den Bürgern aus Verlegenheiten hilft und sie nicht in die Hände der Wucherer fallen läßt.
An Anstalten, die zur Bildung des Geistes und des Körpers, und zum Anbau der Wis- senschaften und Künste gehören, hat der Staat von Nürnberg auch keinen Mangel. Obenan steht die hohe Schule zu Altorf, die re- gelmäßig, wie jede andre, eingerichtet ist, die nöthigen Lehrstühle für jede Fakultät und Wis- senschaft, und einen guten gelehrten Apparat besitzt, der in einer ansehnlichen Büchersamm- lung, einer Kunst- und Naturalienkammer, einer Sternwarte, einem Zergliederungs-Saal, einer chemischen Werkstatt, einem botanischen Garten und einem klinischen Krankeninstitut besteht. Stipendien und Freytische fehlen nicht.
Das Aegydianische Gymnasium ist in Nürnberg selbst. Es hat einen Hörsaal, in welchem 6 Professoren, junge Leute, welche die niedern Schulen hinter sich haben, durch öffentliche Vorlesungen zur hohen vollends vor-
den Buͤrgern aus Verlegenheiten hilft und ſie nicht in die Haͤnde der Wucherer fallen laͤßt.
An Anſtalten, die zur Bildung des Geiſtes und des Koͤrpers, und zum Anbau der Wiſ- ſenſchaften und Kuͤnſte gehoͤren, hat der Staat von Nuͤrnberg auch keinen Mangel. Obenan ſteht die hohe Schule zu Altorf, die re- gelmaͤßig, wie jede andre, eingerichtet iſt, die noͤthigen Lehrſtuͤhle fuͤr jede Fakultaͤt und Wiſ- ſenſchaft, und einen guten gelehrten Apparat beſitzt, der in einer anſehnlichen Buͤcherſamm- lung, einer Kunſt- und Naturalienkammer, einer Sternwarte, einem Zergliederungs-Saal, einer chemiſchen Werkſtatt, einem botaniſchen Garten und einem kliniſchen Krankeninſtitut beſteht. Stipendien und Freytiſche fehlen nicht.
Das Aegydianiſche Gymnaſium iſt in Nuͤrnberg ſelbſt. Es hat einen Hoͤrſaal, in welchem 6 Profeſſoren, junge Leute, welche die niedern Schulen hinter ſich haben, durch oͤffentliche Vorleſungen zur hohen vollends vor-
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den Buͤrgern aus Verlegenheiten hilft und ſie
nicht in die Haͤnde der Wucherer fallen laͤßt.
An Anſtalten, die zur Bildung des Geiſtes
und des Koͤrpers, und zum Anbau der Wiſ-
ſenſchaften und Kuͤnſte gehoͤren, hat der Staat
von Nuͤrnberg auch keinen Mangel. Obenan
ſteht die hohe Schule zu Altorf, die re-
gelmaͤßig, wie jede andre, eingerichtet iſt, die
noͤthigen Lehrſtuͤhle fuͤr jede Fakultaͤt und Wiſ-
ſenſchaft, und einen guten gelehrten Apparat
beſitzt, der in einer anſehnlichen Buͤcherſamm-
lung, einer Kunſt- und Naturalienkammer,
einer Sternwarte, einem Zergliederungs-Saal,
einer chemiſchen Werkſtatt, einem botaniſchen
Garten und einem kliniſchen Krankeninſtitut
beſteht. Stipendien und Freytiſche fehlen
nicht.
Das Aegydianiſche Gymnaſium iſt
in Nuͤrnberg ſelbſt. Es hat einen Hoͤrſaal,
in welchem 6 Profeſſoren, junge Leute, welche
die niedern Schulen hinter ſich haben, durch
oͤffentliche Vorleſungen zur hohen vollends vor-
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/163>, abgerufen am 25.11.2024.
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