
dazu rechnet. Die Gestalt ihres Grundrisses
ist ein entfalteter Fächer mit abgebrochenem
Stiele. Unten an demselben ist das Isar-
thor
; oberhalb, mitten im Halbzirkel des
Fächers, das Neuhauser-, und an beyden
Seiten der Ausdehnung rechts und links, das
Sendlinger- und Schwabinger-Thor.
Nebenthore sind das Kostthor und der Ein-
laß
. Von einem Thore zum andern sind
Baumgänge angepflanzt.

Die Stadt ist mit Mauern, Graben und
Wällen umgeben, die für den ersten Anfall
dienen können. Die zwischen ihnen liegenden
Zwinger enthalten theils Lust- und Fruchtgär-
ten, theils Heuschläge.

Das Innere der Stadt giebt einen heitern
Anblick. Die Straßen sind, im Ganzen ge-

Tyroler Berge, und in der Naͤhe einzelnes
Gehoͤlz, mit maͤßigen Anhoͤhen im Hinter-
grunde, umſchließen.

Dieſe Stadt hat ungefaͤhr die Groͤße von
Dresden, wenn man die Friedrichsſtadt nicht
dazu rechnet. Die Geſtalt ihres Grundriſſes
iſt ein entfalteter Faͤcher mit abgebrochenem
Stiele. Unten an demſelben iſt das Iſar-
thor
; oberhalb, mitten im Halbzirkel des
Faͤchers, das Neuhauſer-, und an beyden
Seiten der Ausdehnung rechts und links, das
Sendlinger- und Schwabinger-Thor.
Nebenthore ſind das Koſtthor und der Ein-
laß
. Von einem Thore zum andern ſind
Baumgaͤnge angepflanzt.

Die Stadt iſt mit Mauern, Graben und
Waͤllen umgeben, die fuͤr den erſten Anfall
dienen koͤnnen. Die zwiſchen ihnen liegenden
Zwinger enthalten theils Luſt- und Fruchtgaͤr-
ten, theils Heuſchlaͤge.

Das Innere der Stadt giebt einen heitern
Anblick. Die Straßen ſind, im Ganzen ge-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <floatingText>
          <body>
            <div n="1">
              <p><pb facs="#f0204" n="196"/>
Tyroler Berge, und in der Na&#x0364;he einzelnes<lb/>
Geho&#x0364;lz, mit ma&#x0364;ßigen Anho&#x0364;hen im Hinter-<lb/>
grunde, um&#x017F;chließen.</p><lb/>
              <p>Die&#x017F;e Stadt hat ungefa&#x0364;hr die Gro&#x0364;ße von<lb/>
Dresden, wenn man die Friedrichs&#x017F;tadt nicht<lb/>
dazu rechnet. Die Ge&#x017F;talt ihres Grundri&#x017F;&#x017F;es<lb/>
i&#x017F;t ein entfalteter Fa&#x0364;cher mit abgebrochenem<lb/>
Stiele. Unten an dem&#x017F;elben i&#x017F;t das <hi rendition="#g">I&#x017F;ar-<lb/>
thor</hi>; oberhalb, mitten im Halbzirkel des<lb/>
Fa&#x0364;chers, das <hi rendition="#g">Neuhau&#x017F;er-</hi>, und an beyden<lb/>
Seiten der Ausdehnung rechts und links, das<lb/><hi rendition="#g">Sendlinger-</hi> und <hi rendition="#g">Schwabinger-</hi>Thor.<lb/>
Nebenthore &#x017F;ind das <hi rendition="#g">Ko&#x017F;tthor</hi> und der <hi rendition="#g">Ein-<lb/>
laß</hi>. Von einem Thore zum andern &#x017F;ind<lb/>
Baumga&#x0364;nge angepflanzt.</p><lb/>
              <p>Die Stadt i&#x017F;t mit Mauern, Graben und<lb/>
Wa&#x0364;llen umgeben, die fu&#x0364;r den er&#x017F;ten Anfall<lb/>
dienen ko&#x0364;nnen. Die zwi&#x017F;chen ihnen liegenden<lb/>
Zwinger enthalten theils Lu&#x017F;t- und Fruchtga&#x0364;r-<lb/>
ten, theils Heu&#x017F;chla&#x0364;ge.</p><lb/>
              <p>Das Innere der Stadt giebt einen heitern<lb/>
Anblick. Die Straßen &#x017F;ind, im Ganzen ge-<lb/></p>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[196/0204] Tyroler Berge, und in der Naͤhe einzelnes Gehoͤlz, mit maͤßigen Anhoͤhen im Hinter- grunde, umſchließen. Dieſe Stadt hat ungefaͤhr die Groͤße von Dresden, wenn man die Friedrichsſtadt nicht dazu rechnet. Die Geſtalt ihres Grundriſſes iſt ein entfalteter Faͤcher mit abgebrochenem Stiele. Unten an demſelben iſt das Iſar- thor; oberhalb, mitten im Halbzirkel des Faͤchers, das Neuhauſer-, und an beyden Seiten der Ausdehnung rechts und links, das Sendlinger- und Schwabinger-Thor. Nebenthore ſind das Koſtthor und der Ein- laß. Von einem Thore zum andern ſind Baumgaͤnge angepflanzt. Die Stadt iſt mit Mauern, Graben und Waͤllen umgeben, die fuͤr den erſten Anfall dienen koͤnnen. Die zwiſchen ihnen liegenden Zwinger enthalten theils Luſt- und Fruchtgaͤr- ten, theils Heuſchlaͤge. Das Innere der Stadt giebt einen heitern Anblick. Die Straßen ſind, im Ganzen ge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/204
Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/204>, abgerufen am 12.12.2024.