berschwemmungen ausgesetzt sind, so hat man auch dagegen, noch vor wenig Jahren, die kräftigsten Einrichtungen von Seiten der Po- lizey getroffen.
Noch einige Anstalten zur Bequemlichkeit und zur Erleichterung der Bürger sind in Nürnberg, die man nicht leicht in einer an- dern deutschen Stadt finden wird, weil man sich gewöhnlich um den innern Haushalt der Einwohner nicht sehr zu bekümmern pflegt. Zu der ersten Art rechne ich eine öffentliche Wäschbleiche und zwey Waschhäuser zum allgemeinen Gebrauch; und zur letztern Art die Erlaubniß, die jeder Bürger hat, sich aus dem zu Nürnberg gehörigen Reichswalde, gegen eine unbeträchtliche Abgabe, seinen Be- darf an Holz anfahren zu lassen. Den är- mern Bürgern und Einwohnern ist es gestat- tet, in eben diesem Walde dürre Aeste und Reißig zu lesen und umsonst nach Hause zu schaffen. Noch eine hieher gehörige Anstalt ist das Leihhaus, das in dringenden Fällen
berſchwemmungen ausgeſetzt ſind, ſo hat man auch dagegen, noch vor wenig Jahren, die kraͤftigſten Einrichtungen von Seiten der Po- lizey getroffen.
Noch einige Anſtalten zur Bequemlichkeit und zur Erleichterung der Buͤrger ſind in Nuͤrnberg, die man nicht leicht in einer an- dern deutſchen Stadt finden wird, weil man ſich gewoͤhnlich um den innern Haushalt der Einwohner nicht ſehr zu bekuͤmmern pflegt. Zu der erſten Art rechne ich eine oͤffentliche Waͤſchbleiche und zwey Waſchhaͤuſer zum allgemeinen Gebrauch; und zur letztern Art die Erlaubniß, die jeder Buͤrger hat, ſich aus dem zu Nuͤrnberg gehoͤrigen Reichswalde, gegen eine unbetraͤchtliche Abgabe, ſeinen Be- darf an Holz anfahren zu laſſen. Den aͤr- mern Buͤrgern und Einwohnern iſt es geſtat- tet, in eben dieſem Walde duͤrre Aeſte und Reißig zu leſen und umſonſt nach Hauſe zu ſchaffen. Noch eine hieher gehoͤrige Anſtalt iſt das Leihhaus, das in dringenden Faͤllen
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berſchwemmungen ausgeſetzt ſind, ſo hat man
auch dagegen, noch vor wenig Jahren, die
kraͤftigſten Einrichtungen von Seiten der Po-
lizey getroffen.
Noch einige Anſtalten zur Bequemlichkeit
und zur Erleichterung der Buͤrger ſind in
Nuͤrnberg, die man nicht leicht in einer an-
dern deutſchen Stadt finden wird, weil man
ſich gewoͤhnlich um den innern Haushalt der
Einwohner nicht ſehr zu bekuͤmmern pflegt.
Zu der erſten Art rechne ich eine oͤffentliche
Waͤſchbleiche und zwey Waſchhaͤuſer
zum allgemeinen Gebrauch; und zur letztern
Art die Erlaubniß, die jeder Buͤrger hat, ſich
aus dem zu Nuͤrnberg gehoͤrigen Reichswalde,
gegen eine unbetraͤchtliche Abgabe, ſeinen Be-
darf an Holz anfahren zu laſſen. Den aͤr-
mern Buͤrgern und Einwohnern iſt es geſtat-
tet, in eben dieſem Walde duͤrre Aeſte und
Reißig zu leſen und umſonſt nach Hauſe zu
ſchaffen. Noch eine hieher gehoͤrige Anſtalt
iſt das Leihhaus, das in dringenden Faͤllen
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/162>, abgerufen am 12.12.2024.
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