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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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Handwerker, als Maurer, Zimmerleute,
Schmiedte etc. stehen unter dem sogenannten
Feuergehorsam, und thun besonders die
Arbeiten in der Noth, empfangen auch eine
Belohnung dafür. Schon die Lehrjungen die-
ser Gewerke erhalten, während ihrer Lehr-
jahre, zweymal Kleidungsstücke unentgeldlich
vom Stadtalmosenamt, als Ermunterung und
als Belohnung für die Dienste, die sie hierin
dem gemeinen Wesen zu leisten haben. Die
Brandstätte wird durch Miliz besetzt, und die
bewaffnete Bürgerschaft versammelt sich an ih-
ren Lärmplätzen, um Unordnungen zu verhü-
ten. Da sonach jeder weiß, was er zu thun
hat, und wo er gebraucht wird, so greift sehr
selten ein Brand weit um sich. Daher kommt
es wohl, daß in der hiesigen Brandver-
sicherung
so wenig Häuser aus Nürnberg
selbst eingeschrieben sind.

Da diejenigen Häuser, die an beyden Sei-
ten der Pegnitz liegen, welches überhaupt der
niedrigste Theil der Stadt ist, zuweilen Ue-

Handwerker, als Maurer, Zimmerleute,
Schmiedte ꝛc. ſtehen unter dem ſogenannten
Feuergehorſam, und thun beſonders die
Arbeiten in der Noth, empfangen auch eine
Belohnung dafuͤr. Schon die Lehrjungen die-
ſer Gewerke erhalten, waͤhrend ihrer Lehr-
jahre, zweymal Kleidungsſtuͤcke unentgeldlich
vom Stadtalmoſenamt, als Ermunterung und
als Belohnung fuͤr die Dienſte, die ſie hierin
dem gemeinen Weſen zu leiſten haben. Die
Brandſtaͤtte wird durch Miliz beſetzt, und die
bewaffnete Buͤrgerſchaft verſammelt ſich an ih-
ren Laͤrmplaͤtzen, um Unordnungen zu verhuͤ-
ten. Da ſonach jeder weiß, was er zu thun
hat, und wo er gebraucht wird, ſo greift ſehr
ſelten ein Brand weit um ſich. Daher kommt
es wohl, daß in der hieſigen Brandver-
ſicherung
ſo wenig Haͤuſer aus Nuͤrnberg
ſelbſt eingeſchrieben ſind.

Da diejenigen Haͤuſer, die an beyden Sei-
ten der Pegnitz liegen, welches uͤberhaupt der
niedrigſte Theil der Stadt iſt, zuweilen Ue-

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[153/0161] Handwerker, als Maurer, Zimmerleute, Schmiedte ꝛc. ſtehen unter dem ſogenannten Feuergehorſam, und thun beſonders die Arbeiten in der Noth, empfangen auch eine Belohnung dafuͤr. Schon die Lehrjungen die- ſer Gewerke erhalten, waͤhrend ihrer Lehr- jahre, zweymal Kleidungsſtuͤcke unentgeldlich vom Stadtalmoſenamt, als Ermunterung und als Belohnung fuͤr die Dienſte, die ſie hierin dem gemeinen Weſen zu leiſten haben. Die Brandſtaͤtte wird durch Miliz beſetzt, und die bewaffnete Buͤrgerſchaft verſammelt ſich an ih- ren Laͤrmplaͤtzen, um Unordnungen zu verhuͤ- ten. Da ſonach jeder weiß, was er zu thun hat, und wo er gebraucht wird, ſo greift ſehr ſelten ein Brand weit um ſich. Daher kommt es wohl, daß in der hieſigen Brandver- ſicherung ſo wenig Haͤuſer aus Nuͤrnberg ſelbſt eingeſchrieben ſind. Da diejenigen Haͤuſer, die an beyden Sei- ten der Pegnitz liegen, welches uͤberhaupt der niedrigſte Theil der Stadt iſt, zuweilen Ue-

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/161>, abgerufen am 12.12.2024.