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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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Die Anfangsgründe werden in einer zweyten
besondern Zeichenschule gelehrt. Noch giebt
es eine dritte Zeichenschule für die Lehr-
linge der Handwerker. Sogar ein Stall-
meister, Fechtmeister
und zwey Tanz-
meister
sind zum Unterricht in ihrer Kunst
vorhanden.

Noch sind Trümmer von der uralten Mei-
stersänger-Gesellschaft hier, deren Uebungen
aber seit Jahren gänzlich aufgehört haben.
Unter den Handwerkern finden sich noch einige
von diesen Dichtern und Sängern. Vielleicht
bezieht sich noch die Gewohnheit darauf, daß
die hiesigen Handwerksburschen an Sommer-
abenden durch die Stadt ziehen und geistliche
Lieder singen.

Auch die Gesellschaft des Pegnitzischen
Blumenordens
ist, nach einer 150jährigen
Dauer, noch vorhanden, beschäftigt sich be-
kanntlich mit deutscher Sprache und Littera-
tur und mit vaterländischer Geschichte, hat

Die Anfangsgruͤnde werden in einer zweyten
beſondern Zeichenſchule gelehrt. Noch giebt
es eine dritte Zeichenſchule fuͤr die Lehr-
linge der Handwerker. Sogar ein Stall-
meiſter, Fechtmeiſter
und zwey Tanz-
meiſter
ſind zum Unterricht in ihrer Kunſt
vorhanden.

Noch ſind Truͤmmer von der uralten Mei-
ſterſaͤnger-Geſellſchaft hier, deren Uebungen
aber ſeit Jahren gaͤnzlich aufgehoͤrt haben.
Unter den Handwerkern finden ſich noch einige
von dieſen Dichtern und Saͤngern. Vielleicht
bezieht ſich noch die Gewohnheit darauf, daß
die hieſigen Handwerksburſchen an Sommer-
abenden durch die Stadt ziehen und geiſtliche
Lieder ſingen.

Auch die Geſellſchaft des Pegnitziſchen
Blumenordens
iſt, nach einer 150jaͤhrigen
Dauer, noch vorhanden, beſchaͤftigt ſich be-
kanntlich mit deutſcher Sprache und Littera-
tur und mit vaterlaͤndiſcher Geſchichte, hat

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[159/0167] Die Anfangsgruͤnde werden in einer zweyten beſondern Zeichenſchule gelehrt. Noch giebt es eine dritte Zeichenſchule fuͤr die Lehr- linge der Handwerker. Sogar ein Stall- meiſter, Fechtmeiſter und zwey Tanz- meiſter ſind zum Unterricht in ihrer Kunſt vorhanden. Noch ſind Truͤmmer von der uralten Mei- ſterſaͤnger-Geſellſchaft hier, deren Uebungen aber ſeit Jahren gaͤnzlich aufgehoͤrt haben. Unter den Handwerkern finden ſich noch einige von dieſen Dichtern und Saͤngern. Vielleicht bezieht ſich noch die Gewohnheit darauf, daß die hieſigen Handwerksburſchen an Sommer- abenden durch die Stadt ziehen und geiſtliche Lieder ſingen. Auch die Geſellſchaft des Pegnitziſchen Blumenordens iſt, nach einer 150jaͤhrigen Dauer, noch vorhanden, beſchaͤftigt ſich be- kanntlich mit deutſcher Sprache und Littera- tur und mit vaterlaͤndiſcher Geſchichte, hat

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/167>, abgerufen am 25.11.2024.