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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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in Nürnberg, außerhalb den Kirchen, eine sel-
tene Erscheinung ist, alle Stände unter ein-
ander gemischt.

Ein anderer ist der Judenbrühl, eben-
falls ein Rasenplatz von einigem Umfange,
der durch Alleen von Linden- und Kastanien-
bäumen beschattet wird und zu Ruheplätzeu
mehrere Rasenbänke darbietet.

Spatziergang und Belustigung zugleich ist
der sogenannte Dutzendteich, der ungefähr
drey Viertelstunden von der Stadt liegt, und
am häufigsten zu Fuße, zu Pferde und im
Wagen besucht wird. Ein dünner Wald von
Nadelholz schließt 12 kleinere und größere
Teiche ein, und von diesen hat der Ort den
Namen. An dem größesten der Teiche liegt
ein geräumiges Haus, an welches sich ein ar-
tiger Garten schließt, der mit Lauben, kleinen
Häusern und Pavillons für einzelne Gäste
und ganze Gesellschaften besetzt ist. Auf dem
großen Saale des Wirthshauses wird getanzt;
auf dem großen Teiche fährt man des Som-

in Nuͤrnberg, außerhalb den Kirchen, eine ſel-
tene Erſcheinung iſt, alle Staͤnde unter ein-
ander gemiſcht.

Ein anderer iſt der Judenbruͤhl, eben-
falls ein Raſenplatz von einigem Umfange,
der durch Alleen von Linden- und Kaſtanien-
baͤumen beſchattet wird und zu Ruheplaͤtzeu
mehrere Raſenbaͤnke darbietet.

Spatziergang und Beluſtigung zugleich iſt
der ſogenannte Dutzendteich, der ungefaͤhr
drey Viertelſtunden von der Stadt liegt, und
am haͤufigſten zu Fuße, zu Pferde und im
Wagen beſucht wird. Ein duͤnner Wald von
Nadelholz ſchließt 12 kleinere und groͤßere
Teiche ein, und von dieſen hat der Ort den
Namen. An dem groͤßeſten der Teiche liegt
ein geraͤumiges Haus, an welches ſich ein ar-
tiger Garten ſchließt, der mit Lauben, kleinen
Haͤuſern und Pavillons fuͤr einzelne Gaͤſte
und ganze Geſellſchaften beſetzt iſt. Auf dem
großen Saale des Wirthshauſes wird getanzt;
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[173/0181] in Nuͤrnberg, außerhalb den Kirchen, eine ſel- tene Erſcheinung iſt, alle Staͤnde unter ein- ander gemiſcht. Ein anderer iſt der Judenbruͤhl, eben- falls ein Raſenplatz von einigem Umfange, der durch Alleen von Linden- und Kaſtanien- baͤumen beſchattet wird und zu Ruheplaͤtzeu mehrere Raſenbaͤnke darbietet. Spatziergang und Beluſtigung zugleich iſt der ſogenannte Dutzendteich, der ungefaͤhr drey Viertelſtunden von der Stadt liegt, und am haͤufigſten zu Fuße, zu Pferde und im Wagen beſucht wird. Ein duͤnner Wald von Nadelholz ſchließt 12 kleinere und groͤßere Teiche ein, und von dieſen hat der Ort den Namen. An dem groͤßeſten der Teiche liegt ein geraͤumiges Haus, an welches ſich ein ar- tiger Garten ſchließt, der mit Lauben, kleinen Haͤuſern und Pavillons fuͤr einzelne Gaͤſte und ganze Geſellſchaften beſetzt iſt. Auf dem großen Saale des Wirthshauſes wird getanzt; auf dem großen Teiche faͤhrt man des Som-

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/181>, abgerufen am 22.11.2024.