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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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Theil reichlich begabt worden sind. Zur Ver-
waltung der letztern sind gewisse Familien oder
Privatpersonen bestimmt, die von den Stif-
tern vorgeschrieben worden, und welche die
Austheilung der Almosen, die in Lebensmit-
teln und auch in Geld bestehen, meist nach
Gutdünken besorgen. Vielleicht wäre zum
Besten der Nothleidenden zu wünschen, daß
ihre Pfleger weniger vornehm, und daß die
Verwaltungs-Aemter, Beamte und Ausspen-
der weniger zahlreich wären. Eine einzige
Stelle, mit dem vierten Theile des jetzigen
Personale besetzt, würde, da man Uneigen-
nützigkeit und Menschenliebe in einem Frey-
staat, besonders bey dessen Beamten, unbe-
dingt heischen muß, diese Verpflegungsge-
schäfte mit weniger Kosten und mehr Einheit
besorgen können. Jetzt sind die hieher gehöri-
gen Stellen folgende:

Das Spitalamt und das Kloster-
amt St. Katharina
. Beyden steht das
oberste Rathsglied als Oberpfleger vor,

Theil reichlich begabt worden ſind. Zur Ver-
waltung der letztern ſind gewiſſe Familien oder
Privatperſonen beſtimmt, die von den Stif-
tern vorgeſchrieben worden, und welche die
Austheilung der Almoſen, die in Lebensmit-
teln und auch in Geld beſtehen, meiſt nach
Gutduͤnken beſorgen. Vielleicht waͤre zum
Beſten der Nothleidenden zu wuͤnſchen, daß
ihre Pfleger weniger vornehm, und daß die
Verwaltungs-Aemter, Beamte und Ausſpen-
der weniger zahlreich waͤren. Eine einzige
Stelle, mit dem vierten Theile des jetzigen
Perſonale beſetzt, wuͤrde, da man Uneigen-
nuͤtzigkeit und Menſchenliebe in einem Frey-
ſtaat, beſonders bey deſſen Beamten, unbe-
dingt heiſchen muß, dieſe Verpflegungsge-
ſchaͤfte mit weniger Koſten und mehr Einheit
beſorgen koͤnnen. Jetzt ſind die hieher gehoͤri-
gen Stellen folgende:

Das Spitalamt und das Kloſter-
amt St. Katharina
. Beyden ſteht das
oberſte Rathsglied als Oberpfleger vor,

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[142/0150] Theil reichlich begabt worden ſind. Zur Ver- waltung der letztern ſind gewiſſe Familien oder Privatperſonen beſtimmt, die von den Stif- tern vorgeſchrieben worden, und welche die Austheilung der Almoſen, die in Lebensmit- teln und auch in Geld beſtehen, meiſt nach Gutduͤnken beſorgen. Vielleicht waͤre zum Beſten der Nothleidenden zu wuͤnſchen, daß ihre Pfleger weniger vornehm, und daß die Verwaltungs-Aemter, Beamte und Ausſpen- der weniger zahlreich waͤren. Eine einzige Stelle, mit dem vierten Theile des jetzigen Perſonale beſetzt, wuͤrde, da man Uneigen- nuͤtzigkeit und Menſchenliebe in einem Frey- ſtaat, beſonders bey deſſen Beamten, unbe- dingt heiſchen muß, dieſe Verpflegungsge- ſchaͤfte mit weniger Koſten und mehr Einheit beſorgen koͤnnen. Jetzt ſind die hieher gehoͤri- gen Stellen folgende: Das Spitalamt und das Kloſter- amt St. Katharina. Beyden ſteht das oberſte Rathsglied als Oberpfleger vor,

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/150>, abgerufen am 21.11.2024.